Tiefe Zufriedenheit: die spricht aus den Schilderungen der von Jochen Wahl und Matthias Miller, den Vorstandsmitgliedern der Volksbank Brenztal. Dieser Zustand ist auch weniger einem Bauchgefühl zuzuschreiben, sondern fußt in erster Linie auf Zahlen, die sowohl für das laufende Geschäftsjahr als auch in der Bilanzierung für 2024 sehr solide daherkommen.
„Der Bank geht es gut“, sagt Vorstandssprecher Jochen Wahl. 2025 sei von Wachstum gekennzeichnet und einer Zunahme beim Kreditgeschäft. „Wir machen uns keine Sorgen“, so Wahls Vorstandskollege Matthias Miller.
Was 2024 und auch jetzt extrem gut laufe, sei der Verkauf von Bestandsimmobilien. Ausschlaggebend seien jedoch eine mindestens ordentliche Lage und ob die Gebäude über eine gute Energieeffizienz verfügen. Die Bautätigkeit liege hingegen brach. Hier sei die Kundschaft eher zurückhaltend.
Positiv zu bewerten sei, dass die allermeisten Kundinnen und Kunden ihre Kredite nach einem einst getätigten Hauskauf trotz eventuell steigender Zinsen bedienen könnten. „Wir haben das bei der Beratung berücksichtigt. Das zahlt sich aus“, sagt Miller. Was bei den Privatkunden gilt, sei auch auf Geschäftskunden übertragbar: Auch hier, so Wahl, gebe es nahezu keine Ausfälle bei der Rückzahlung von Krediten. Andererseits gebe es bei Unternehmen nach wie vor ein Abwarten, was Investitionen angeht.
Bei den Zahlen für das Geschäftsjahr 2024, die am Montagabend bei der Mitgliederversammlung präsentiert wurden, sticht ein Wert heraus: Das gesamte betreute Kundenvolumen, also Kredit- und Anlagevolumen zusammen, liegt mit etwa 2.007 Millionen Euro erstmals über der Zwei-Milliarden-Grenze.
Während sich die Bilanzsumme leicht auf 917 Millionen Euro reduziert hat und auch das Wertpapiergeschäft um 10,6 Millionen Euro auf 65 Millionen Euro zurückging, gab es bei den Kundeneinlagen einen Zuwachs auf etwa 670 Millionen Euro; auch beim Kreditgeschäft konnte die Bank zulegen: um 2,2 Prozent auf 655 Millionen Euro.
Das Betriebsergebnis vor Bewertung und Steuern erreicht laut Voba Brenztal 1,08 Prozent der durchschnittlichen Bilanzsumme und liege somit deutlich über dem Durchschnitt vergleichbarer Genossenschaftsbanken. „Wir liegen im ersten Viertel“, so Miller. Das Betriebsergebnis sei getragen von einem gestiegenen Zinsüberschuss und einem leicht zurückgegangenen Provisionsüberschuss.
KI wird die Beratung vor Ort nicht ersetzen
Eine Bank ist einerseits ein Institut, das sich um Finanz-Belange von Kundinnen und Kunden kümmert, andererseits ein lokaler Arbeitgeber: 122 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter stehen nach Angaben der beiden Vorstandsmitglieder bei der Volksbank in Lohn und Brot. Darunter sind sechs Ausbildende. „Wir haben die Anzahl der Ausbildungsplätze wieder erhöht und auch einen DH-Studienplatz belegt“, so Wahl. In Zeiten des Fachkräftemangels und absehbar anstehenden Verrentungen sei die Ausbildung mit geplanter Übernahme ein wichtiger strategischer Baustein. „Natürlich werden wir auch verstärkt KI bei manchen Prozessen einsetzen, die Bank lebt aber in erster Linie von gut ausgebildeten Ansprechpartnern vor Ort, die beraten“, sagt Miller.
Vor Ort bedeutet bei der Volksbank Brenztal nach wie vor in den Hauptstellen Giengen und Niederstotzingen sowie in den Geschäftsstellen in Bolheim, Dettingen, Gussenstadt, Hermaringen, Sontheim und Syrgenstein. „Das wird auch so bleiben. Wir planen keine Veränderungen an der Struktur“, so Wahl.
Gesundheitsförderung kommt sehr gut an
Die Volksbank Brenztal hat unlängst ein Gesundheitsangebot etabliert: Die Mitarbeitenden können durch gesundheitsfördernde Aktivitäten Punkte sammeln – individuell oder gemeinsam mit Kolleginnen und Kollegen. Nach fünf erfassten Aktivitäten erhalten die Teilnehmerinnen und Teilnehmer als Anerkennung einen Gutschein, maximal 20 Euro im Monat, beispielsweise als Zuschuss fürs Fitnessstudio oder den Kauf von Sportschuhen. „Wir hatten nicht gedacht, dass das so gut angenommen wird“, sagt Vorstandsmitglied Matthias Miller. 80 Prozent der Beschäftigten würden das Angebot nutzen. Es habe sich eine positive Dynamik entwickelt.