Noch immer sind Teile des Heidenheimer Rathauses eingerüstet, herrscht auf dem Rathausvorplatz reger Betrieb durch die Handwerker. Zwar schützt ein Bauzaun das Geschehen vor den Blicken der Passanten, doch dass die Sanierung des Verwaltungsgebäudes schon weit fortgeschritten ist, lässt sich auch so erkennen. „Wir haben derzeit immer wieder Probleme beim Anbringen der Fassade. Das liegt einerseits an statischen Überraschungen, andererseits an der teils schlechten Betonqualität des Bestands. Deshalb ist immer wieder Kreativität gefragt, wir müssen die Halterungen dann neu konzipieren“, erklärt Stefan Bubeck , Leiter des städtischen Geschäftsbereichs Hochbau. Trotz dieser und anderer Schwierigkeiten, die die Rathaussanierung seit Jahren begleiten, ist Bubeck guter Dinge, dass es nicht mehr allzu lange dauern wird, bis auch noch die letzten Gerüste abgebaut werden können: „Es wird auch mal Zeit, dass die Leute sehen, wie das Rathaus jetzt aussieht.“
Er rechnet damit, dass in den kommenden Wochen auch die Gestaltung des Rathaus-Sockels und damit die Fassade des Erdgeschosses fortschreitet, die dann dafür sorgen soll, dass das Gebäude optisch verschönert wird. „Es gibt zwar Verzögerungen gegenüber dem ursprünglich angedachten Zeitplan, aber einen Teil konnten wir wieder reinholen“, so Bubeck.
Begonnen wurde mit der höchst aufwändigen Generalsanierung bereits im Januar 2021. Seitdem wurde der Sitz der Stadtverwaltung Stockwerk für Stockwerk und Büro für Büro energetisch saniert. Das war dringend notwendig, denn die Bedingungen- darunter auch die klimatischen - unter denen die Mitarbeiter der Stadtverwaltung arbeiten mussten, waren längst nicht mehr zeitgemäß. Inzwischen sind Bubeck zufolge alle Büros saniert und wieder bezogen, mit Ausnahme dessen des Oberbürgermeisters. Zwar ist auch das neue Bürgeramt inzwischen fertiggestellt, doch werden die Mitarbeiter noch einige Monate im Ausweichquartier im ehemaligen LBBW-Gebäude anzutreffen sein. „Das neue Bürgeramt wird erst in Betrieb gehen, wenn auch das Rathausfoyer wieder zugänglich ist“, so der Geschäftsbereichsleiter.
Brandschutzprobleme im Foyer
Überhaupt das Foyer: Auch hier läuft nicht alles, wie geplant. Denn im Zuge der Abbrucharbeiten wurde deutlich, dass hier erhebliche Sanierungen im Brandschutz notwendig sind, die das komplette Foyer betreffen. Hierbei geht es auch um das Verlegen neuer elektrischer Leitungen. Derzeit wird auch hieran gearbeitet, doch Bubeck hofft, dass das gesamte Foyer dann Ende des ersten Quartals 2026 fertiggestellt sein wird. Bereits fertig sind die Aufzüge, der neue Trauraum und das Rechenzentrum. Noch immer jedoch ist das Rathaus nur vom Seiteneingang aus erreichbar, ein großer Teil des Foyers sowie der Eingangsbereich sind mit Bauplanen verhängt. Ebenfalls noch nicht fertiggestellt ist der Sozialbereich, der im achten Stock entstehen soll.

Im kommenden Jahr stehen dann parallel zu den innen laufenden Arbeiten erste Schritte für die Neugestaltung des Außenbereichs an. Doch schon im Oktober beginnen die vorbereitenden Arbeiten. So müssen beispielsweise der Kanal und Stromleitungen, die in der Christianstraße liegen, um einige Meter hin zum Rathaus verlegt werden. Die Abdichtung der Rathaus-Tiefgarage, die bereits begonnen hat, soll dann im Zuge der Neugestaltung des Rathausplatzes ab Frühjahr kommenden Jahres weitergeführt werden. Die frühere Zufahrt zur Tiefgarage ist inzwischen abgebrochen und verschüttet.

Da der bisher überdachte Eingangsbereich des Rathauses auch Teil des Bürgerfoyers werden soll, wird der Haupteingang verlegt. Zu diesem gelangt man über eine sehr flache Rampe, die bisherigen Treppen gehören nach Ende der Sanierung der Vergangenheit an, um den Zugang barrierefrei zu gestalten. „Auch bei dem Aufbau auf dem Rathausvorplatz müssen wir sehr genau auf die Statik achten, er darf nicht zu schwer werden, weil darunter ja die Tiefgarage liegt“, erklärt Bubeck.
Mit der Gestaltung der Außenanlagen, die das Rathausumfeld verschönern und mehr Aufenthaltsqualität schaffen sollen, soll dann den aktuellen Planungen zufolge Ende Mai, Anfang Juni 2026 begonnen werden. Ende kommenden Jahres soll die gesamte Generalsanierung des Rathauses und seiner Umgebung abgeschlossen sein.
Millionen für die Sanierung
Mit der Sanierung des Heidenheimer Rathauses wurde bereits im Jahr 2021 begonnen, seitdem läuft sie ununterbrochen. Bevor der Gemeinderat damals die energetische Generalsanierung beschloss, war auch darüber nachgedacht worden, ein neues Rathaus zu bauen, doch die Kosten wären deutlich höher gewesen.
Dennoch ist die Sanierung das aktuell teuerste Projekt der Stadt. Die Gesamtkosten sind nämlich mit 40,5 Millionen Euro veranschlagt. Allein in diesem Jahr werden 11,5 Millionen Euro verbaut. Die Kosten muss die Stadt weitgehend aus eigener Tasche bezahlen.