Eskalation in Langenau, eine anhaltende Kontroverse um das Tierheim in Hochstädt und die entspannteste Bopfinger Ipfmess seit Jahren mit Gastauftritt aus Heidenheim. In der Nachbarschaft war auch in der vergangenen Woche eine Menge los, mit Geschichten, die Menschen weit über die Landkreisgrenzen hinaus beschäftigen.
Körperliche Auseinandersetzungen in Langenau
Seit mehr als einem Jahr gehören Pro-Palästina-Demonstrationen zum gewohnten Bild in Langenau. Wie die "Südwestpresse" berichtet, sollen dort sonntags einige Aktivisten mit Schildern vor der Langenauer Martinskirche stehen. Die Gottesdienstbesucher seien genervt und sollen auch regelmäßig von den Demonstranten beschimpft worden sein. Nun ist die Lage am vergangenen Wochenende eskaliert. Es soll zu körperlichen Auseinandersetzungen vor der Kirche gekommen sein. Die Ausschreitungen waren offenbar so erheblich, dass die Stadt sich jetzt gezwungen fühlt zu handeln.
Doch was ist passiert? Laut den Berichten der "SWP" sei ein Gottesdienstbesucher durch einen Demonstranten zu Boden gebracht worden, woraufhin ein Mann auf die Demonstranten losging und einen davon ebenfalls zu Boden warf. Dabei wurde mehrmals auf einen Aktivisten eingetreten. Da das gesamte Geschehen sehr unübersichtlich gewesen sei, sich die Quellen auf ein Handyvideo und eine anonyme Zeugin begrenzen und die Polizei zu den Vorfällen schweige, ist der genaue Ablauf zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu rekonstruieren.
Pfarrer Ralf Sedlak sowie die Besucher der Kirche müssen sich schon seit geraumer Zeit mit antisemitischen Anfeindungen auseinandersetzen. Das gäbe es nirgendwo sonst im Land. Deshalb mischten sich jetzt auch Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl und CDU-Landesvorsitzender Manuel Hagel in das Geschehen ein. „Ich erwarte, dass die Stadt Langenau jetzt alles tut, was in ihrer Verantwortung liegt, und alle notwendigen Maßnahmen ergreift. Diese Übergriffe müssen jetzt sofort abgestellt werden“, so Hagel. Dieser Aufforderung folgt die Stadtverwaltung: Bürgermeisterin Daria Henning hat nun eine Allgemeinverfügung erlassen, die Kundgebungen vor der Martinskirche verhindern soll. Laut Landesbischof Gohl sei der jetzige Zeitpunkt zu spät, die Stadt hätte schneller handeln sollen.
Tierbestand in Höchstädt muss aufgelöst werden
Jenseits der bayrischen Grenze kommt es indes zu Kontroversen rund um das Tierheim in Höchstädt, das seit dem 1. Juli keine Tiere mehr aufnehmen darf. Wie die "Donau-Zeitung" berichtet, seien hieran die baulichen Zustände des Tierheims Schuld. Laut dem Landratsamt Dillingen würden diese Zustände keine tierschutzgerechte Unterbringung der Hunde und Katzen mehr erlauben. Die Tierheimleitung habe eine Übergangslösung bestehend aus Containern abgelehnt und auf eine Dauerlösung gepocht: ein Katzenhaus, das mit 1,5 Millionen Euro jedoch den finanziellen Rahmen der Einrichtung sprengen würde.
Nun drohte dem Tierheim sogar die „Auflösung“ des Tierbestandes bestehend aus 20 Katzen und 9 Hunden, welche bei einer Kontrolle durch Amtsärztinnen am 1. Juli gesichtet wurden. Das Landratsamt Dillingen besteht darauf, dass die Tiere bis Ende dieses Monats noch an geeignete Privatpersonen vermittelt werden. Unterstützung soll das Tierheim dabei vom Tierschutzbund erhalten. Die Wiederaufnahme des Betriebs bleibt aber nicht ausgeschlossen, da nun doch der Antrag auf zwei Behelfs-Container gestellt wurde, die auf dem Gelände errichtet werden und die räumlichen Voraussetzungen für eine fortlaufende Tierhaltegenehmigung sichern sollen.
So befasste sich kürzlich der Bau- und Umweltausschuss in Höchstädt mit dem Thema. Dabei wurden weitere Mängel wie eine fehlende Quarantänestation für Hunde festgestellt. Zudem liege das Tierheim in einem hochwassergefährdeten Gebiet. Die Ausschussmitglieder genehmigten daraufhin den Antrag auf zwei Container, die übergangsweise die Unterbringung der Katzen gewährleisten soll. Über eine langfristige Lösung ist sich weder der Ausschuss noch das Tierheim im Klaren – und ob das Tierheim in Höchstädt überhaupt eine Zukunft hat.
Wieder eine erfolgreiche Ipfmess
Dass es auch friedlich und entspannt zugehen kann, zeigt die Bopfinger Ipfmess, die am vergangenen Wochenende stattfand und von der "Schwäbischen Post" begleitet wurde. So war das Volksfest wie in den vergangenen Jahren ein voller Erfolg und blieb weitestgehend ohne Zwischenfälle oder negative Vorkommnisse. So betitelte die „Schwäpo“ die diesjährige Ipfmess als die entspannteste seit Jahren.
Auch ein Heidenheimer hatte einen prominenten Auftritt am Ipf: FCH-Boss Holger Sanwald war unterwegs bei seinem ersten Mess-Besuch überhaupt und wurde direkt von Bopfingens Bürgermeister Dr. Gunter Bühler mit einem Fan-Schal des örtlichen TV Bopfingen eingekleidet. „Auch wenn unsere Vereine die Extreme der Fußballwelt spiegeln, wir Kreisliga, ihr Bundesliga, einen uns doch die Farben: Blau und Rot“, scherzte Bühler.