Erfolgreiche Rettungsaktion

Jens hat keine Überschrift parat

Hier steht ein Teaser, der total spannend ist. Nicht zu lang, nicht zu kurz.

Jens hat keine Überschrift parat

Gegen 21.45 Uhr ging am Donnerstagabend ein Aufatmen durch die Reihen der Rettungskräfte. Der 83-Jährige, der zu diesem Zeitpunkt seit mehr als einem Tag vermisst gewesen war, war von einem Rettungshundeteam gefunden worden – lebend und den Umständen entsprechend wohlauf.

Damit endete eine kräftezehrende Suchaktion, in deren Verlauf nach einer Bilanz des DRK rund 250 Einsatzkräfte ehrenamtlicher Hilfsorganisationen und der Polizei sowie bis zu 70 Rettungshunde unterwegs waren, um den mutmaßlich hilflosen Mann zu finden. Im Laufe des Tages waren Einheiten bis aus Kempten nach Königsbronn gerufen worden, wo der Mann lebt und wo die Einsatzzentral eingerichtet worden war.

Den sprichwörtlich richtigen Riecher hatte am Ende die fünfjährige Border-Collie-Dame Aila, die am späten Donnerstagabend die Witterung des Mannes aufnahm und ihre Hundeführerin Ann-Cathrin Hierholz zum Fundort leitete.

“Das war wie ein Lottogewinn”

Die Freude über den glücklichen Ausgang der Suche ist Hierholz auch am Freitag noch anzumerken. „Das ist wie ein Lottogewinn“, sagt sie und fügt an: „Das Gefühl kann man kaum beschreiben, jedes Team hat es verdient, so etwas zu erleben.“ Daniel Peischl vom DRK, der in der Einsatzleitung tätig war, beschreibt den Moment der Erlösung so: „Da fällt einem die ganze Last von den Schultern.“

Teile der Suchmannschaften waren am Donnerstagabend schon abgereist, nachdem sie den ganzen Tag im Einsatz gewesen waren. Dennoch entschied sich die Einsatzleitung, ein Reststück noch mit fünf Teams durchsuchen zu lassen. Ann-Cathrin Hierholz und Sandra Fucker bildeten mit Aila eines davon. Fucker überwachte am GPS-Gerät, ob sie in der Dämmerung den richtigen Weg einschlugen, als Aila plötzlich anschlug. „Sie zeigt durch Bellen an, und man sieht es ihr auch an, dass sie jemanden gewittert hat“, erklärt Hundeführerin Hierholz.

Kaum minder groß war offenbar die Freude des Gefundenen. Er habe Aila gestreichelt und sich, wenn auch körperlich geschwächt, noch mit den Rettern unterhalten können. „Da wussten wir, dass alles gut wird“, sagt Hierholz im Rückblick. Während Hierholz bei ihm blieb, überbrückte Sandra Fucker ein vorhandenes Funkloch, indem sie durch Rufe Kontakt zu weiteren Teams aufnahm, die wiederum medizinische Hilfe an den Fundort lotsten.

Keine Frage, dass Aila danach der Star des Abends war. Staffelkameraden belohnten sie mit Leckerli und an Streicheleinheiten fehlte es für die Heldin sicher auch nicht. Für die Flächensuche ist Aila seit zweieinhalb Jahren geprüft, ein Jahr später bestand sie auch die Prüfung für die Trümmersuche, also zum Beispiel das Auffinden von Menschen in eingestürzten Gebäuden. Somit war es für Aila zwar nicht der erste Einsatz – aber das erste Mal, dass ihre Spürnase direkt zum Erfolg führte.

„Da weiß man dann wieder, wofür man so oft trainiert und so viel Arbeit investiert“, sagt Hierholz, die die Rettungshundearbeit wie alle Kolleginnen und Kollegen, die im Einsatz waren, ehrenamtlich betreibt. Erst um zwei Uhr morgens waren die letzten Helfer schließlich zu Hause.

Zum Teil hatten die Rettungshundestaffeln eine Anfahrt von bis zu zweieinhalb Stunden auf sich genommen, um zwischen Königsbronn und Heidenheim helfen zu können. Sehr zufrieden zeigt sich Hierholz mit der Einsatzleitung vor Ort, die immerhin die Arbeit mehrerer Hundert Personen aus unterschiedlichen Organisationen koordinieren musste. Die Aufgaben seien schnell verteilt worden, alle Teams hätten präzise ihre Suchgebiete zugewiesen bekommen. Aus dem Landkreis waren die Rettungshundestaffeln des DRK und des BRH im Einsatz, hinzu kamen die Heidenheimer Bergwacht und die Freiwillige Feuerwehr Königsbronn, sowie zahlreiche weitere Hundestaffeln aus einem Umkreis von rund 150 Kilometern.

Die öffentliche Anteilnahme trieb allerdings auch die eine oder andere verblüffende Blüte. Am Donnerstagnachmittag, während die Suchaktion noch auf Hochtouren lief, meldete sich ein „Seher“ aus Siegburg in Nordrhein-Westfalen, der Polizei und Presse einen Google-Maps-Standort schickte, wo der vermisste Mann zu finden sei. Der nach eigenen Angaben als „irdischer Helfer Gottes“ agierende Mann lag mit seinen Angaben (wie?).