Interessengemeinschaft hat weitere Ziele

Nach Torbogen und Schildmauer: So geht es bei der Sanierung der Kaltenburg bei Giengen weiter

Die Interessengemeinschaft Kaltenburg, die seit einigen Jahren im Besitz der ehemaligen Ruine bei Giengen ist, hat bislang Außergewöhnliches in Bezug auf die Instandsetzung des Denkmals geleistet. Weitere Arbeiten stehen an. Die sind auch nicht günstig zu haben.

Die Kaltenburg steht ohne Zweifel gut da und ist ein nicht mehr wegzudenkender Anziehungspunkt im regionalen Tourismus. Die Burg ist in den vergangenen zehn Jahren in zwei Bauabschnitten saniert worden: Die Ostmauer, die westliche Schildmauer, eine Wohnhauswand und der Torbogen am Eingang wurden instand gesetzt.

Um die Burganlage, die von der 2014 gegründeten „Interessengemeinschaft Kaltenburg“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wurde, langfristig erhalten zu können, sind offenbar weitere Arbeiten an der noch kritischen Bausubstanz nötig – der Sanierung dritter Teil sozusagen.

Doch wie sollen die Prioritäten gesetzt werden? Bereits im vergangenen Jahr hatte die Mitgliederversammlung den Vorstand beauftragt, für die sanierungsbedürftigen Bauteile die gutachterlichen Grundlagen nebst Kostenschätzung einzuholen. Diesem Auftrag sei der Vorstand nachgekommen.

Die Mitglieder der IG Kaltenburg haben sich jetzt – nach längerer Diskussion – darauf geeinigt, wie fortgefahren werden soll. Projektleiter Clemens Stahl, gleichzeitig stellvertretender Vorsitzender, habe den Mitgliedern in der jüngsten Versammlung einen Beschlussvorschlag präsentiert, in dem die Nordmauer des sogenannten Jagdhauses und gegebenenfalls auch die Mauerfüße des Nordturms saniert werden sollen. „Wir haben hierzu Untersuchungen anstellen und Gutachten erstellen lassen“, so Stahl.

Die Bruttokosten würden sich auf rund 220.000 Euro belaufen, wobei die Priorität klar auf der Mauersanierung liegen müsse. Die Sanierung der Schildmauer (Mitte) sei ausgeklammert worden, da die kalkulierten Kosten als derzeit nicht finanzierbar erachtet wurden.

Die Mitgliederversammlung habe den Beschluss gefasst, dass die Nordmauer des Jagdhauses zuerst saniert werden soll, sofern die erforderlichen finanziellen Mittel gesichert werden können. Insbesondere soll der Eigenanteil von rund 120.000 Euro erwirtschaftet werden können.

Es seien, so Stahl, noch mindestens 40.000 Euro an Spenden und Fördermitteln einzuwerben, um den Vereinsanteil zu sichern. Ferne hoffe man auf die Höchstförderung des Landesamts für Denkmalschutz Baden-Württemberg und der Denkmalstiftung Baden-Württemberg.

Die Ansicht der beschädigten Nordmauer des Jagdhauses. Sie soll als Nächstes saniert werden. IG Kaltenburg

Baustart soll nach dem Willen des Vorstandes das Jahr 2026 sein. „Die denkmalschutzrechtliche Genehmigung wurde zwischenzeitlich beantragt“, so Stahl.

Auf der Mitgliederversammlung ging der Blick aber auch zurück: Die stellvertretende Vorsitzende Beate Probst ging dabei auf die Feier anlässlich des zehnjährigen Bestehens der Interessengemeinschaft Kaltenburg ein. Erfreulich habe man zur Kenntnis genommen, dass sich die politische Spitze des Landkreises, in Person von Landrat Peter Polta und auch die Bürgermeister Markus Bremer und Alexander Fuchs klar zur weiteren Rettung und Erhaltung der Ruine Kaltenburg bekannt hätten.

Die denkmalschutzrechtliche Genehmigung wurde zwischenzeitlich beantragt

Clemens Stahl, stellvertretender Vorsitzender IG Kaltenburg

Das Jahr 2024 habe sich auch durch eine beeindruckende Besucherzahl und dementsprechend viele Burgführungen gezeigt. Auch der Tag des offenen Denkmals im September sei ein besonderes Ereignis für Jung und Alt gewesen. Insbesondere der Auftritt der Kaltenburger Ritter habe für Aufmerksamkeit gesorgt.

Etwa 1000 Stunden seien 2024 vom Unterhaltungsteam geleistet worden – beispielsweise bei Grünschnitt, kleineren Sanierungen oder der Sicherung von Wegen.

Klaus Kälbles Ausscheiden macht neue Struktur nötig

Bei der jüngsten Mitgliederversammlung der IG Kaltenburg dankte Vorstandsmitglied Beate Probst dem ausgeschiedenen Vorstandsmitglied Klaus Kälble und seiner Frau Anne für die umfangreiche Veranstaltungsorganisation in den vergangenen Jahren. Es gelte nun, eine neue Struktur zu finden, um die Veranstaltungen auf der Burg auch in Zukunft sicherzustellen. Hierzu sei die Mitwirkung der Mitgliedschaft dringend nötig.

Probst wies diesbezüglich auf die kommenden kulturellen Veranstaltungen hin. So soll am 6. Juli die BSH-Big-Band ein Open-Air-Konzert geben und am 14. September wolle man sich wieder am Tag des offenen Denkmals beteiligen.

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