Während der Sommerferien wurde das Dach der Neresheimer Härtsfeldschule saniert. Das war der Auftakt für die 14 Millionen Euro teure Sanierung inklusive eines Anbaus. Jetzt hat der Gemeinderat offiziell den Baubeschluss dafür gefasst, wie bis 2030 das Schulzentrum in vier Bauschritten ertüchtigt werden soll.
Der Baustart vor den Sommerferien kam überraschend. Eine Förderzusage für das Großprojekt hatte bis dahin nicht vorgelegen. Ausnahmsweise – auch daran erinnerte Bürgermeister Thomas Häfele jetzt im Gemeinderat – habe man das Projekt starten können. „Mittlerweile haben wir eine Förderzusage in Höhe von 1,6 Millionen Euro aus dem Ausgleichsstock erhalten“, freute sich das Stadtoberhaupt. Er hoffe auf weitere Zuschüsse aus verschiedenen Fördertöpfen.
Die komplette Härtsfeldschule wird modernisiert
Christoph Baur, Architekt der Königsbronner Architektengruppe Wittmann (AGW), wies auf die mittlerweile abgeschlossene Sanierung des Flachdachteils der Aula sowie des Dachs im Südteil der Schule hin und bezifferte die Kosten mit 250.000 Euro. Mit weiteren Zahlen und Daten skizzierte er, wie in den nächsten fünf Jahren in weiteren drei Bauabschnitten eine modernisierte Härtsfeldschule entstehen werde. „An jedem Gebäudeteil werden wir etwas verändern.“ Er sprach von 34 Klassenräumen und elf Fachklassenräumen; von vier Räumen für die Ganztagsbetreuung und ebenso vielen Räumen für die Inklusion.
Der zweite Bauabschnitt ist laut Planer mit 5,5 Millionen Euro relativ groß. Zentral im Erdgeschoss seien die Schaffung neuer Nutzräume und die Erweiterung der Aula auf Kosten von überdachten Außenflächen. „Wir ‚verschieben‘ das Gebäude um sechs Meter nach Osten, indem wir die bestehende Pausenhofüberdachung nutzen und davor die Fassade setzen“, fasste Baur zusammen. Im Fachklassentrakt entstehe ein Aufzug.
Im Nordwesten werde es einen zweigeschossigen Anbau geben, der die bisherigen provisorischen Container ersetzt. „Den docken wir an einer Stelle direkt an das Schulgebäude an“, so der Planer. In diesem Zusammenhang nannte Baur eine Art Innenhof. Der entstehe, damit angrenzende Klassenräume weiterhin Tageslicht hätten. Die Folge sei auch ein Durchgang, der überdacht werde. „Mit diesem Bauabschnitt, der 2026 und 2027 verwirklicht wird, erhält das Gebäude eine neue Dimension.“ Neu konzipiert werde der Fluchtwegeplan. Anstelle von außen liegenden Fluchtwegen, müsse man diese nun nach innen verlagern. „Nur im 2. Obergeschoss führen die Rettungswege nach draußen“, sagt Baur.
Architekt: „Das Gebäude erhält eine neue Dimension“
Im dritten Bauabschnitt, der 2028 und 2029 erledigt werden soll, geht es um die gesamte Fassade, weitere Dachdichtungsarbeiten sowie die Außenanlage. Die Hülle des Schulgebäudes werde in Form einer vorgehängten und hinterlüfteten Metallfassade realisiert. „Die ist im Vergleich zu einer Holzfassade nachhaltiger.“ Holz müsse man immer wieder streichen. Metall könne zudem zu einem späteren Zeitpunkt weiterverwendet werden. Zudem werde das Gebäude wärmegedämmt, erhalte neue Fenster und die restlichen Dachflächen werden abgedichtet. Die Außenanlage erhalte durch den neuen Innenhof eine weitere gestaltete Fläche. Die bestehende Außenanlage werde an die Kubatur des vorhandenen Bauwerks angeglichen. Die Gesamtkosten des Bauabschnitts belaufen sich, laut Baur, auf 5,25 Millionen Euro.
Beim vierten und letzten Bauabschnitt – in den Jahren 2029 und 2030 – liegt der Fokus auf dem Innenausbau, der 3 Millionen Euro kostet: Brandschutz, Elektrotechnik und neue Heizkörper für die Fernwärme. Die Sanierung geht weiter mit dem zweiten Bauabschnitt voraussichtlich vor den Sommerferien 2026.