Im Landkreis Heidenheim sind die Angebotsmieten seit Anfang 2022 um gut ein Fünftel gestiegen. Das hat das Nachrichtenmagazin „Der Spiegel“ mit Bezug auf Daten des Marktforschungsinstituts Empirica Regio berichtet.
Demnach wurden in öffentlich zugänglichen Inseraten durchschnittlich 10,27 Euro pro Quadratmeter aufgerufen, das entspricht 20,82 Prozent mehr als vor dreieinhalb Jahren. In die Bewertung eingeflossen sind Wohnungen mit 60 bis 80 Quadratmetern aller Baujahre mit gehobener Ausstattung.
Innerhalb des Landkreises gibt es naturgemäß deutliche Unterschiede, die von dieser Auswertung jedoch nicht erfasst wurden. So weist der Mietspiegel für die Stadt Heidenheim deutlich mehr als zwölf Euro pro Quadratmeter für Mietwohnungen auf, in Giengen liegt der Preis im dritten Quartal bei 11,51 Euro. In Herbrechtingen werden aktuell im Schnitt 10,51 Euro aufgerufen. In den Kreisgemeinden liegen die Mieten teils noch deutlich darunter.
Mehr als 400 Städte und Kreise ausgewertet
Im Ranking der teuersten Mieten in Deutschland liegt der Landkreis auf Platz 142, Anfang 2022 war es Platz 165 gewesen. Insgesamt gibt es in der Bundesrepublik 294 Landkreise und 107 kreisfreie Städte.
Im Vergleich mit den umliegenden württembergischen Landkreisen sind die Mieten im Kreis Heidenheim immer noch am günstigsten, allerdings wurde hier der stärkste Anstieg verzeichnet. Im Ostalbkreis sind die Angebotsmieten seit Anfang 2022 um 19,39 Prozent auf 10,90 Euro pro Quadratmeter gestiegen, im Landkreis Göppingen lag der Anstieg bei 12,13 Prozent auf 10,91 Euro. Die beiden Nachbarkreise liegen bundesweit auf den Plätzen 99 und 98. Auf Platz 100 findet sich der Alb-Donau-Kreis, wo die Mieten um 13,07 Prozent auf ebenfalls 10,90 Euro gestiegen sind. In der Stadt Ulm sieht es deutlich anders aus: Dort wuchsen die Angebotsmieten um 16,27 Prozent auf 12,08 Euro.
In der bayerischen Nachbarschaft sind die Mieten überwiegend etwas günstiger. Im Kreis Donau-Ries sind sie um 17,02 Prozent auf 10,04 Euro gestiegen, im Landkreis Dillingen um 13,3 Prozent auf 10,05 Euro. Ausreißer ist hierbei der Kreis Günzburg, wo die Angebotsmieten um gut 19 Prozent auf durchschnittlich 10,69 Euro stiegen.
In München sind die Mieten am teuersten
In der Landeshauptstadt lag die Steigerung binnen dreieinhalb Jahren zwar lediglich bei 14,94 Prozent, allerdings beginnend von einem hohen Niveau. Im Schnitt werden dort aktuell 15,39 Euro pro Quadratmeter aufgerufen. Stuttgart liegt damit bundesweit auf Rang 8. Platz 1 belegt erwartungsgemäß München, wo der Quadratmeter derzeit im Schnitt für 20,37 Euro angeboten wird, das sind 15,15 Prozent mehr als noch Anfang 2022.
Im Vergleich dazu wohnt es sich in der auf Platz 10 angesiedelten Bundeshauptstadt vergleichsweise günstig, allerdings wurde dort auch der höchste Preisanstieg verzeichnet: In Berlin rufen Vermieter aktuell 14,90 Euro auf, das sind 42,58 Prozent mehr als vor dreieinhalb Jahren.
In Wolfsburg kann man als Mieter dagegen staunen: Dort kostet der Quadratmeter im Schnitt 8,68 Euro Miete – 1,48 Prozent weniger als im ersten Quartal 2022.
Kleinere Städte werden attraktiver
Auf der Suche nach einer Erklärung für die auch abseits der Metropolen deutlich steigenden Mieten gilt als Erklärungsansatz, dass sich viele Menschen die hohen Mieten in Großstädten nicht mehr leisten können und in die kleinen oder mittelgroßen Städte ziehen. Dort steigen dann durch die wachsende Nachfrage ebenfalls die Mieten.