Bereits seit einem Jahr war der kleine Wagen mit der Aufschrift „Blickfeld“ geschlossen, der einst ein Symbol eines Präventionsprojekts gegen Jugendgewalt in Heidenheim war. Gestartet worden war der Imbiss im Jahr 2009 im Rahmen des bundesweiten Programms „Wir kümmern uns selbst – Konfliktlösung im öffentlichen Raum“. Hintergrund war die zunehmende Zahl an Auseinandersetzungen, Sachbeschädigungen und Alkoholmissbrauch an der ZOH, die sich vor allem an Abenden während des Wochenendes zu einem Treffpunkt für Jugendliche entwickelt hatte. Die Polizei musste regelmäßig eingreifen, viele Fahrgäste mieden den Ort in den späten Stunden.
Zu Pommes und Würstchen gab es soziale Präsenz an der Heidenheimer ZOH
Der Imbiss sollte mehr sein als ein Verkaufsstand. Er wurde von Mitgliedern der Sambo-Abteilung des Heidenheimer Sportbunds ehrenamtlich betrieben – mit Würstchen, Pommes und Süßigkeiten, aber vor allem mit sozialer Präsenz. Die Betreiber konnten bei Zwischenfällen zwar nicht eingreifen, waren aber als Ansprechpartner vor Ort und meldeten Auffälligkeiten frühzeitig. Das Ziel: Eskalationen vorbeugen und die ZOH wieder zu einem sicheren Ort machen.
Ein Jahr nach der Eröffnung zog der damalige Sozialdezernent des Landkreises eine positive Bilanz. „An diesem Ort ist ein großes Maß an Sicherheit eingekehrt. Auch der Leiter der bei der Stadt angesiedelten Ortspolizeibehörde sprach von einer spürbaren Verbesserung. Der Imbiss habe dem Platz ein Stück seiner Anonymität genommen.
Der Grund, warum die Präventionsarbeit beendet wurde
Später wurde der Betrieb an einen Pächter übergeben, Mitglieder der Sambo-Abteilung blieben dennoch präsent. Im Januar 2024 kündigte der Heidenheimer Sportbund den Kooperationsvertrag – laut Stadtverwaltung im Einvernehmen mit der Kommune: „Die ZOH ist kein Brennpunkt mehr.“ Die Mitarbeitenden der mobilen Jugendarbeit übernähmen inzwischen die Aufgabe.
„Weitere Brennpunkte gibt es im Stadtgebiet aus Sicht unserer Streetworker derzeit nicht“, heißt es von der Pressestelle des Rathauses weiter. Diese seien im gesamten Stadtgebiet in gutem Austausch mit den jungen Menschen im öffentlichen Raum.