Kreisbau hält an Plänen fest

Neuer Polizeiposten für Herbrechtingen: Planungen an der Badstraße laufen

Die Heidenheimer Kreisbau hatte bereits im Frühjahr 2024 verkündet, ein neues Wohngebäude mit Polizeistation an der Badstraße in Herbrechtingen realisieren zu wollen. Wie der Stand des Projekts ist:

Die Idee klang vielversprechend, im vergangenen Frühjahr: Die Heidenheimer Kreisbaugesellschaft verkündete, an der Badstraße – unweit des Herbrechtinger Zentrums – ein neues Wohngebäude errichten zu wollen. Eine Lösung, die gleich zwei Fliegen mit einer Klappe schlägt: Wohnraum schaffen und zugleich die Polizei in ein modernes, barrierefreies Quartier im Erdgeschoss verlagern. Denn der aktuelle Polizeiposten in der Innenstadt gilt als deutlich in die Jahre gekommen.

Vom schnellen Fortschritt hat man bislang nichts mehr gehört. Zwar sind die Beteiligten weiterhin guter Dinge, doch ein Jahr nach der Präsentation der ersten Entwürfe befindet sich das Vorhaben nach wie vor in der Planungsphase. Das liegt auch an einem kleinen, aber entscheidenden Detail: den Stellplätzen.

Weniger Parkplätze als gefordert – der Gemeinderat bremste

Zur Erinnerung: Der erste Entwurf, den die Heidenheimer Kreisbau im Frühjahr 2024 vorgestellt hatte, überzeugte den Herbrechtinger Gemeinderat inhaltlich – allerdings sah die Planung deutlich weniger Parkplätze vor, als laut geltender Satzung vorgesehen sind. Gerade in einem Bereich wie der Badstraße, in dem es ohnehin schon eng zugeht, sorgte das für Stirnrunzeln bei den Ratsmitgliedern. Die Stadt forderte eine Überarbeitung der Pläne. Seither ist es still geworden um das Projekt – zumindest öffentlich.

Stadtbaumeister Dieter Frank hat auf Anfrage der HZ nun bestätigt: Eine überarbeitete Planung liegt der Stadt derzeit noch nicht vor. Die Kreisbau befinde sich zurzeit in enger Abstimmung mit der Verwaltung. Um das Bauvorhaben realisieren zu können, ist Frank zufolge ein neues Baurecht nötig – konkret soll ein vorhabenbezogener Bebauungsplan aufgestellt werden. In diesem Rahmen werde auch die Stellplatzfrage geregelt, so Frank.

Stadt und Land bleiben zuversichtlich

Trotz der Verzögerungen ist man im Herbrechtinger Rathaus zuversichtlich. Die Stadt sehe die Chancen auf eine Realisierung als „sehr hoch“ an, schreibt Frank. Auch die Kreisbau habe weiterhin das Ziel, das Projekt umzusetzen. Was die dringend geforderte Neuunterbringung der Polizei angeht: Auch diesbezüglich befinde sich die Stadt in engem Austausch mit den zuständigen Behörden.

Beim Land, das als künftiger Mieter des Polizeipostens fungieren soll, sieht man das ähnlich: „Vermögen und Bau, die Polizei und die Kreisbau wollen an dem Projekt weiterarbeiten“, sagt Dr. Stefan Horrer, Leiter des Amtes für Vermögen und Bau Baden-Württemberg. Bei einem Gespräch mit der Heidenheimer Kreisbau im Februar dieses Jahres seien vertragliche Fragen erörtert worden – die Planungen würden fortgesetzt.

„Beiderseits sind einzelne Konditionen noch zu prüfen und zu klären“, so der Amtsleiter. Sichtbare Fortschritte dürften im Laufe des kommenden Jahres sichtbar werden. In die baurechtlichen Schritte ist das Land als Mieter jedoch nicht direkt eingebunden. „Wesentlich für uns ist, dass die Polizei in Herbrechtingen möglichst bald angemessen, zeitgemäß und funktional untergebracht werden kann.“ Denn, betont der Vermögen-und-Bau-Chef: „Der technische und bauliche Zustand des derzeitigen Postens ist nicht zufriedenstellend.“

Kreisbau schweigt – Stellplatzfrage bleibt offen

Wie die Kreisbau die kritische Stellplatzfrage lösen möchte – dazu gibt es bislang keine öffentliche Aussage. Auf wiederholte Presseanfragen hat Geschäftsführer Jürgen Schipek nicht reagiert. Stadtbaumeister Frank erklärt, dass die Überarbeitung der Planung laufe – und betont, dass die entsprechenden Unterlagen für das Bebauungsplanverfahren derzeit vorbereitet würden.

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