Landtagwahl

Grünen-Duo Clara Resch und Bennet Müller sagen Kampfkandidatur an

Clara Resch und Bennet Müller kämpfen beim Parteitag in Heidenheim am Wochenende um gute Listenplätze für Landtagswahl 2026. Das sind ihre Argumente.

Die beiden Grünen-Politiker Clara Resch und Bennet Müller kämpfen beim Landesparteitag der baden-württembergischen Grünen am Wochenende in Heidenheim um aussichtsreiche Plätze auf der Landesliste zur Landtagswahl 2026. Beide machen sich dafür stark, dass die Region Ostwürttemberg und der ländliche Raum in der künftigen grünen Landtagsfraktion sichtbar und wirksam vertreten sind – zudem durch junge Abgeordnete. Resch ist 30 Jahre alt und aktuell die jüngste Frau im Landtag, Müller ist 35, allerdings schon seit 18 Jahren politisch aktiv.

Die Heidenheimer Landtagsabgeordnete Clara Resch will sich einen der ersten 40 Plätze sichern. Nur diese gelten als realistisch für einen Einzug ins Parlament, falls die Grünen bei der Landtagswahl mindestens die aktuellen Umfragewerte erreichen, die zuletzt bei rund 20 Prozent lagen. „Ich kandidiere für einen Platz in diesem Bereich, weil ich unsere Region auf Landesebene stark vertreten will – und weil ich überzeugt bin, dass das Land eine Stimme braucht, die sich für den ländlichen Raum, für das Handwerk und für die sozialen Fragen unserer Zeit einsetzt“, sagt Resch im Vorfeld des Parteitags im Pressegespräch.

Clara Resch kündigt Kampfkandidatur an

Die Herausforderung: In kleinen Kreisverbänden wie Heidenheim gibt es nur wenige Delegierte. Wer dort politisch aktiv ist, muss sich daher gegen Kandidatinnen und Kandidaten aus großen Städten mit deutlich mehr Unterstützung durchsetzen. Deshalb auch der gemeinsame Auftritt von Resch und Müller. Dass es auf eine Kampfkandidatur hinauslaufen wird, wissen beide schon jetzt, deshalb sind sie dabei, um Unterstützung unter den rund 200 Delegierten zu werben.

Inhaltlich setzt Resch auf klare Schwerpunkte. „Ich bin seit Monaten mit Vertreterinnen und Vertretern des Handwerks im Gespräch – es ist zentral, dass das Handwerk auch in unserer künftigen Fraktion eine starke Rolle spielt“, sagt die handwerkspolitische Sprecherin der Grünen-Fraktion. Jeder zehnte Arbeitsplatz im Land hänge am Handwerk – das müsse sich auch auf der Landesliste widerspiegeln. Einer ihrer Schwerpunkte ist zudem bezahlbares Wohnen, auch die Umsetzung der Idee von Wohnheimen für Auszubildende ist ihr wichtig. Aber ebenso die Gerechtigkeitsfrage.

Ziel: Anknüpfen an Erfolg von Martin Grath

Ihr Ziel bleibt das Direktmandat im Wahlkreis Heidenheim. „Das wäre die höchste Form der Anerkennung für die Arbeit, die wir hier vor Ort leisten“, sagt Resch mit Blick auf die frühere Erfolgsgeschichte des Wahlkreises: Ihr Vorgänger Martin Grath konnte das Direktmandat bei zwei Wahlen für die Grünen gewinnen – ein Novum in einem sonst eher konservativ geprägten Raum. Resch löste Grath im September ab, als sich dieser aus privaten Gründen von seinem Mandat zurückzog. Sie war zuvor lange dessen enge Mitarbeiterin.

Auch Bennet Müller, langjähriger Kreisrat im Ostalbkreis und Stadtrat in Aalen, bewirbt sich um einen guten Listenplatz. Der 35-Jährige sieht sich als Stimme für junge Menschen und für nachhaltige Entwicklung auch jenseits der Ballungsräume. Wichtiges Thema ist ihm ein gutes Staat-Bürger-Verhältnis, das zuletzt gelitten habe. Optimistisch ist Müller, dass die Landesgrünen es mit ihrem Spitzenkandidaten Cem Özdemir schaffen, das Stimmverhältnis wieder zu ihren Gunsten zu drehen. Resch ergänzt: Gerade Özdemir stehe mit seiner Lebensgeschichte für das Aufstiegsversprechen, das in unserem Land wichtig ist.

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