Der Plan, das Bergbad bis 5. Oktober und damit deutlich länger als in den Vorjahren offenzulassen, war durchaus gewagt, ging aber zunächst auf: Im Rathaus hatte man auf einen schönen Spätsommer gesetzt und bekam diesen zunächst auch – mit herrlichen Badebedingungen bis einschließlich dem vergangenen Wochenende.
Als jedoch die Temperaturen am Montag in den einstelligen Bereich wanderten, es nahezu den ganzen Tag regnete und auch die Aussichten für den Rest der Woche kein Vergnügen auf der Liegewiese, der Rutsche oder im Becken versprachen, zogen die Verantwortlichen in der Verwaltung die Reißleine: Das Bad ist ab Mittwoch, 24. September, für dieses Jahr geschlossen – also eineinhalb Wochen früher, als zuletzt angekündigt worden war.
„Es tut uns leid, wir hätten unseren schönen Plan gerne aufrechterhalten. Aber bei so schlechtem Wetter lohnt es sich wirtschaftlich nicht. Und deshalb bitte ich um Verständnis für die Schließung und danke für jeden Besuch im Bergbad. Freuen wir uns aufs nächste Jahr“, so Oberbürgermeister Dieter Henle.
Trotz der verkürzten Verlängerung: Die Saison 2025 dürfte die längste in der Geschichte des 1954 eröffneten Bergbades gewesen sein. Weil das Hallenbad saniert wird und deswegen seit Monaten geschlossen ist, hatte die Verwaltung das Freibad als „Zuckerle“ schon am 2. Mai für den Badebetrieb geöffnet. Aus gleichem Grund war vor Ferienende angekündigt worden, bis 5. Oktober offen haben zu wollen.
Vom 2. Mai bis 23. September bedeutet: 145 Badetage, wobei drei wegen des Bergbad-Festivals abgezogen werden müssen. Wegen Vorbereitung, Festival selbst und Aufräumen war der Badebetrieb nicht möglich. Bleiben immer noch 142 Tage, weitaus mehr, als beispielsweise 2023, als das Freibad an 114 Tagen offen war.
Bei den Besucherzahlen war 2025 allerdings eher kein Rekordjahr, sondern vielmehr ein durchschnittliches: 87.583 Gäste wurden in diesem Jahr, Stand Montag dieser Woche, gezählt. Das sind weniger als in den vergangenen beiden Saisons - 2023 gab es fast 94.000 Besucher, im Jahr drauf etwa 1000 mehr. Den Besucherrekord hält das Jahr 1971 mit 197.284 Gästen, gefolgt vom Jahr 2003 mit fast 176.000 Besucherinnen und Besuchern.
Starker Juni, schwacher Juli
Beim Blick auf die einzelnen Monate lässt sich erkennen, warum es trotz der 142 Öffnungstage nicht zu mehr als 100.000 Besucherinnen und Besuchern gereicht hat: Stärkster Monat war der Juni mit 34.959 Gästen – bei gutem Wetter. Der verregnete Juli konnte da nicht mithalten und fällt mit 16.439 Besucherinnen und Besuchern deutlich ab. Besser war hingegen wieder der August mit 24.707 Gästen im Freibad. Ziemlich schlecht waren die Besucherzahlen im Mai (7642 Badegäste) und September (rund 3800).
Im Vergleich mit der Vorsaison kam es nach Auskunft der Stadtverwaltung nur zu kleineren Zwischenfällen. 2024 war es hingegen zu zwei Notfällen gekommen, auch war eingebrochen worden.
Während zu Beginn der nun zu Ende gegangenen Saison noch ein wenig gezittert werden musste, ob die Heizung anspringen wird, soll 2026 diesbezüglich entspannter gestartet werden: Zum ersten Badetag soll die neue Heizung in Betrieb gehen. Das Bergbad soll mit einer Wärmepumpe in Kombination mit einer Photovoltaik-Anlage auf dem Dach des Umkleidetraktes beheizt werden. Dies hatte der Gemeinderat bereits im Mai 2024 beschlossen.