Mitglieder einbinden

Nach unruhigen Zeiten: Wie sich der SV Bolheim jetzt für die Zukunft rüsten will

Der SV Bolheim steht vor großen Aufgaben. Um eine breite Basis innerhalb des Vereins zu haben, sollen die Mitglieder im März über wichtige Vorhaben abstimmen. Worum es dabei geht.

Ein gutes Dreivierteljahr sind Thilo Eckermann und Erich Reichard nun im Vorstand des SV Bolheim tätig. Das allein wäre noch keine große Nachricht, aber sie kümmern sich seit April 2023 um einen Verein, der ins Schlingern geraten war. „Wir haben viel Unruhe übernommen“, sagen Eckermann und Reichard.

Zuvor hatte es im Herbst 2022 eine als „wenig harmonisch“ beschriebene Hauptversammlung gegeben, nach der der Verein zunächst nur noch einen kommissarischen Vorstand in der Person von Finanzchef Richard Koch hatte, der den mit fast 1100 Mitgliedern zweitgrößten Verein der Gesamtstadt aber nicht dauerhaft allein führen konnte. Hinzu kommt, dass das Vereinsheim saniert werden muss, eine Aufgabe mit vor allem auch finanzieller Tragweite.

Viele Gespräche zur Zukunft des SV Bolheim

Seit der Wahl hat der neue Vorstand vor allem daran gearbeitet, dass „der Verein wieder Verein wird“, sagen Eckermann und Reichard im HZ-Gespräch. Dabei gelte es auch, viele unterschiedliche Interessen nicht nur wahrzunehmen, sondern auch zu moderieren. „Dazu gehört auch, Unruhe zuzulassen“, sagen sie. Jede Frage sei zulässig, man will eine breite Debatte über die Zukunft des SV Bolheim. Klar sei aber auch, dass am Ende der Vorstand eine Entscheidung treffen müsse. Eine Klausurtagung mit Vorstand und allen Abteilungen habe sie im Januar positiv überrascht, sagen Eckermann und Reichard.

Im März steht wieder eine Hauptversammlung an, eine durchaus bedeutsame, weil wichtige Weichen gestellt werden müssen. Allzu viel wollen die beiden „Neuen“ im Vorstand noch nicht verraten, nur so viel: In einer Arbeitsgruppe wurden die Liegenschaften des Vereins, allen voran das Vereinsheim, unter die Lupe genommen, ein Energieberater des Landessportbundes wurde hinzugezogen. Außerdem erhob man den Bedarf der einzelnen Abteilungen. Im Vorstandsteam kümmert sich Claus Schneider ausschließlich um die Liegenschaften. Das verdeutlicht den Stellenwert dieser Aufgaben.

Entscheidung über die Vereinsheim-Sanierung

„Wir wissen jetzt, was eine Sanierung kosten wird“, so Eckermann. Diese Kostenermittlung soll bei der Hauptversammlung vorgestellt werden, und zwar nicht nur informativ. Die Mitglieder sollen vielmehr abstimmen, in welche Richtung der künftige Vorstand weitergehen soll. Dieses Votum sei wichtig, schließlich müsse der Verein als Ganzes hinter den Plänen stehen können. Noch gebe es zwar keine akute Not zu handeln, „aber wir hatten schon Probleme mit der Heizung, als ich zum ersten Mal im Vorstand war“, erinnert sich Reichard, der den Verein von 1990 bis 2001 angeführt hatte.

Es geht beim SV aber nicht nur um die Immobilie. Der Vorstand will auch die Jugendarbeit stärken und neu strukturieren, auch eine neue Webseite ist in Planung. Wichtig sei auch, Menschen für ehrenamtliches Engagement zu gewinnen. Jeder Einsatz für den Verein sei wichtig, sagen sie.

Von der Vielzahl an Aufgaben in einem Verein sind die beiden Vorstandsmitglieder beeindruckt. Gerade die bürokratischen Herausforderungen hätten zugenommen. „Wir müssen viel Kleingedrucktes lesen“, erzählen sie lachend. Ein Verein dieser Größe sei wie ein mittelständisches Unternehmen. Das Wichtigste aber sei: „Ohne unser gutes Vorstandsteam hätten wir den Spaß vielleicht verloren, aber da ziehen alle mit.“

Neuwahlen bei der Hauptversammlung

Die Hauptversammlung des SV Bolheim findet am Freitag, 22. März, ab 19.30 Uhr in der Vereinsgaststätte statt. Neben Neuwahlen des gesamten Vorstands steht mit Tagesordnungspunkt 12 auch die Sanierung des Vereinsheims auf der Tagesordnung.

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