Wasser, das in die Kläranlage gelangt, wird gereinigt. Das verursacht Kosten, selbst wenn es sich ursprünglich um sauberes Quellwasser handelte. Diesem Umstand begegnet die Stadt Giengen nun in Hohenmemmingen mit einer neu zu bauenden Leitung, die das Wasser mehrerer Quellen ableiten und die städtische Kläranlage dadurch entlasten soll. Die Baukosten liegen hierfür bei knapp 190.000 Euro für eine etwa 330 Meter lange Rohrleitung.
Wie Jürgen Roth, Technischer Leiter des Eigenbetriebs Stadtentwässerung im Ausschuss für Umwelt, Planung und Technik erklärte, soll das Quellwasser gesammelt und in einen Entwässerungsgraben abgeleitet werden, wo es dann zum größten Teil versickern wird.
Quellwasser lässt Leitungen verkalken
Beginnen wird die Leitung an einem bestehenden Quellwasserschacht im Gewann Seewaag nördlich des Hohenmemminger Friedhofs. Im weiteren Verlauf wird sie östlich des Friedhofs in Richtung Hauptstraße verlegt, wo sie an den bestehenden Regenwasserkanal unter dem Geh- und Radweg an der Hauptstraße verlegt wird. Von dort gelangt das Quellwasser künftig dann in einen Graben im südlichen Bereich des Orts.
Problematisch ist bislang Roth zufolge nicht nur, dass eigentlich sauberes Wasser der Reinigung zugeführt wird, das Quellwasser sorge auch für relativ starke Verkalkung in den Leitungen, sodass erhöhter Wartungsbedarf bestehe. Die Schüttung der Quelle sei über das Jahr hinweg unterschiedlich, es fließe aber kontinuierlich Wasser.
Stadtrat Wilhelm Oszfolk (SPD) fügte hinzu, in früheren Jahren habe es bisweilen bei hoher Schüttung Probleme gegeben, wenn Quellwasser auf den Friedhof gelaufen sei. Es sei jetzt der richtige Weg, eine neue Leitung zu bauen und dabei die Kläranlage zu entlasten.