Buchstäblich auf jeden Zentimeter kommt es an, wenn ein Löschfahrzeug der Feuerwehr in einem Einsatz durch eine enge Gasse fährt. Oder sich zwischen parkenden Autos hindurchschlängeln muss. Oder wenn es keine andere Möglichkeit zu wenden gibt, außer auf engem Raum. Doch bei den Freiwilligen Feuerwehren fahren die wenigsten Maschinisten, wie die Fahrer genannt werden, täglich große Fahrzeuge. Umso wichtiger ist es, die mitunter riesigen Löschzüge auch unter Stress zu beherrschen. Denn gerade unter Blaulicht und Martinshorn geht es mitunter hektisch zu.
Für diese Situationen zu trainieren, darauf zielt das Geschicklichkeitsfahren für Maschinisten ab. Am vergangenen Wochenende wurde erstmals seit vielen Jahren wieder eine solche Prüfung im Landkreis Heidenheim abgenommen. 65 Teilnehmer der Feuerwehren Gerstetten, Königsbronn, Dischingen, Herbrechtingen, Heidenheim, Nattheim, Giengen, Steinheim und der Werksfeuerwehr BSH nahmen teil. Dabei galt es, zum einen theoretische Fragen zur Fahrzeugtechnik und Einsatzaufgaben richtig zu beantworten. Zum anderen mussten die Fahrer im praktischen Teil ihre Maschinen über einen kniffligen Parcours steuern.

Am Samstagmorgen ab 6.30 wurden auf dem Parkplatz der BSH in der Südstadt dafür Spuren mit Hütchen abgesteckt, Gitter aufgestellt und Hindernisse ausgelegt. Binnen nur sechs Minuten mussten die Fahrer anschließend die anspruchsvollen Aufgaben absolvieren.
Los ging es mit einer, bei der die Spurbreite der Fahrzeuge richtig eingeschätzt werden sollte. Hierzu mussten die Fahrer zwei auf den Boden gelegte Schaltafeln überfahren. Anschließend ging es durch eine 20 Meter lange Gasse, die nur 15 Zentimeter breiter als das jeweilige Fahrzeug war. Zuerst mussten die Fahrer vorwärts hindurch und an einem Gatter halten, zu dem maximal zehn Zentimeter Abstand erlaubt waren.

Dann wurde es schwieriger: Die Fahrer mussten die Gasse rückwärts wieder zurückfahren und am Ende in einem Zug seitlich versetzt und rückwärts an ein weiteres Gatter herangefahren und dort rückwärts einparken. Außerdem auf der Prüfungsliste: Über versetzt liegende Schlauchbrücken fahren, punktgenau zwischen zwei Linien halten, vorwärts und rückwärts Slalom fahren und Wenden auf nur sieben Meter breiter Fahrbahn.
Je nach Fehler wurden von den Schiedsrichtern Fehlerpunkte vergeben, die nach einem vorgegebenen Katalog bewertet werden. Am Ende des Tages gab es gute Nachrichten: Alle angetretenen Teilnehmer durften eine Urkunde und ein Leistungsabzeichen von Kreisbrandmeister Michael Zimmermann in Empfang nehmen. Sie alle hatten es damit schwarz auf weiß: Sie sind gewappnet, wenn es beim nächsten Mal wieder auf den buchstäblichen Zentimeter ankommt.