Pilz-Zeichnungen

Erika Theilacker aus Schnaitheim wird mit dem Grafikpreis der Stadt Senden ausgezeichnet

Der Grafikpreis der Stadt Senden geht in diesem Jahr an die Schnaitheimer Künstlerin Erika Theilacker. Ihre Zeichnungen, die von vertrockneten Pilzen inspiriert sind, gibt es bald bei der Open in Heidenheim zu sehen.

Wo andere eine Warze sehen, sieht Erika Theilacker eine Chance. Die Chance, etwas Faszinierendes auf Papier zu bannen. Die Unterseite eines Pilzes etwa, der im Laufe des Winters vertrocknet ist und an dessen Lamellen sich warzenartige Auswüchse gebildet haben. „Das sah toll aus“, erinnert sich die Künstlerin aus Schnaitheim. Eine Meinung, die auch der Kunstverein Senden teilt. Denn dieser hat Erika Theilacker kürzlich bei der diesjährigen Schwäbischen Grafikausstellung bedacht und sie zur Gewinnerin des mit 1000 Euro dotierten Grafikpreises der Stadt Senden gekürt.

Kunstwerke bei der Open in Heidenheim

Die prämierten Werke sind kommende Woche bei der Open-Ausstellung zu sehen, die am 10. und 11. Mai in der ehemaligen Commerzbank in Heidenheim stattfindet. Theilackers Arbeiten beziehungsweise die Inspiration dafür legen bisweilen einen weiten Weg zurück. Norwegen hat die Künstlerin schon vor vielen Jahren zu ihrer zweiten Heimat auserkoren, am Meer und im Wald findet sie Algen und Treibholz, Pilze
und Muscheln, Tierknochen und gelegentlich auch mal einen Fischkopf. „Vieles davon nimmt beim Vorbeigehen gar niemand wahr“, erzählt Theilacker. „Aber vielleicht muss man dafür auch einfach alleine unterwegs sein.“

Die kleinen Pilze, die als Ausgangspunkt für die nun prämierten Werke dienten, sind zu Beginn ihrer Lebensdauer blau. Über den Herbst hat Erika Theilacker beobachtet, wie sie Stück für Stück farbloser geworden sind. Vertrockneter. An ihren Arbeiten sitzt die Schnaitheimerin lange Zeit. Nach und nach verändern sich die Fundstücke immer weiter, ihre Pendants auf Papier tun es ihnen gleich. „Das Endresultat hat nichts mehr mit dem zu tun, was ich gefunden habe.“

Fundstücke aus der norwegischen See

Wenn Theilacker an den Stränden Norwegens entlangwandert, muss sie sich mit dem begnügen, was die See an Land spült. Vielleicht noch faszinierender sei womöglich das, was sich im Wasser selbst verberge. „Eigentlich hätte ich tauchen lernen müssen“, sagt Theilacker und lacht.

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