Bauhof

Wenn der Traktor für den Winterdienst in Giengen diesem selbst zum Opfer fällt

Winterdienst ohne geeignete Fahrzeuge funktioniert nicht. Deshalb kauft die Stadt Giengen einen neuen Traktor. Das ist wirtschaftlicher als ein Leasing.

Wer mit seinem fahrbaren Untersatz viel im Winter unterwegs ist, kennt das Problem wahrscheinlich.Jahr für Jahr wird der Rost durch Salz mehr, bis irgendwann nichts mehr geht. Bei einem Fahrzeug, das bei der Stadt Giengen im Winterdienst eingesetzt wird, ist nach 13 Jahren Schluss: Nach mehr als 5000 Betriebsstunden befindet es sich in einem schlechten Zustand. Der Schwingungsdämpfer des Getriebes ist defekt, die Hinterachse ist vom Salz durchgefressen und weitere Rostschäden machen die Angelegenheit nicht besser. Wie Bauhofleiter Alexander Mayer in der jüngsten Sitzung im Ratssaal erklärte, sei das Fahrzeug ein Sicherheitsrisiko.

Es seien Reparaturen nötig, die den Restwert des Traktors überschreiten, eine Neuanschaffung vonnöten. Bei der Suche nach einem Ersatz hat es sich die Stadtverwaltung nicht leichtgemacht: Es wurden Traktoren zwischen 40 PS und 70 PS betrachtet, die neben dem Winterdienst auch Transportarbeiten, Gießarbeiten mittels Anhänger und Gießfass. Arbeiten mit verschiedenen Anbaugeräten und Mäharbeiten verrichten können muss. „Für die Beschaffung haben wir uns jeweils zwei Fahrzeuge von verschiedenen
Händlern anbieten lassen. Wir sind Probe gefahren, haben die Ausstattung verglichen, die Entfernung zur Werkstatt berücksichtigt und auch berechnet, ob leasen besser wäre als kaufen“, so Mayer. Alle Kriterien flossen in eine Punktematrix ein und schließlich wurde empfohlen, einen Traktor der Marke John Deere eines Anbieters aus Bissingen zum Preis von knapp 73.000 Euro zu beschaffen.

Die Stadträtinnen und Stadträte beschlossen den Kauf einstimmig und diskutierten nur kurz – was bei vorangegangenen Ersatzbeschaffungen bei Bauhof und Gärtnerei auch schon anders war.

Die Frage von Bernd Kluge (SPD), ob man mit dem Kauf bei der Qualität ins obere Fach greife, konnte Mayer bejahen. Karin Häußler (CDU-Wählerblock) blickte in die Zukunft: „Wie viele Fahrzeuge kommen noch?“, wollte sie wissen. Mayer sprach beim Fuhrpark von einem „laufenden Prozess“, gab aber gleichzeitig etwas Entwarnung: im laufenden Jahr stehe noch der Austausch eines Lasters auf der Liste. Der Traktor könne sofort geliefert werden, informierte der Bauhofleiter, nachdem sich Wilhelm Oszfolk (SPD) danach erkundigt hatte. Auf die Frage von Gabi Fetzer (CDU-Wählerblock), was man für den alten Traktor noch bekomme, sagte Mayer: 11.000 Euro.

Kleinere Reparaturen werden selbst erledigt

Stadtrat Axel Mailänder (CDU-Wählerblock) erkundigte sich, ob Bauhof und Gärtnerei eine Art Zeugwart haben, der nach dem Fuhrpark schaue. „Tatsächlich haben wir vor etwa einem Jahr einen Kollegen eins gestellt, der Kfz-Meister ist. Er kümmert sich um die Fahrzeuge und kann vieles selbst in Ordnung bringen“, so Bauhofleiter Alexander Mayer. In den vergangenen Jahren sei ein Wartungsstau aufgelaufen.

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