Amtseinsetzung

So lief die zweite Amtseinsetzung von Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle ab

Es war keine Premiere für Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle und doch war dieser ergriffen: Bei der Amtseinsetzung am Dienstagabend in der Walter-Schmid-Halle gab es nicht nur gute Reden.

Eine Gemeinderatssitzung mit Musik, mit Geschenken, mit anschließenden Häppchen statt Butterbrezel währenddessen? Alltäglich ist das nicht, genauer gesagt sogar eine Besonderheit – nicht nur was den Rahmen angeht, sondern auch des Inhalts wegen. Am Dienstagabend war in der Walter-Schmid-Halle spürbar, dass die Amtseinsetzung von Oberbürgermeister Dieter Henle im Rahmen einer Sitzung des Rats keine Veranstaltung ist, die man so nebenbei mitnimmt. Die Grußworte waren erfrischend und inspirierend, die Glückwünsche aufrichtig und der Stolz, die Freude und die Ergriffenheit darüber, die Geschicke der Stadt für weitere acht Jahre an der Spitze der Verwaltung und im Zusammenspiel mit Gemeinderat und Stadtgesellschaft lenken zu dürfen, waren Dieter Henle deutlich anzumerken.

Als großen Vertrauensbeweis wertete Bürgermeister Alexander Fuchs einleitend das Wahlergebnis vom 20. Juli, bei der auf OB Henle mehr als 98 Prozent der abgegebenen Stimmen entfielen. Stadträtin Elisabeth Diemer-Bosch, der die Aufgabe zukam, Dieter Henle zu vereidigen und ihm die Amtskette umzulegen, bezeichnete die Verpflichtung als „besonderen Akt“ für die Bürgerinnen und Bürger, für den Gemeinderat und für Henle selbst. Die Kette sei ein Band, das für Gemeinschaft in der Stadt stehe. Nicht nur da, aber besonders nach der vollzogenen Einsetzung mit Vereidigung, gab es viel Applaus von den Gästen aus Politik, Wirtschaft und der Stadtgesellschaft.

Oberbürgermeister Dieter Henle zeigte sich vor vielen Gästen aus der Politik, der Wirtschaft und der Stadtgesellschaft ergriffen von der erneuten Amtsverpflichtung. Markus Brandhuber

Eine Wiederwahl, so Regierungspräsidentin Susanne Bay in ihrer Rede, sei nicht alltäglich – zumal in einer ehemals freien Reichsstadt mit stolzen Bürgerinnen und Bürgern. „Das muss man sich erarbeiten und das haben Sie geschafft“, so die Präsidentin mit Henle als Adressat. Das „fulminante Ergebnis“ sei ein großes Zeichen der Wertschätzung.

Mit seinem Programm der fünf Sterne, so Bay, habe Henle bereits bei seiner ersten Wahl einen nachhaltigen Weg aufgezeichnet. „Viele Sterne leuchten bereits“, sagte die Regierungspräsidentin, die dazu aufrief, sich in fragilen und herausfordernden Zeiten nicht auseinanderdividieren zu lassen. „Sie sind auch als Vermittler in der Stadt gefragt. Wir werden dabei weiter mit helfenden Händen an Ihrer Seite stehen“, so Bay.

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Regierungspräsidentin Susanne Bay

Landrat Peter Polta attestierte Henle in seinem Grußwort eine „sehr gute Arbeit“. Vieles sei in Giengen angestoßen und auch umgesetzt worden. Giengens Oberbürgermeister sei als „stets zupackende und strategisch denkende Person“ mit einem klaren Gestaltungswillen ausgestattet, die Ergebnisse beispielsweise seien in der Innenstadt sichtbar. „Sie werden Ihre erfolgreiche Arbeit fortsetzen“, ist sich der Landrat sicher.

Ein Eintrag ins Goldene Buch der Stadt durfte bei der Amtseinsetzung nicht fehlen. Markus Brandhuber

Als Zeichen der Kontinuität wertete Niederstotzingens Bürgermeister Marcus Bremer in seiner Funktion als Sprecher der Bürgermeister des Landkreises die Amtseinsetzung. Die Amtsträger, also Bürgermeister und Oberbürgermeister, seien die „Gestalter der Wirklichkeit“. Sie müssten nah dran sein an den Bürgerinnen und Bürgern. In Giengen sei das OB Dieter Henle geglückt. Die Bürger würden darauf vertrauen, dass auch die nächsten acht Jahre gut werden.

Mein lieber Scholli, geht da die Post ab in Giengen.

Bürgermeister Marcus Bremer zur Entwicklung der Stadt Giengen.

Henle selbst sprach am Abend von einem sehr feierlichen Moment – den er noch feierlicher empfinde als bei der Einsetzung acht Jahre zuvor. „Die Amtskette des Oberbürgermeisters der Stadt Giengen an der Brenz, meiner Geburtsstadt, ein zweites Mal umgelegt zu bekommen, erfüllt mich mit großer Dankbarkeit“, so das Stadtoberhaupt. Henle dankte für das Vertrauen und die Bestätigung bei der Wahl und sagte: „Ich danke Ihnen, liebe Kolleginnen und Kollegen im Gemeinderat, liebe Gesprächs-Partnerinnen und -Partner in allen Belangen der Stadt Giengen – für alles Gemeinschaftliche, das die sehr positive Entwicklung unserer Stadt möglich gemacht hat. Ich danke auch für Ihre Nachsicht. Einander die Hand reichen zu können, um Gewesenes vergessen zu machen und Dinge neu anzugehen.“ Besondere Worte richtete Henle an seine Frau: „Ich danke dir, liebe Simone, für deinen Rückhalt, dein Zuhören, deine Geduld und Zuneigung – einfach, dass du an meiner Seite bist.“

Statt einer langen Rede – die er für die Einbringung des Haushalts 2026 in der kommenden Woche ankündigte – entschied sich Henle für ein Gedicht mit dem Titel „Habt Acht“, in dem am Ende die Ankündigung steckte, einer dritten Amtszeit nicht kategorisch abgeneigt gegenüberzustehen.

Die Amtseinsetzung wurde unter anderem von der Stadtkapelle musikalisch umrahmt. Markus Brandhuber

Musik als Begleitung, Kulinarik im Anschluss

Die feierliche Amtseinsetzung von Oberbürgermeister Dieter Henle wurde musikalisch von der Stadtkapelle unter der Leitung von Nicole Brendel sowie der Cellistin und Musik-Stipendiatin Emily Saur umrahmt. Für die Kulinarik beim anschließenden Stehempfang sorgte Oliva Gil mit seinem Team.

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