Raser sollen ausgebremst werden

Wo die Heidenheimer Stadtverwaltung stationäre Blitzer aufstellen möchte

In der Heidenheimer Innenstadt wird an verschiedenen Stellen regelmäßig viel zu schnell gefahren. Die Verwaltung will deshalb zusätzliche Blitzer installieren. Das sind die Standorte.

Autorennen mitten in Heidenheim? Schenkt man Anwohnern der Wilhelm- und Clichystraße Glauben, dann sind sie fast an der Tagesordnung. Sie sind Auswüchse einer bewussten Missachtung der Verkehrsregeln, und dagegen will die Stadtverwaltung jetzt vorgehen, indem sie mehrere stationäre Blitzer aufstellt.

Als Standorte für Geschwindigkeitsmessanlagen vorgesehen sind die Ecken Clichy-/Darwinstraße und Clichy-/Wagnerstraße. Hinzu kommen zwei Anlagen an der Heckentalkreuzung und eine an der Kreuzung Wilhelm-/Bergstraße, wo jeweils Tempo- und Rotlichtverstöße festgehalten werden sollen.

Bislang zwei stationäre Anlagen

Eingebettet sind diese Überlegungen in eine Konzeption, mit deren Überarbeitung sich der Gemeinderat jetzt zu befassen hat. Bislang gibt es in Heidenheim zwei stationäre Anlagen: An der Kreuzung Olga-/Marienstraße wird die Missachtung des Rotlichts dokumentiert, im Kreuzungsbereich Brenz-/Ploucquetstraße zusätzlich überhöhte Geschwindigkeit.

Die Erfassung der Daten erfolgt jeweils über Sensoren bzw. Induktionsschleifen. Dabei handelt es sich dem Rathaus zufolge um eine reparatur- und wartungsanfällige Technik, die nicht mehr auf dem aktuellen Stand ist. Je nach Verkehrsaufkommen müssten spätestens alle fünf Jahre die Sensoren und damit auch der betreffende Fahrbahnbelag erneuert werden, geht aus einer Beschlussvorlage der Verwaltung hervor. Pro Anlage würden dann nach aktuellem Stand 13.000 Euro fällig.

Lasertechnik statt Sensoren

Als Alternative stehen mittlerweile Laser zur Verfügung. Sie können gleichzeitig mehrere Fahrspuren und Geschwindigkeiten überwachen. Der Einbau von Sensoren in den Straßenbelag entfällt. Die Stadt erwägt, derartige Messanlagen an den oben genannten Standorten aufzustellen. Sie reagiert damit auf wachsende Beschwerden aus der Bürgerschaft über Fahrzeuge, die im Innenstadtbereich zu schnell unterwegs sind.

Die Auswahl der Standorte fußt auf mehreren Kriterien. Dazu zählen der Straßentyp, das Verkehrsaufkommen, die Beanstandungen pro Messtag, die technischen Voraussetzungen, örtliche Begebenheiten, die Zahl querender Fußgänger, das aktuelle Geschwindigkeitsniveau und das Unfallgeschehen.

Die stationäre Geschwindigkeitsmessung sollte sich der Verwaltung zufolge überwiegend auf die Überwachung von Bundes- und Landesstraßen mit überörtlichem Verkehr konzentrieren. Langfristig sei sie geeignet, auf diesen Straßen das Geschwindigkeitsniveau zu senken. Innerorts sorgten hingegen mobile Kontrollen für mehr Sicherheit.

Dem Gemeinderat obliegt es jetzt, die auf 295.000 Euro taxierten Ausgaben abzusegnen. Sie setzen sich wie folgt zusammen: Bei der reinen Geschwindigkeitsüberwachung schlägt der stationäre Messplatz (Fundament, Säule) mit 24.000 Euro zu Buche. Davon soll es zwei geben. Hinzu kommt eine im Wechsel eingesetzte Kamera für 56.000 Euro. Macht unterm Strich 104.000 Euro. Bei der kombinierten Rotlicht- und Geschwindigkeitsüberwachung werden für jeden der drei Messplätze 37.000 Euro fällig. Für die Kamera, die ebenfalls zwischen den Standorten wechseln soll, sind 80.000 Euro einzuplanen. Zusammengerechnet sind das weitere 191.000 Euro.

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