Bei jedem Wetter bin ich täglich mit dem Rad in Heidenheim unterwegs und begrüße es, dass die Stadtverwaltung das Radfahren in Heidenheim sicherer machen will. Dazu zählen meiner Meinung nach insbesondere der Ausbau der bestehenden Radwege, eine klare Trennung zwischen Auto und Rad und eine Ampelschaltung, die nicht nur die grüne Welle für den Autoverkehr im Blick hat. Die Aussage von Herrn Potzner, er hätte noch nie einen Radfahrer in der Bahnhofstraße gesehen, kann ich nicht bestätigen. Ich selbst fahre öfters dort, allerdings nie mit Kindern. Vielleicht liegt es ja daran, dass dort nicht allzu viel los ist? Über den Radweg hinweg aus- und einparkenden Autos in den Autoverkehr hinein ausweichen, ein Radweg, der in die Straße hinein endet, kurz bevor das Einordnen auf die beiden Spuren zum Abbiegen in die St.-Pöltener-Straße beginnt – mit Kindern ist das undenkbar.
Auch finde ich es schwierig, persönliche Vorlieben auf seine Mitmenschen zu projizieren. Wieso sollte ich mit dem Rad nach Süden fahrend die Grabenstraße wählen, wenn ich vom Bahnhof komme? Und dann auch noch zusehen, wie sich meine Kinder fürchten, wenn sie von Bussen überholt werden. Würde Herr Potzner Autofahrern die Routenwahl absprechen? Ich glaube eher nicht. Ich finde es erschreckend, dass sich autofreier Verkehr immer noch solchen Argumenten ausgesetzt sieht. Anstatt sich zu fragen, warum ein Radweg (von manchen Menschengruppen) nicht genutzt wird, z. B. weil die Nutzung schlicht zu gefährlich ist, ist es natürlich einfacher, ihn als überflüssig abzutun. Genauso gut könnte man Fahrrad- und Fußgängerampeln abschaffen, weil Passanten bei Rot die Straße queren, anstatt Wartezeiten von zweimal zwei bis drei Minuten deutlich zu verkürzen (siehe Ampel Brenzstraße/An der Stadtwaage). Der Bedarf an Radwegen ist da. So wie Autos nur auf bereits gebauten Straßen fahren können, würden Fahrräder gerne über gebaute und sichere Radwege rollen.
Hanna Kungl, Heidenheim