Staatsangehörigkeiten

Aus aller Herren Länder: So setzt sich die Bevölkerung Giengens zusammen

Giengen ist seit Jahrzehnten eine Multi-Kulti-Stadt mit hohem Ausländeranteil. Allerdings hat sich die Zusammensetzung geändert.

Aus Indien sind es 20, ebenso viele aus Brasilien und Vietnam: gemeint ist die Zahl an Bürgerinnen und Bürger mit einem ausländischen Pass. Aus den genannten Ländern sind es in Bezug auf die Zusammensetzung der Giengener Bevölkerung eher kleine Gruppen.

4735 Ausländerinnen und Ausländer wurden zum Ende des vergangenen Jahres in Giengen gezählt. Bezogen auf die Gesamteinwohnerzahl zum Jahresende 2024 mit 20.433 Erwachsenen, Jugendlichen und Kindern in Giengen und den Teilorten macht der Anteil an ausländischen Mitbürgerinnen und Mitbürgern etwas mehr als 23 Prozent aus. Der Anteil an Menschen mit ausländischem Ausweisdokument ist damit beispielsweise im Vergleich zu 2022 (21 Prozent) gestiegen. 1972 lag der Anteil an Ausländerinnen und Ausländern ebenso bei 14 Prozent wie zur Jahrtausendwende, 2017 dann bei 18,3 Prozent.

Die größte Gruppe an Menschen mit Wurzeln in anderen Ländern sind, wie in den Jahrzehnten davor, die Türkinnen und Türken. Jedoch hat sich ihr Anteil bei der Gruppe der Ausländerinnen und Ausländer deutlich verringert: 2024 waren in Giengen 826 Türkinnen und Türken gemeldet. Zum Vergleich: Anfang 2013 waren es 955. Im Jahr 2001 sogar 1324, was einem prozentualen Anteil an der Gesamtbevölkerung von 6,6 entspricht. 2024 waren es noch 4,2 Prozent.

Abgenommen, aber nicht so deutlich wie bei den Türkinnen und Türken, hat auch die Anzahl der Italienerinnen und Italiener in Giengen: Ende 2024 lebten 428 Menschen mit italienischem Pass in Giengen, Anfang 2013 waren es 459, im Jahr 2001 noch 662.

Die Italiener rangieren damit nach wie vor auf Platz zwei in der Ausländerstatistik der Stadt Giengen. Auf Platz drei lagen lange die Griechen. In der aktuellsten Aufstellung wurden die Hellenen (325) allerdings auf Rang sechs verdrängt. Auf Platz drei liegen die Rumänen (419), dahinter die Ukrainer (350) und die Bulgaren (335).

Die Anzahl der Ukrainerinnen und Ukrainer lässt sich sicherlich mit dem Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine in Verbindung bringen. Ende 2021 wies die Statistik keine Menschen aus der Ukraine in Giengen auf. Ende 2022 lebten 192 Ukrainerinnen und Ukrainer in der Stadt.

War Giengen in früheren Jahren eine im wesentlich von Industriearbeitsplätzen (BSH, Ziegler, AWG) geprägte Stadt, spielen nun auch Logistik und Dienstleistung (unter anderem im Giengener Industriepark) eine Rolle. Die Rolle der früheren – angeworbenen – Gastarbeiter aus der Türkei, aus Italien oder Griechenland haben inzwischen wahrscheinlich zu einem gewissen Anteil Beschäftige aus osteuropäischen Ländern der EU übernommen, für die die Freizügigkeit in der Union gilt. So lässt sich womöglich auch der Anteil der Ungarn (271), der Kosovaren (209) und der Polen (202) auf den Plätzen sieben, acht und neun der Ausländerstatistik der Stadt Giengen erklären.

Überraschend: In Giengen lebten 2024 ebenso viele Spanierinnen und Spanier wie Menschen aus der Republik Moldau: deren 25.

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