Beats und Reime bis in die Nacht, dazu rund 1600 Besucherinnen und Besucher – aus Sicht der Giengener Stadtverwaltung war das erste Bergbadfestival am vergangenen Freitag ein Erfolg. Ob der Premiere im kommenden Jahr ein weiteres Event folgen wird, ist laut Oberbürgermeister Dieter Henle noch nicht entschieden – dennoch gibt es bereits erste Ideen, was dann anders sein könnte.
Herausragend war aus Henles Sicht nicht nur, dass neben vielfältigen regionalen Künstlern mit Chanle aus Frankfurt und dem nicht zuletzt als Darsteller aus „4 Blocks“ bekannten Veysel echte Namen der deutschen Hip-Hop-Szene ins Giengener Freibad gekommen waren. Schon zum Start des Festivals am Freitagnachmittag zeigte sich Henle „mächtig stolz“ auf das Orga-Team.
Jugendliche stemmten die Organisation
Die Idee und weite Teile der Umsetzung stammten von Jugendlichen aus dem Haus der Jugend, die das Festival gemeinsam mit Jugendhausleiter Marc Gerlach und seiner Kollegin Romina Ilg-Joos geplant und organisiert hatten. „Hier ist es gelungen, Jugendbeteiligung nicht nur zu ermöglichen, sondern aktiv zu leben“, freut sich Henle im Nachgang.
Am ersten Bürotag nach dem Festival zeigt sich auch Gerlach zufrieden und erleichtert. Zufrieden, weil Publikum und Künstler gleichermaßen angetan waren von der Veranstaltung, und erleichtert, weil sich die Liegewiese gut gefüllt hatte – mit sehr überwiegend friedlichen Gästen, die zum Teil auch aus Ulm oder München angereist waren.

Viel Wert war im Vorfeld auf das Sicherheitskonzept im Bergbad gelegt worden. Lange Bauzäune sperrten den eigentlichen Badebereich ab, zahlreiche Aktive von DLRG, DRK und Freiwilliger Feuerwehr sowie Security-Mitarbeitende überwachten das Gelände. Das THW sorgte für ausreichend Strom für Bühnentechnik und Beleuchtung der Anlage. Mehrere Vereine sorgten für die Bewirtung der Besucher und konnten sich ihre Kassen aufbessern.
Nennenswerte Vorfälle habe es nicht gegeben, fassen Henle und Gerlach zusammen. Als es bei seinem Auftritt direkt vor der Bühne zu einer Rangelei kam, sorgte Veysel als Stargast des Abends mit einer knappen Ansage für Frieden.
Während die vornehmlich jungen Besucherinnen und Besucher aus Giengen und der Region im Bergbad feierten, gab es verschiedentlich auch Kritik von außerhalb. Vor allem die Tatsache, dass der Badebetrieb für drei Tage ausgesetzt wurde, wurde nicht uneingeschränkt begrüßt. Aus Henles Sicht hat sich das Bad als Veranstaltungsort dennoch bewährt, „weil es durch große Raumkapazitäten und entspannte Freizeitatmosphäre punktet“.
Nächstes Jahr als „Closing Party“?
Dennoch ist wohl auch denkbar, das Festival im kommenden Jahr nicht mitten in der Badesaison stattfinden zu lassen, sondern als „Closing Party“. Henle wörtlich: „Das Festival wäre dann unser Highlight zum Schluss des Sommers.“ Die Badegäste wiederum könnten das Bergbad dann uneingeschränkt bis zum letzten Badetag nutzen.
Zuvor muss freilich die Frage geklärt werden, ob es überhaupt ein zweites Bergbadfestival geben wird. Neben der Bereitschaft der Beteiligten, sich erneut zu engagieren, spielt auch das finanzielle Ergebnis eine Rolle. Diese Themen werde man in aller Ruhe besprechen, so Henle.
Ruhe herrschte auch am Sonntag wieder für die Badegäste. Nachdem am Samstag die gesamte Festivalinfrastruktur wieder abgebaut worden war, stand das Bad wieder Schwimmern und Sonnenanbetern zur Verfügung. Nennenswerte Auswirkungen auf die Anlage habe es nicht gegeben, stellt Henle fest.