Der Gartensee in Gundelfingen ist gerade keine Einladung zum Planschen, denn die Blaualgen haben dort die Regie übernommen. Die Stadt Gundelfingen hat deshalb ein sofortiges Badeverbot verhängt, weil an allen Uferstellen giftige Cyanobakterien in alarmierender Menge entdeckt wurden.
Bei Blaualgen handelt es sich nicht um echte Algen, sondern um Bakterien, die bei Massenauftreten nicht nur das Wasser grünlich trüben, sondern bei hoher Konzentration auch allergische Reaktionen, wie beispielsweise Hautreizungen oder Ohrenschmerzen, beim Verschlucken Übelkeit, Durchfall und Erbrechen, auslösen können. Besonders für Kleinkinder und sehr empfindliche Menschen heißt es jetzt: Hände weg vom Wasser. Außerdem erschwert die trübe Sicht im Wasser eine Rettung im Notfall erheblich, betont das Landratsamt Dillingen – Sicherheit geht vor.
Wie lange das Badeverbot gilt? Das hängt vom Wetter ab: Sonne, Wärme und Nährstoffe sind die besten Freunde der Blaualgen. Das Gesundheitsamt hält den See deshalb genau im Blick und meldet sich, sobald wieder grünes Licht fürs Baden herrscht. Alle anderen Seen im Landkreis Dillingen sind aktuell aber dennoch Adressen für die ersehnte Abkühlung.
Fast 40 Grad, aber Aalener Schulfenster bleiben geschlossen
Eichenprozessionsspinner oder Frischluft? Aalener Schulen stehen vor einer schwierigen Entscheidung: Fenster auf bei fast 40 Grad oder zu aus Angst vor gesundheitsschädlichen Raupenhaaren? Denn in Aalen sorgt der Eichenprozessionsspinner derzeit nicht nur für gesperrte Wege und abgesagte Veranstaltungen, sondern auch für Unruhe an den Schulen. Besonders Einrichtungen nahe betroffener Waldgebiete wie dem Rohrwang – etwa das Schubart-Gymnasium – stehen vor dieser schwierigen Entscheidung.
Während am Kopernikus-Gymnasium in Wasseralfingen laut Schulleiter Michael Schellhammer gelüftet wird, bleibt das Schubart-Gymnasium bei Nachfragen zurückhaltend – offiziell wegen des mündlichen Abiturs. Wie laut der „Schwäpo“ inoffiziell zu hören ist, werde aber auch dort gelüftet, trotz des Eichenprozessionsspinners in der direkten Nachbarschaft im Rohrwang. Die Stadt Aalen betont auf Nachfrage der „Schwäpo“, dass sie lediglich Empfehlungen ausspricht, etwa Fenster geschlossen zu halten, über die Umsetzung aber die Schulen selbst entscheiden. Die Stadtverwaltung erwartet um den 14. Juli, dass die Tiere in das Verpuppungsstadium übergehen, zwar würden dann keine Härchen mehr ausgesendet, könnten dann aber weiterhin in der Luft zirkulieren. Die Straßenzüge rund um betroffenen Waldgebiete und die betroffenen Schulhöfe werden weiterhin nass gereinigt und es wird empfohlen, die betroffenen Gebiete zu meiden.
Aalens Sicherheitsgefühl im Stresstest
Vandalismus, Lärm, Diebstahl – insbesondere nachts fühlen sich viele Bürger rund um den Aalener ZOB, den Bahnhof und zunehmend auch im angrenzenden Mercatura unsicher. Die Stadt Aalen erkennt das Problem, betont aber: Objektiv sei Aalen sicher. Doch was bedeutet das genau? Eine aktuelle Sicherheitsbefragung zeigt, dass 78 Prozent der Befragten das Umfeld vom Bahnhof als problematisch empfinden. Das Mercatura wird laut der „Schwäpo“ hingegen weniger bedrohlich wahrgenommen – doch Geschäftsleute berichten auch dort von zunehmendem Vandalismus und Zwischenfällen. Die Einkaufs-Passage reagiert mit Metall-Klapptoren, die nachts geschlossen werden sollen. Und auch politisch soll etwas unternommen werden: Der Gemeinderat hat die Stadtverwaltung beauftragt, die Einführung eines zeitlich befristeten Alkoholkonsumverbots und einer Videoüberwachung am Bahnhofsvorplatz zu prüfen. Zudem sollen weitere kriminalpräventive, sowie städtebauliche und sozialpolitische Maßnahmen entwickelt werden.
Ordnungsbürgermeister Bernd Schwarzendorfer verweist auf bereits getroffene Maßnahmen wie den neu geschaffenen Kommunalen Ordnungsdienst (KOD), verstärkte Polizeipräsenz und die regelmäßige Zusammenarbeit mit Polizei und Sicherheitsorganisationen. Im Gemeinderat herrscht breite Zustimmung zu konkreten Maßnahmen – jedoch mit unterschiedlichen Schwerpunkten. CDU, SPD und Freie Wähler fordern deutlichere Überwachung, bessere Beleuchtung und spürbare Präsenz der Polizei. Die Grünen sehen in Alkoholverboten einen rechtlichen Hebel. Die AfD sieht in den Maßnahmen eine reine Symptombekämpfung und fordert stattdessen eine „Wende in der Migrationspolitik“. Die Linke hingegen plädiert für ein stärkeres Angebot an Prävention und Jugendarbeit statt Überwachung und Verbote.
Rückkehr der Bundeswehr nach Ellwangen?
Seit der Bekanntgabe der Auflösung 2011 steht ein Großteil der einstigen Reinhardt-Kaserne in Ellwangen leer. Nur das Bundessprachzentrum ist geblieben. Wie die „Schwäpo“ berichtet, regt die CDU nun eine Kooperation der Virngrundklinik mit der Bundeswehr an. Der CDU-Bundestagsabgeordnete Roderich Kiesewetter betont, dass die Bundeswehr angesichts steigender Verteidigungsausgaben neue Standorte und Strukturen für Ausbildung, Heimatschutz und Sanitätsversorgung prüfe – und Ellwangen hier gute Voraussetzungen mitbringe. Schließlich gibt es in Ellwangen bereits bestehende Kasernengebäude, ein Truppenübungsplatz bei Haisterhofen, sowie Schutzräume auf dem ehemaligen Militärgelände.
In puncto Schutzräume rät Kiesewetter zu einer differenzierten Prüfung: Zwar seien die Bunkeranlagen seit 1990 ungenutzt, doch angesichts der aktuellen geopolitischen Lage brauche es in Deutschland insgesamt mehr Schutz- und Vorsorgestrukturen. Der CDU-Politiker kritisiert die derzeitige Verteidigungsfähigkeit Deutschlands – besonders im Bereich Luftverteidigung und Drohnenabwehr. Das Land verfüge kaum über Munition und habe auch keine flächendeckende Drohnenabwehr. Deshalb fordert er eine massive Aufrüstung mit moderner Technik und Präzisionswaffen. Die kommenden zwei Jahre seien sicherheitspolitisch entscheidend, betont er und auch Ellwangen könne dabei wieder in den Blick der Bundeswehr rücken.
Tierschutz kontra Ulmer Tradition
Trotz Kritik von Tierschützern und mehreren Gemeinderäten: Die „lebendige Krippe“ mit Eseln und Schafen bleibt auf dem Ulmer Weihnachtsmarkt. Das hat der Aufsichtsrat der Ulm-Messe am 1. Juli laut „Südwest Presse“ beschlossen. Die Entscheidung fiel in nicht-öffentlicher Sitzung und obwohl die Stadt nicht kommentiert, bestätigt sie, dass der Gemeinderat diese Entscheidung nicht überstimmen konnte.
Die Kritik kam unter anderem von der KJT-Fraktion im Gemeinderat und wurde von Parteien wie den Grünen, der FDP und den Freien Wählern unterstützt. Auch die Tierschutzorganisation Peta hatte sich klar gegen die Tierhaltung ausgesprochen – sie kritisiert vor allem den fehlenden Auslauf, die Rückzugsräume und den Stress durch Menschenmengen. Die Peta-Fachreferentin Dr. Yvonne Würz durfte ihre Sicht im Aufsichtsrat darlegen, fand dort aber keine Mehrheit.