Nie zuvor hat Technik das Leben der Menschen so tiefgreifend verändert wie heute. Künstliche Intelligenz, Robotik und digitale Netzwerke prägen nicht nur unseren Alltag, sondern auch unser Denken und Fühlen. Genau hier setzt der Kunstverein Heidenheim an – mit einem Preis, der Kunst und Technologie in einen produktiven Dialog bringt.
Am Freitag, 7. November, um 19 Uhr, verleiht der Verein den Hans-Peter-Schiffer-Preises 2025, zugleich wird die Ausstellung „Wie Künstler Technik nutzen – 6 Positionen interaktiver Medienkunst“ eröffnet. Die Veranstaltung findet im „Schwarzen Kubus“ der DHBW Heidenheim, Marienstraße 20, statt.
Mit 3000 Euro dotiert
Der mit 3000 Euro dotierte Preis wird bereits zum dritten Mal vergeben. Gestiftet von Dr. Hans Peter Schiffer, würdigt er künstlerische Positionen, die sich kritisch, poetisch oder spielerisch mit der Rolle der Technik in unserer Gesellschaft auseinandersetzen. „Wir leben in einer Zeit, in der Maschinen nicht nur unsere Arbeit, sondern zunehmend auch unsere Wahrnehmung, unser Wissen und sogar unsere Kreativität beeinflussen. Die Kunst kann hier zu einem wichtigen Reflexionsraum werden.“ sagt Preisstifter Hans Peter Schiffer.
Nominiert für den Preis sind Johannes Kiel, Marc Lee, Quadrature, Piet Schmidt, Till Schönwetter und Julia Vollmer – sechs herausragende Positionen der zeitgenössischen Medienkunst. Ihre Werke reagieren auf Datenströme, verknüpfen reale und virtuelle Räume, lassen Roboter mit Menschen interagieren oder machen unsichtbare digitale Prozesse sinnlich erfahrbar.
So erzeugen etwa Kiels kinetische Installationen Bewegungen, die von globalem Datenverkehr oder biologischen Prozessen gesteuert werden. Marc Lee führt in Echtzeit durch virtuelle Landschaften, in denen Artenvielfalt und Artensterben sichtbar werden. Das Berliner Duo Quadrature richtet den Blick ins All und macht Spionagesatelliten hörbar, während Piet Schmidt in seinen Arbeiten die Grenze zwischen Technik und Leben verschwimmen lässt. Till Schönwetter bringt Künstliche Intelligenz zum Schmunzeln – etwa, wenn sie in den „Urlaub“ geschickt wird – und Julia Vollmer lenkt den Blick auf die unsichtbare Materialität der digitalen Welt, vom Energieverbrauch bis zur Wärmeentwicklung von Computern.
Ergänzt wird die Schau durch eine Installation von Simon Weckert, dem Preisträger des Jahres 2023, der mit seiner Arbeit zum Thema Datenströme internationale Aufmerksamkeit erlangte.
Die Ausstellung ist vom 7. November bis 19. Dezember in der DHBW von Montag bis Freitag von 7 bis 17 Uhr zu sehen. Führungen finden samstags um 11.30 Uhr, mittwochs 16 Uhr sowie nach Vereinbarung statt.