Kommentar von Michael Brendel

Statt zwei Busbahnhöfen in Heidenheim nur noch einer: weitsichtig und komfortabel

Der Wechsel zwischen Zug, Bus, Auto und Fahrrad könnte in Heidenheim schon bald eng beieinander möglich sein. Gleichzeitig würde einer der beiden Busbahnhöfe überflüssig. Michael Brendel hält das für eine gute Idee – unter einer Bedingung.

Erinnern Sie sich noch? Spott und Gelächter waren dem früheren bayerischen Ministerpräsidenten Edmund Stoiber gewiss, als er durch die Sätze seiner Transrapid-Rede stolperte: „Wenn Sie vom Hauptbahnhof in München mit zehn Minuten, ohne, dass Sie am Flughafen noch einchecken müssen, dann starten Sie im Grunde genommen am Flughafen, am, am Hauptbahnhof in München starten Sie Ihren Flug.

2002 war das, und aller Häme zum Trotz war der tiefere Sinn der reichlich ungelenk vorgetragenen Ausführungen ein durchaus weitsichtiger: verschiedene Verkehrsträger intelligent vernetzen. Heidenheim verfügt zwar weder über einen Flughafen, noch über eine Schnellbahntrasse. Die Vision nimmt sich aber vergleichbar aus: möglichst vielen Menschen auf dem Weg von A nach B komfortable Umstiege bieten, so sie überhaupt nötig sind.

Wer regelmäßig öffentliche Verkehrsmittel nutzt, wird den jetzt auf dem Tisch liegenden Gedankenspielen einschließlich der Zusammenlegung der beiden Heidenheimer Busbahnhöfe positiv gegenüberstehen. Bei aller Zustimmung sollte aber eine Bedingung gelten: Das Vorhaben darf keine Innenstadtkosmetik, es muss vielmehr an einen tatsächlichen Bedarf gebunden sein, den die vom Gemeinderat befürwortete Machbarkeitsstudie zunächst nachzuweisen hat. Denn auch wenn erfreulicherweise eine üppige Förderung winkt, gilt es zu bedenken: Diese willkommenen Mittel sind Geld, das die Steuerzahler, also wir alle, erst einmal erarbeiten müssen.

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