Finanzen 2026

Diese Investitionen plant Nattheim für 2026

Wie steht es um die Nattheimer Finanzen? Mit dieser Frage hat sich am Donnerstag der Gemeinderat beschäftigt. Kommt die Goethestraße 2026 zum Zug?

Wer würde nicht gern dann und wann einen Blick in die Zukunft werfen? Vor allem, wenn es wie jetzt bei der Nattheimer Haushaltseinbringung um die Investition mehrerer Millionen Euro geht. Eine Glaskugel aber hat man auch im dortigen Rathaus nicht zur Hand. Stattdessen aber eine blaue Kugel, die Bürgermeister Norbert Bereska am Donnerstagnachmittag in der Sitzung des Gemeinderats in die Höhe hielt. Seit 32 Jahren fahre man gut damit, verspreche die Farbe doch Zuversicht, Stabilität, Mut und Euphorie. Bereska: „Der Gemeinderat hat sich immer seinen Optimismus bewahrt“, auch wenn es, was die Finanzen angehe, mal schwierig gewesen sei.

Diese Einstellung können die Nattheimer auch 2026 gebrauchen, wirft der Haushalt doch keine allzu rosigen Schatten voraus. „Wenn die Einnahmen sinken und gleichzeitig die Ausgaben steigen, kann unterm Strich kein positives Ergebnis rauskommen“, machte Kämmerin Gudrun Schmid deutlich. Auf der Einnahmenseite rechne man kommendes Jahr mit 21,2 Millionen Euro. Dem gegenüber stünden laut Haushaltsplanentwurf Ausgaben von 22,7 Millionen Euro. Eine Differenz von rund 1,5 Millionen Euro also – und damit ein um circa 500.000 Euro höheres Minus als im aktuellen Haushaltsjahr.

Weniger Gewerbesteuer, mehr Kreisumlage

Zu erklären ist das mit einem Rückgang bei der Gewerbesteuer (-500.000 Euro) sowie einer höheren Kreis- und Finanzausgleichsumlage (-376.000 bzw. -255.000 Euro). Nattheim nimmt also weniger Geld ein, muss gleichzeitig aber mehr an den Landkreis bzw. ans Land abgeben. Auf die Hebesätze wird das 2026 aber keine Auswirkungen haben. Weder die Grund-, noch die Gewerbesteuer soll in Nattheim angehoben werden.

Was ebenfalls eine Rolle spielt: die Auflösung der Gemeindewerke, sprich deren Eingliederung in den Nattheimer Haushaltsplan. Deutlich wird das laut Kämmerin Schmid etwa bei den Personalausgaben. Sie sind mit rund 6,2 Millionen Euro deutlich höher veranschlagt als im Vorjahr, weil hier durch die Eingliederung ab 2026 eben auch die Mitarbeiter des Ramensteinbads mit einfließen.

Welche Investitionen plant Nattheim 2026?

Zu den Investitionen: Für die zuletzt aufgeschobene Sanierung der Goethestraße sind knapp 1,2 Millionen Euro eingeplant, allerdings auch Fördermittel in Höhe von 400.000 Euro. Weitere große Posten entfallen auf die Sanierung von Abwasserleitungen (500.000 Euro), neue Fahrzeuge für die Feuerwehr und den Bauhof (260.000 Euro) und das neue Fleinheimer Ortschaftsverwaltungsgebäude (500.000 Euro Nachfinanzierung).

Für die Sanierung des Gebäudes Leiteweg 10 bei der Auernheimer Grundschule sind 300.000 Euro eingeplant, bei einer Förderung von 200.000 Euro. Die Sanierung der Grill- und Wachshütte beim Sportplatz Tal soll mit 200.000 Euro zu Buche schlagen (Förderung: 105.000 Euro). Einnahmen will die Gemeinde durch Grundstücksverkäufe generieren. Hier stehen 725.000 Euro im Planwerk. Außerdem ist die Aufnahme eines Kredits von einer Million Euro vorgesehen. Getilgt werden sollen kommendes Jahr 600.000 Euro.

So entwickelt sich der Schuldenstand

Was bedeutet all das für den Schuldenstand? Wie Kämmerin Schmid ausführte, wird Nattheim zum Jahreswechsel mit knapp 5,2 Millionen Euro in der Kreide stehen. Bis Ende 2026 sei mit einer Steigerung auf circa 5,6 Millionen Euro zu rechnen – rund 852 Euro pro Einwohner.

Ob aber alles genau so kommt, wie im Entwurf vorgesehen, wird sich zeigen. Ohne Glaskugel voraussichtlich am 29. Januar 2026. Für diesen Tag ist die Beschlussfassung des Zahlenwerks geplant. Zuvor trifft sich der Gemeinderat in der Sitzung am 27. November zur öffentlichen Beratung des Etats.