Der Frühlings-Vollmond bestimmt, wann Ostern gefeiert wird. Und eben das hat Auswirkungen auf den sogenannten Giengener Nationalfeiertag, das Kinderfest. Das wird traditionell am Dienstag nach Pfingsten begangen. Pfingsten wiederum ist immer sieben Wochen nach Ostern. Heißt: Weil Ostern 2025 verhältnismäßig spät war, findet das Kinderfest auch eher spät im Jahr statt: am 10. Juni.
Ob es dann ein ebenso beständiges Hoch geben wird wie derzeit? Wird man sehen. Eine Gewähr für einen regenfreien Tag gibt es nicht, wie man im vergangenen Jahr gesehen hat. 2024 mussten Schirme zum Kinderfest am 21. Mai mitgenommen und über längere Zeit aufgespannt werden. Trotz Regens fand die Sause auf dem Schießberg zunächst statt, aber die Wettspiele am Nachmittag mussten abgesagt werden.
Mit erneutem Regen in diesem Jahr rechnet eigentlich niemand, dennoch wurde im Vorfeld – im Rathaus laufen die Vorbereitungen für das traditionelle Kinderfest längst – die Schlechtwetterregel in Bezug auf die Planbarkeit nochmals etwas detaillierter gefasst. Einfach ist es für die Entscheider, zu denen Oberbürgermeister Dieter Henle, Kulturamtsleiter Andreas Salemi und drei Vertreter aus dem Gemeinderat gehören, bei zweifelhaftem Wetter am Montag: Um 15.30 Uhr wird entschieden, ob das Liedersingen auf dem Kirchplatz oder in der Schranne stattfinden wird.
Böllerschießen bei jedem Wetter
Ist es am Tag des Kinderfestes nicht gut ums Wetter bestellt, wird es um 7.30 Uhr eine erste Abstimmung geben, die zweite folgt um 8.45 Uhr, die letzte bei Bedarf um 13 Uhr. Betont wurde in der jüngsten Sitzung des Kinderfestausschusses, dass das Böllerschießen um 6 Uhr kein Indiz dafür ist, ob das Fest stattfindet.
„Die Hemmschwelle ist riesengroß, das Fest abzusagen“, so Kulturamtsleiter Salemi - das habe man im vergangenen Jahr gesehen. Nicht nur wegen der teilnehmenden Kinder und Erwachsenen, sondern auch wegen des großen Aufwandes, den die Marktbeschicker und Vereine für diesen einen Tag betreiben würden.
Möge von unserem Fest ein Friedenssignal ausgehen.
Dieter Henle, Oberbürgermeister
Giengens Stadtoberhaupt verbindet das Kinderfest in diesem Jahr mit einem besonderen Wunsch: „Möge von unserem geliebten Kinderfest ein Friedenssignal in die Welt ausgehen – ob klein, ob groß, ob Mädchen oder Bub, ob mit oder ohne Religion und welche immer es auch sein mag: Wir als Giengenerinnen und Giengener feiern gemeinsam, gleichberechtigt und auf unsere Art.“ Das Fest verbinde Menschen aus Giengen in aller Welt auf einzigartige Weise.
Oberbürgermeister will sich bei Liedtext raushalten
Fest verankert in das Giengener Kinderfest sind die Feierlichkeiten der Jahrgänge am Pfingstdienstag und in den Tagen davor. In diesem Jahr feiert der 40er-, 50-er, 60er-, 65-er, 70-er, 75er- und der 80er-Jahrgang.
Bei den 50ern ist auch Oberbürgermeister Dieter Henle dabei. Dieser Jahrgang zeichnet traditionell für einen Liedtext für das offene Liedersingen am Pfingstmontag verantwortlich. „Ich verspreche, mich beim Text fürs offene Liedersingen herauszuhalten und bin gespannt wie jedes Jahr, was in Reimform unter der Leitung von Christian Zenker zum Besten gegeben wird“, so OB Henle.
In der jüngsten Sitzung des Kinderfestausschusses wurde angeregt, ob man den Jahrgängen bei der Miete für die Feiern in den städtischen Veranstaltungsorten entgegenkommen könnte. Henle versprach, sich darum zu kümmern.