Nach dem Vollbrand eines Lagergebäudes direkt hinter dem Gasthaus Widmann’s Löwen in Zang ist der Schock zwar groß, doch der Blick von Andreas Widmann geht bereits nach vorn. Der Gastronom war selbst vor Ort, als am Montagabend gegen 18.15 Uhr das Feuer ausbrach – während der Betrieb wie gewohnt lief. „Mir war klar, dass jetzt ganz schnell die Feuerwehr kommen muss, damit der Brand nicht aufs ganze Gebäude übergreift“, erzählt Widmann im Gespräch mit der Heidenheimer Zeitung.
Großaufgebot der Feuerwehr verhindert Schlimmeres
Die Einsatzkräfte rückten rasch an: Neben der Feuerwehr Königsbronn waren auch Kräfte aus Schnaitheim, Steinheim und Heidenheim vor Ort – insgesamt rund 80 Personen mit zwölf Fahrzeugen. Auch eine Drehleiter und der Gerätewagen Atemschutz kamen zum Einsatz. Die Wasserversorgung musste über die Ortsdurchfahrt gelegt werden, weshalb die Straße mehrere Stunden komplett gesperrt war. Verletzt wurde niemand. Gegen Mitternacht war der Brand unter Kontrolle.
Ursache unklar, Schaden immens
Wie das Polizeipräsidium Ulm mitteilte, brannte der Stadel vollständig nieder. Darin befanden sich Kühlzellen, Vorräte für das Catering, eine Werkstatt und ein Altpapierlager. Der geschätzte Sachschaden liegt laut Polizei bei bis zu 400.000 Euro. Die Ermittlungen zur Brandursache dauern an. Laut Widmann gibt es bislang keine Hinweise auf die Ursache des Feuers.
Cateringausstattung verloren – aber keine Gefahr für Gäste
Besonders bitter für den Gastronomiebetrieb: Der Stadel, der als zentrales Logistik- und Wirtschaftslager für die Gastronomie fungierte, wurde durch das Feuer weitgehend zerstört. „Aber wir bekommen gerade viel Unterstützung, um Dinge kurzfristig oder zumindest leihweise zu beschaffen – etwa Tische, Kühlzellen, Buffet-Equipment oder Wärmewagen“, berichtet Widmann.

Der Gastbetrieb selbst blieb vom Feuer verschont. „Die Küche, das Gasthaus und die Hotelzimmer sind nicht betroffen – auch nicht durch Rauch oder Ruß“, betont der Inhaber. Die gute Nachricht für Stammgäste: Schon ab Donnerstag, 1. Mai, soll wieder normal geöffnet sein.
Zwei Ruhetage werden zur Kraftanstrengung
Glück im Unglück: Ohnehin hätte die Gastronomie am Dienstag und Mittwoch, 29. und 30. April, geschlossen gehabt. Widmann sagt: „Diese zwei Tage nutzen wir nun, um uns so aufzustellen, dass wir ab Donnerstag wieder wie gewohnt für unsere Gäste da sein können.“ Möglich sei das nur durch den außerordentlichen Einsatz seines Teams. „Unsere Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hätten eigentlich frei. Aber seit heute Morgen um 8 Uhr sind alle da und helfen bei vollem Einsatz mit. Das ist nicht selbstverständlich.“
Dank an die Einsatzkräfte – und an die Nachbarschaft
Berührt zeigt sich Widmann auch über die Reaktionen aus dem Dorf. „Schon in den ersten Minuten kam unglaublich viel Hilfe – von Nachbarn, Freunden, Kollegen. Viele haben angerufen, geschrieben, Hilfe angeboten. Das bedeutet uns viel.“
Besonderen Dank richtet er an die Feuerwehr: „Es ist mir und meiner Familie ein großes Anliegen, Danke zu sagen. Fast 100 Einsatzkräfte waren da, haben sich selbst in Gefahr gebracht, um andere zu schützen, und professionell gearbeitet. Dafür sind wir sehr dankbar.“
„Wir brauchen jetzt vor allem Normalität“
Trotz der Herausforderungen blickt der Koch optimistisch nach vorn. „Was jetzt zählt, ist, dass wir unseren Gästen weiterhin den gewohnten Service bieten können, alles andere läuft parallel. Das gelingt uns am besten, wenn wir schnell zur Normalität zurückkehren. Der Brand war ein schwerer Schlag – aber der Betrieb wird weiterlaufen.“