Provisorische Zustände zeichnen sich in der Regel dadurch aus, dass sie nach relativ kurzer Zeit länger anhaltenden Lösungen Platz machen. Im Fall der Friedrich-List-Straße zwischen Realschule und Lina-Hähnle-Schule dauert die Sperrung des Straßenraums als Provisorium nun schon mehr als fünf Jahre an.
Die Stadtverwaltung hatte den Verbindungsweg zwischen Ehbach und Schwage seinerzeit für den Verkehr gesperrt, um die Verkehrssicherheit der Schülerinnen und Schüler zu erhöhen. Es war eine von mehreren Veränderungen im Straßenverkehr der Innenstadt, nachdem es zuvor an unterschiedlichen Stellen im Stadtgebiet zu tödlichen Unfällen mit einem Kind und einem Jugendlichen gekommen war.
Relativ schnell war klar, dass die Sperrung von Dauer sein sollte. Die Vorstellung, den Straßenraum umzugestalten, war auch vorhanden, harrte aber der Umsetzung. „Das war den Förderprogrammen geschuldet“, erklärt Bürgermeister Alexander Fuchs. 2023 habe die Stadt einen Antrag auf Aufnahme in ein entsprechendes Programm gestellt, 2024 sei die Aufnahme bestätigt worden, woraufhin die Stadt einen konkreten Antrag stellen konnte.
Letztlich hat sich das Warten wohl gelohnt: Vor kurzem erhielt die Stadt, basierend auf dem vom Gemeinderat beschlossenen Radverkehrskonzept, eine Förderzusage zur Umgestaltung der Friedrich-List-Straße aus dem Landesgemeindeverkehrsfinanzierungsgesetz. Die Stadt erhält eine Zuwendung von 367.712,52 Euro.
„Die Summe wird etwa die Hälfte der Ausgaben decken“, sagt Fuchs. Geplant seien Ausgaben zur Realisierung der Pläne in Höhe von 760.000 Euro.
Das geplante Vorhaben soll ein neues Miteinander der Schulen vor Ort ermöglichen: Der ehemalige Straßenraum der Friedrich-List-Straße soll Teilbereich eines neuen Schulcampus werden, der die Lina-Hähnle-Schule plus Kindergarten im Norden mit der Robert-Bosch-Realschule sowie der Walter-Schmid-Halle mit dem Margarete-Steiff-Gymnasium im Süden verbindet.
Das wird eine gelungene Umgestaltung und ein Bindeglied der Schulen.
Bürgermeister Alexander Fuchs
Sitzmöglichkeiten, Fahrradabstellmöglichkeiten, ein „Grünes Klassenzimmer“, Blühstreifen und Bäume sollen eine Verbindungsachse mit hoher Aufenthaltsqualität bilden. „Der Campus eröffnet neue Perspektiven im Schulalltag“, so Oberbürgermeister Dieter Henle. „Es geht uns um Aspekte des Genießens und um eine schulübergreifende Kommunikation der Schülerinnen und Schüler, die sich ganz natürlich ergibt.“
Die Vergabe der Bauleistungen soll im Dezember 2025 stattfinden. Der Baubeginn ist für März 2026 geplant, die Maßnahme soll nach nur drei Monaten Bauzeit bereits im Sommer 2026 beendet sein. Nachdem bereits in den vergangenen Jahren im Untergrund gearbeitet wurde und Leitungen und Rohre verlegt wurden, können sich die Arbeiter komplett auf die Oberfläche konzentrieren.