Bei der jüngsten Gemeinderatssitzung in Giengen wurde die Sicherheit von Schulkindern und anderen Fußgängern thematisiert. Stadtrat Udo Fehrle schilderte die seiner Meinung nach schwierige Verkehrs- und Parksituation rund um die Ferdinand-Porsche-Straße und die Heidenheimer Straße.
Hohe Geschwindigkeiten machen das Überqueren schwer
Eine besondere Gefahr sei die Einmündung von der Heidenheimer Straße in die Ferdinand-Porsche-Straße. Dort verläuft ein Zebrastreifen direkt an einer Autowerkstatt. Anwohner hätten berichtet, dass ihre Kinder sich nicht trauten, dort die Straße zu überqueren – die Geschwindigkeit von Autos und Lastwagen sei zu hoch. Auch ist die Kurve schwer einsehbar. „Mit einem Schild, das zeigt, dass es sich hier um einen Schulweg handelt, reduzieren die Fahrer vielleicht ihre Geschwindigkeit ein wenig“, so Fehrle. Besonders die Sicherheit von Kindern und älteren Menschen liege ihm dabei am Herzen.
Gehwege werden zu Parkplätzen
Auch auf dem weiteren Weg zu den Schulen Lina-Hähnle und Robert-Bosch gebe es laut Fehrle Probleme. Der Schulweg führt entlang der Ferdinand-Porsche-Straße vorbei an mehreren Parkplätzen, die zu Arztpraxen, dem evangelischen Gemeindezentrum und einem Autohaus gehören. Weil die Stellplätze oft nicht ausreichen, würden viele Fahrzeuge auf dem Gehweg parken. „Dieser sollte eigentlich für Kinder auf dem Weg zur Schule und auch andere Passanten frei gehalten werden.“ Durch die versperrten Gehwege müssten Fußgänger auf die Straße ausweichen. Selbst die Müllabfuhr komme dort kaum noch durch.
OB Henle lässt die Situation überprüfen
Oberbürgermeister Dieter Henle nahm das Anliegen auf und übergab es dem Verkehrsausschuss. Eine Verkehrsschau mit der Straßenverkehrsbehörde und dem Polizeipräsidium Ulm soll laut Stadtverwaltung bereits Ende April bis Anfang Mai stattfinden. Dabei wird sowohl der Zebrastreifen an der Heidenheimer Straße als auch die empfohlene Schulwegführung in Richtung Schulcampus Schwage überprüft. „Im Sinne der Sicherheit aller Passanten und einer validen Beurteilung beobachten wir vorab die Situation zu verschiedenen Tageszeiten. Sobald Ergebnisse und mögliche Maßnahmen vorliegen, berichten wir darüber“, so Henle.

Ein weiterer Aspekt betrifft die gesperrte Friedrich-List-Straße. Sie verläuft zwischen den beiden Schulen und war früher eine Durchfahrt für Pkw und Lkw, unter anderem zum Rewe-Markt oder zur Agip-Tankstelle. Seit einiger Zeit ist sie für den Motorenverkehr gesperrt – was auch so bleiben soll. Ziel sei ein verkehrsberuhigter Bereich zwischen Lina-Hähnle- und Robert-Bosch-Schule. „Die Idee ist eine Art Campus, der keine Durchfahrt mehr zwischen Schwagestraße und Heidenheimer Straße zulässt“, erklärt Tobias Fischer vom Tiefbauamt. Man warte aktuell noch auf die Bewilligung des bereits gestellten Förderantrags. Dieser stammt aus dem Sonderprogramm „Stadt und Land“. Die Entscheidung werde im April erwartet, könne sich aber noch um zwei bis drei Wochen verzögern.
Das Ziel des Förderprogramms
Das Sonderprogramm „Stadt und Land“ des Bundes fördert den Ausbau des Radverkehrs in Baden-Württemberg, um die Attraktivität des Radfahrens zu steigern. Kommunen können damit Lücken im Radnetz schließen. Ziel ist eine nachhaltige, umweltschonende Mobilität, die Staus vermeidet und den Verkehrsfluss verbessert. Weitere Informationen gibt es beim Bundesamt für Logistik und Mobilität (BALM).