Digitales etabliert sich

Diesen Zugang hat die Stadtbibliothek Giengen zuletzt geschaffen

Die Stadtbibliothek in Giengen ist mittlerweile weit mehr als ein Ort, an dem Bücher ausgeliehen werden können. Die digitale Welt hält auch dort mehr und mehr Einzug – ohne das haptische Erlebnis zu vernachlässigen.

Hingehen, Bücher ausleihen oder zurückgeben und wieder nach Hause gehen: jahrzehntelang war das mehr oder weniger gängige Praxis in Bezug auf Giengens Stadtbibliothek, als diese ihren Sitz in der Grabenschule hatte. Mehr ging fast nicht.

Der Umzug in ehemalige Verkaufsräume an der Marktstraße war zwar nicht der ganz große Wurf und eigentlich als Zwischenlösung gedacht, doch in mehr als fünf Jahren am Standort in der Fußgängerzone hat sich eine große Zufriedenheit beim Team der Bibliothek wie auch bei den Kundinnen und Kunden eingestellt. Und: Nicht nur räumlich hat sich einiges verändert, sondern auch inhaltlich.

„Wir haben hier eine sehr gute Zugänglichkeit und Aufenthaltsqualität“, sagt Bibliotheksleitern Daniela Galter, die über 18.000 Besucherinnen und Besucher und damit eine „gute Zahl“ im vergangenen Jahr berichtet.

Doch nicht nur die physische Erreichbarkeit zu den Medien vor Ort sei einfach, sondern auch der Zugang zu digitalen Medien. „Zuletzt haben wir sozusagen das Tor zum E-Learning geöffnet“, sagt die Leiterin der Stadtbibliothek. Der digitale Brockhaus bietet Information zu allen Bereichen unterschiedlicher Wissensgebiete. Die neuen digitalen Nachschlagewerke und das E-Learning-Angebot „Schülertraining“ soll bei der Vermittlung wichtiger Informations- und Medienkompetenzen für ein Leben in der digitalen Gesellschaft helfen.

Streaming von Filmen und Musik oder eine App seien ebenfalls Bestandteil der digitalen Welt der städtischen Einrichtung – die gleichzeitig Informationen und Unterhaltung vermitteln und Begegnungen schaffen will. „Die digitalen Angebote etablieren sich auch bei uns mehr und mehr. Ich sehe sie als eine Ergänzung zu haptischen Angeboten“, so die Bibliothekarin.

Frederick, der Dauerbrenner

Wissensvermittlung und Begegnung bietet auch ein Dauerbrenner in der Bibliothek, der immer im Herbst ansteht: gemeint sind die einzelnen Veranstaltungen der sogenannten Frederick-Tage – eine landesweite Leseförderaktion des Landes Baden-Württemberg, die sich an Kindergartenkinder und Schülerinnen und Schüler richtet. Giengen beteiligt sich seit vielen Jahren mit Erfolg an der Aktion. „Das läuft richtig gut“, so die Bibliothekarin, die in den kommenden Wochen ein „ganzheitliches“ Programm bieten will und stolz ist, beispielsweise mit dem Autor Manfred Theisen oder dem Künstler und Grafiker Vladimir Novikov sehr interessante Gäste aufbieten zu können. Theisen, der zweimal in der Bibliothek lesen wird, beschäftigt sich in seinen Büchern mit künstlicher Intelligenz und Grundwerten. Novikov vermittelt das Zeichnen von Manga-Comics. „Es geht natürlich darum, das Lesen in den Fokus zu rücken und gleichzeitig den Spaß daran zu vermitteln“, so Galter zu den Frederick-Tagen, die in Giengen vom 20. bis 25. Oktober stattfinden.

Natürlich hat die Bibliothek nicht nur für Nachwuchs-Bücherwürmer etwas im Angebot: Einmal im Monat findet das sogenannte Literaturcafé statt, bei dem über ausgewählte Bücher diskutiert wird. „Ein Selbstläufer“, sagt Galter. Das passende Ambiente zur Lektüren-Besprechung liefern die Räumlichkeiten an der Marktstraße 41.

Vorlesestunde ist ein Dauerbrenner

Einmal im Monat bietet die Stadtbibliothek seit vielen Jahren eine Vorlesestunde für Kinder von fünf bis acht Jahren. Start ist am 22. Oktober mit „Ponti Pento" von Axel Scheffer und Julia Donaldson; am 19. November lautet das Thema „Gestatten, Gaston!“; am 3. Dezember geht es um „Hilde und die heldenhafte Henne“ und am 28. Januar um „Ataca und der weiße Wolf“.

Jetzt einfach weiterlesen
Jetzt einfach weiterlesen mit HZ
- Alle HZ+ Artikel lesen und hören
- Exklusive Bilder und Videos aus der Region
- Volle Flexibilität: monatlich kündbar