Mit wachsender Verzweiflung und zunehmendem Unverständnis habe ich die Mitteilung zur Sanierung der B 466 und B 466a gelesen. Ja, der Bund stellt Fördergelder bereit. Ja, eine Straße wird saniert. Und ja, das klingt zunächst einmal nach Fortschritt. Aber was ist mit der Heidenheimer Straße? Eine Straße, die tagtäglich von zahlreichen Bürgerinnen und Bürgern befahren wird. Im Volksmund trägt sie inzwischen den wenig schmeichelhaften Titel „Unesco-Welterbe Schlaglochpiste Schnaitheim“. Ein Mahnmal vernachlässigter Infrastruktur. Wer hier unterwegs ist, fährt Slalom. Nicht aus Spaß, sondern aus Notwendigkeit. Stoßdämpfer und Radaufhängungen überleben diese Strecke selten unbeschadet. Es ist ein Wunder, dass an ihrem Beginn noch kein Schild mit dem Hinweis „Ab hier endet die Zivilisation“ steht. Und während auf der B 466 nun sicher nicht zu Unrecht gearbeitet, gebaggert und asphaltiert wird, bleibt die Heidenheimer Straße in einem Zustand, der nicht mehr hinnehmbar ist. Warum? Liegt es daran, dass keine Fördergelder beantragt wurden? Dass sich niemand zuständig fühlt? Oder werden vorhandene Mittel lieber in repräsentative Prestigeprojekte wie das neue Restaurant im Elmar-Doch-Haus investiert? Ich frage mich: Wie lange sollen wir diesen Zustand noch hinnehmen? Muss erst eine Petition gestartet werden, um die Straße offiziell zum Testgelände für Geländewagen zu erklären? Oder lohnt es sich eher, die Schlaglöcher als Kunstprojekt zu deklarieren? Vielleicht gäbe es dann Fördermittel? So ironisch diese Gedanken klingen mögen, der Anlass ist ernst. Es geht hier nicht um Luxus, sondern um grundlegende Infrastruktur. Um Sicherheit. Um Lebensqualität. Vor wenigen Tagen sah ich einen Rettungswagen, der die Heidenheimer Straße nur im Schritttempo passieren konnte, um die tiefen Schlaglöcher zu umfahren. Ist das wirklich noch zumutbar, insbesondere bei Einsätzen, bei denen jede Sekunde zählt? Die Infrastrukturpolitik vor Ort wirkt willkürlich. Nicht der tatsächliche Zustand scheint entscheidend zu sein, sondern ob ein Projekt gerade ins Förderraster passt. Ich fordere keine goldgepflasterten Straßen. Ich fordere nur das Minimum: eine Fahrbahn, die ohne Rückenschmerzen und Fahrzeugschäden befahrbar ist.Vera Engels, Königsbronn
Leserbrief
Heidenheims Infrastrukturpolitik wirkt willkürlich
Leserbrief zum Zustand der Heidenheimer Straße in Schnaitheim:
August 05, 2025, 1:35: Uhr
Heidenheim
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