Roderich Kiesewetter, CDU-Bundestagsabgeordneter des Wahlkreises Aalen/Heidenheim, ist bei der YES-Konferenz in Kiew mit dem ukrainischen Außenminister Andrij Sybiha zusammengetroffen. Dieser macht deutlich, dass die Ukraine sich bislang vor allem auf ihre eigenen militärischen Fähigkeiten, ihre innovative Rüstungsindustrie und den starken Willen der Bevölkerung verlassen könne.
Von Europa erwarte das Land mehr. Groß seien besonders die Erwartungen Deutschland gegenüber, da es im Gegensatz zu vielen europäischen Staaten nur 0,1 Prozent seiner Wirtschaftsleistung in die militärische Unterstützung der Ukraine investiere. Bei Dänemark seien es beispielsweise zwei Prozent.
Die Ukraine wünscht sich Sybiha zufolge eine Koalition der entschlossen Handelnden. Zu Sicherheitsgarantien gehörten auch Nato-ähnliche Zusagen und die Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Solange der Druck Europas auf Russland in Form von Sanktionen, Aufrüstung und die militärische Unterstützung der Ukraine zu gering bleibe, werde Russland seinen Angriffskrieg jedoch fortsetzen.
Bei der Konferenz wurde betont, wie wichtig es sei, entschiedener gegen die russische Schattenflotte vorzugehen. 70 Prozent des russischen Öls und Gases werde über die Ostsee transportiert.
Kiesewetter hatte auch Gelegenheit, mit ukrainischen Soldaten und Kommandeuren zu sprechen. „Schlimmer als die Belastungen im Einsatz ist für die tapferen Soldatinnen und Soldaten die Sorge um die eigene Familie“, sagte er anschließend, „denn die Angriffe Russlands auf zivile Ziele in der Ukraine haben massiv zugenommen.“
Die USA hätten sich aus der Unterstützung der Ukraine zurückgezogen. Europa müsse sich nun entschlossen um seine eigene Sicherheit kümmern, und diese beginne mit der Unterstützung der Ukraine.
Nach Kiesewetters Einschätzung erfüllt Deutschland bislang nur einige ausgewählte Erwartungen und wird noch mehr gefordert werden.
Die YES-Konferenz ist eine jährlich stattfindende Tagung von Regierungs- und Parlamentsvertretern, Think Tank und Journalisten sowie der Zivigesellschaft.
Wir sollten unsere Bevölkerung nicht beunruhigen. Doch wir müssen sie aufmerksam machen, dass Russland mit der Zunahme hybrider Angriffe u.a. mit Drohnen konkret Schwachstellen unserer KRITIS ausspioniert. Zur Übernahme von Führungsverantwortung Deutschlands gehört, selbst… pic.twitter.com/A4HMeqoZ4T
— Roderich Kiesewetter🇪🇺🇩🇪🇮🇱🇺🇦 (@RKiesewetter) October 1, 2025