Sehr vieles ist zuletzt schiefgelaufen bei den Stadtwerken Aalen: Chaos mit Tausenden verspäteten oder fehlenden Abrechnungen, schlechte Erreichbarkeit – und schließlich ein unvorhergesehenes Defizit in Höhe von 25 Millionen Euro im Jahr 2024, das zur Entlassung des Stadtwerke-Chefs Christoph Trautmann führte. Die Stadt will Schadensersatz vom ehemaligen Geschäftsführer, der seinerseits gegen seine fristlose Kündigung klagt.
Wie es zu dem 25-Millionen-Loch gekommen ist, wird derzeit aufgearbeitet. Offiziell haben Stadt und Aufsichtsrat nach eigenen Angaben erst Mitte März 2025 vom Defizit für das Geschäftsjahr 2024 erfahren. Erst zu diesem Zeitpunkt hätten externe Wirtschaftsprüfer die genauen Zahlen vorlegen können. Wieso hat keiner vorher etwas gemerkt? Der Aufsichtsrat sei mehrfach von der Geschäftsführung „falsch informiert worden“, erklärte OB Frederick Brütting jetzt bei einer Pressekonferenz. Noch Ende September 2024 habe Trautmann den Aufsichtsräten für 2024 einen Gewinn von 754.000 Euro für das Jahr prognostiziert. Im November wurde klar, dass der Jahresabschluss für 2023 negativ ausfällt (minus 1,5 Millionen Euro). Es wurde ein externer Berater hinzugezogen, der Unstimmigkeiten festgestellt hat und erklärt, die Geschäftsführung habe den Überblick verloren, Gespräche mit den Banken seien notwendig.
Haben sich die Einkäufer der Stadtwerke Aalen verzockt?
Mittlerweile scheint laut einem Bericht der „Schwäpo“ klar: Durch Umsatzeinbußen, überwiegend aber durch eine schlechte Einkaufs- und Verkaufspolitik bei Gas und Strom kam das immense Minus zusammen. Ungeklärt ist bislang die Frage, ob eine übervorsichtige Einkaufspolitik für dieses Minus bei Gas und Strom verantwortlich ist – oder ob sich die Einkäufer verzockt haben. Weitere Ursache könnten die personellen und strukturellen Wechsel an entscheidenden Positionen nach dem Amtsantritt von Trautmann im Jahr 2019 gewesen sein, erklärte der neue Geschäftsführer der Aalener Stadtwerke, Michael Schäfer. Dies habe in Verbindung mit einer geänderten Einkaufsstrategie dazu geführt, „dass der Überblick über bereits getätigte Strom- und Gaseinkäufe verloren ging“. Schäfer nennt als Beispiel, dass Energie doppelt gekauft wurde – weswegen zu viel gekaufte Energie dann mit Verlust wieder verkauft werden musste.
Stadt Aalen will Grundstücke und Gebäude verkaufen
Keine konkrete Aussage macht OB Brütting zur Frage, ob der Aufsichtsrat von Trautmann wissentlich getäuscht wurde – oder ob er überfordert war. „Das wird ein Gericht entscheiden müssen“, so Brütting. Dies gelte auch für die Frage, ob es strafrechtliche Konsequenzen gibt. Brütting und Schäfer beteuerten größtmögliche Transparenz bei der Aufarbeitung. Die Stadtverwaltung hat indes ein Unterstützungspaket in Höhe von 25 Millionen Euro erarbeitet, um die Stadtwerke zu retten. Zum Teil soll das Geld aus einem Nachtragshaushalt kommen, durch Verschiebungen und Einsparungen. Außerdem plant die Stadt, Grundstücke und Gebäude zu verkaufen, darunter das Hallenbad-Grundstück.
Leidtragende der chaotischen Zustände bei den Stadtwerken sind letztlich die Kunden. Was viele jedoch nicht wissen: Bei Ärger mit dem Energieunternehmen steht jeder Privatperson der kostenlose Gang zur Schlichtungsstelle Energie zu. Die Stelle arbeitet unabhängig und neutral und Energieunternehmen sind verpflichtet, am Schlichtungsverfahren teilzunehmen. Häufige Anliegen der Antragsteller sind etwa Preiserhöhungen, Abschlagszahlungen oder Verbrauchsschätzungen.
Reinigungsroboter made in Blaubeuren
Immer neue Formen von Reinigungsrobotern des Unternehmens Falch aus Blaubeuren kommen auf den europäischen Markt – und haben enormen Erfolg. Was Kärcher für Privathaushalte an Wasserstrahlgeräten bereitstellt, bietet Falch den professionellen Reinigungs- und Sanierungsunternehmen. Im Sortiment gibt es Roboter, die sich senkrecht an Mauern entlang bewegen, um dort alte Farben abzuspritzen. „Unsere Systeme übernehmen viele Arbeiten, die früher mühsam von Hand erledigt werden mussten“, sagt Firmenchef Achim Falch der „Südwest Presse“. Je mehr die Wasserstrahl-Roboter selbständig erledigen können, desto besser, denn geeignetes Fachpersonal für schwere Sanierungs- und Reinigungsarbeiten sei kaum zu finden. Die Roboter übernehmen körperlich schwere Arbeit unter teilweise widrigsten Bedingungen. Gerade angesichts des hohen Sanierungsbedarfs vieler Straßen und Gebäude werden die Wasserstrahlgeräte stark nachgefragt. Sie können bei Falch auch gemietet werden. Ein besonderer Vorteil der Geräte: Gereinigt, entlackt oder entrostet wird ausschließlich mit Wasser und ohne Chemie.
Ursache für möglichen Norovirus-Ausbruch noch unklar
Nach dem Besuch einer Gaststätte in Kreis Donau-Ries haben sich mindestens 144 Menschen unwohl gefühlt oder von Schwindel oder Magen-Darm-Problemen berichtet. Vermutlich haben sich die Betroffenen mit dem Norovirus infiziert, teilt das Landratsamt in Donauwörth mit. Die Behörde geht aktuell davon aus, dass der Ausbruch möglicherweise durch Lebensmittel hervorgerufen wurde, das abschließende Ergebnis der Untersuchungen zur Ausbruchsursache steht aber noch aus. Das Norovirus ist sehr leicht übertragbar und gehört zu den weltweit häufigsten Erregern für plötzlich auftretenden Brechdurchfall. Wenn man sich infiziert hat und sich erbrechen muss, gelangen wiederum kleinste virushaltige Tröpfchen in die Luft, die sehr ansteckend sind. Auch über Schmierinfektionen von Mensch zu Mensch und über verunreinigte Gegenstände wie Türgriffe und rohe Lebensmittel kann man sich anstecken. Vorbeugend ist laut dem Landratsamt gründliches Händewaschen wichtig.