Leserbrief

Plötzlich läuft es in Schnaitheim wie geschmiert

Leserbrief zu einem Maischerz über den Zustand der Heidenheimer Straße in Schnaitheim:

Man reibt sich verwundert die Augen: Auf einmal kann die Stadtverwaltung blitzschnell handeln, zumindest dann, wenn sie sich durch einen harmlosen Maischerz auf den Schlips getreten fühlt. Ein witziger Zeitungsbericht, und noch am selben Tag waren die Unesco-Welterbe-Schilder von den Figuren an der Brenzbrücke verschwunden. Zack, weg, als wäre nie etwas gewesen. Plötzlich funktioniert alles wie geschmiert. Hochachtung! Und genau das ist die eigentliche Unverschämtheit: Wo war diese Einsatzbereitschaft in den letzten Jahren, wenn es um den völlig heruntergekommenen Zustand der Heidenheimer Straße ging? Wo war diese Effizienz, als Schnaitheim rund um den 1. Mai mit Rasierschaum besprüht war auf Schildern, Straßen und Fahrzeugen? Der Schaum klebte teils tagelang überall verteilt, doch niemanden hat es gestört. Klopapier lag im ganzen Ort verstreut, doch auch das wurde tagelang, teilweise wochenlang, nicht beseitigt.

Aber wehe, jemand hält der Stadt mit einem kreativen Scherz den Spiegel vor. Dann wird sofort durchgegriffen. Dann geht plötzlich alles ganz schnell. Es ist kaum noch zu ertragen, wie offensichtlich gleichgültig der Zustand ganzer Ortsteile der Verwaltung geworden ist. Dass einige Schnaitheimer den Scherz auf ihren privaten Grundstücken fortgeführt haben, ist vielleicht das einzig Positive an der ganzen Sache. Denn dort hat das Rathaus keine Befugnis.
Winfried Ludwig, Heidenheim

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