Kommunaler Wohnungsbau

Letzte große Baulücke in der Memminger Wanne wird geschlossen: Startschuss für 37 Mietwohnungen

Neue Bauprojekte in der Memminger Wanne in Giengen: Die Kreisbaugesellschaft Heidenheim startet mit dem Bau von 37 Mietwohnungen. Die Fertigstellung ist für 2027 geplant.

Große Baugruben sind in der Memminger Wanne, dem Bindeglied zwischen Giengen und Hohenmemmingen, in den letzten Jahren selten geworden. Das wird sich jetzt noch einmal ändern: Die Kreisbaugesellschaft Heidenheim lässt am Seiffener Weg vier Mehrfamilienhäuser bauen: 37 Mietwohnungen mit zwei bis vier Zimmern und zwischen 52 und 122 Quadratmetern Wohnfläche, dazu eine Tiefgarage mit 42 Stellplätzen sowie 40 Fahrradstellplätzen. 2027 sollen sie fertig sein. Die Baukosten werden mit rund 15 Millionen Euro beziffert. Am Montag wurde der erste Spatenstich vollzogen.

Mit dem Baustart am Seiffener Weg, dem der Giengener Gemeinderat vor rund einem Jahr noch einen Namen gegeben hatte, komme die Kreisbau „wieder ins Doing“, sagte Landrat Peter Polta als Aufsichtsratsvorsitzender des Unternehmens. Sprich: Nach langer Pause haben endlich die Bauarbeiten an einem neuen Bauprojekt begonnen. Der bislang letzte Spatenstich war im Herbst 2023 erfolgt. Damals begann im Königsbronner Rossrucken der Bau von 19 Mietwohnungen, die noch unter der Geschäftsführung von Jan Termin geplant worden waren. Im August soll es dann gleich weitergehen: Dann rollen an der Gerstetter Bismarckstraße die Bagger an, um 42 neue Wohnungen zu bauen.

Letztes großes Bauprojekt in der Memminger Wanne

Wohnen sei ein Grundbedürfnis, so Polta. Ein Dach über dem Kopf zu haben bedeute, anzukommen, am gesellschaftlichen Leben teilhaben zu können. Die neuen Wohnungen in der Memminger Wanne sollen barrierefrei ausgestattet werden und die Ansprüche aller Generationen befriedigen. Den Anforderungen der Nachhaltigkeit begegnen die Planer mit je einer Photovoltaikanlage auf jedem der vier Flachdächer sowie einer Luftwärmepumpe, deren Betrieb aus Sonnenstrom gespeist wird. Überschüssige Energie will man den Bewohnerinnen und Bewohnern als Mieterstrom zur Verfügung stellen. Auch Ladestationen für E-Autos sind vorgesehen.

Spatenstich für den Neubau von 37 Mietwohnungen in der Memminger Wanne: (v.l.) Dieter Steck (Vorstandsvorsitzender der Kreissparkasse), Kreisbau-Geschäftsführer Jürgen Schipek, Oberbürgermeister Dieter Henle, Landrat Peter Polta, Planer Jochen Fleischer sowie Juri Wesp und Markus Schürle von der Kreisbau. Natascha Schröm

„Die Wanne ist voll“, sagte Giengens Oberbürgermeister Dieter Henle zu Beginn seiner kurzen Rede und nahm damit einen Ohrwurm in Gestalt des Siebzigerjahre-Hits von Dieter Hallervorden und Helga Feddersen zumindest billigend in Kauf. Am Seiffener Weg wird nun die letzte größere Baulücke des Viertels gefüllt.

Memminger Wanne: Bebauung begann 1992

Henle erinnerte an den ersten Spatenstich, der am 13. November 1992 auf einer damals noch leeren Fläche getätigt wurde und dem Neubau von 210 Wohnungen galt. Binnen weniger Jahre entstand damals ein dicht besiedeltes Gebiet. „Wir alle kennen die Herausforderungen, die es mit sich brachte: Lange Zeit siedelten sich insbesondere geflüchtete Familien hier an“, so Henle. Über Jahre blieben die Neubürger unter sich, eine Integration gab es zunächst kaum. Es waren vor allem Menschen wie der im Dezember 2024 verstorbene Pfarrer Frieder Hartmann, die sich der Herausforderung annahmen.

Mittlerweile sei die Memminger Wanne ein lebendiger und vielfältiger Stadtteil Giengens, der sich positiv entwickle und weiterhin Potenzial besitze, fügte Henle hinzu. Folgerichtig wird auch investiert. Eine Outdoor-Fitnessanlage sei in Planung, im November soll der erweiterte Kindergarten mit Stadtteiltreff eröffnet werden, der das bisherige evangelische Gemeindehaus integriert.

Kreisbau-Geschäftsführer Jürgen Schipek hob die gute Zusammenarbeit mit den Behörden hervor. Noch nie habe er so schnell eine Baugenehmigung erhalten. Ziel sei gewesen, die Mietwohnungen so zu gestalten, dass man für die nächsten 30 oder 40 Jahre eine möglichst gleichbleibende Nachfrage erreichen könne. Die Neubauten seien eine Bereicherung für die Stadt, so Schipek.

Wem gehört die Kreisbau?

Die Kreisbaugesellschaft Heidenheim gehört als kommunales Wohnungsbauunternehmen zu mehr als 99 Prozent Unternehmen und Einrichtungen aus dem Landkreis. Größter Anteilseigner mit gut einem Drittel ist die Kreissparkasse mit ihrer Immobilientochter, gefolgt vom Landkreis mit gut 27 Prozent. Über weitere Anteile verfügen die Städte Giengen und Herbrechtingen sowie die Gemeinden Gerstetten, Königsbronn, Sontheim/Brenz, Steinheim und Hermaringen.

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