Ergebnis-Analyse

Beim Bürgerentscheid: Welche Teilorte für den Dischinger Rathausneubau stimmten

Eine deutliche Mehrheit von über 57 Prozent stimmte beim Bürgerentscheid in Dischingen mit „Ja“ und damit gegen den geplanten Rathausneubau. Dennoch gab es auch Teilorte, in denen die Befürworter des umstrittenen Bauvorhabens die Nase vorn hatten. Der Überblick:

Am Ergebnis gibt es nichts zu deuteln: Eine klare Mehrheit von 57,34 Prozent (1250 Stimmen) der 2180 am Sonntag abgegebenen gültigen Stimmen beantwortete die beim Bürgerentscheid in Dischingen gestellte Frage „Sind Sie gegen den Rathausneubau und damit gegen den gefassten Gemeinderatsbeschluss vom 02.12.2024?“ mit „Ja“. Angesichts von 3591 Stimmberechtigten und 2189 Teilnehmenden (neun ungültige Stimmen eingeschlossen) lag die Gesamtbeteiligung am Bürgerentscheid bei 60,96 Prozent. Die Planung für das sechseckige Bauvorhaben, das als neuer Verwaltungssitz der Härtsfeldgemeinde hätte dienen sollen, wird somit eingestellt.

Die Ergebnisse in den einzelnen Teilorten

Ganz einheitlich fiel die Mehrheitsentscheidung in den Wahlbezirken am Sonntag allerdings nicht aus. In drei Dischinger Teilorten hatten die Befürworter des umstrittenen Bauvorhabens die Nase vorn. Am höchsten lag ihr Ergebnis in Frickingen. Hier beteiligten sich 178 der 415 Stimmberechtigten (42,9 Prozent) am Bürgerentscheid. Von den 177 gültigen Stimmen lauteten 100 bzw. 56,5 Prozent auf „Nein“.

56 Prozent oder 122 der Abstimmenden votierten in Dunstelkingen für den Rathausneubau. 219 von 404 Wahlberechtigten gaben ihre Stimme ab, also 54,2 Prozent.

Und auch in Demmingen siegten knapp die Neubau-Befürworter mit 51,5 Prozent. Dies entspricht 101 der 196 gültigen Stimmen. Von 375 Stimmberechtigten hatten 197 oder 52,5 Prozent beim Bürgerentscheid mitgemacht.

In den anderen Teilorten gab es Mehrheiten gegen den Rathausneubau. An der Spitze lag hier Trugenhofen, wo mit 60,3 Prozent sogar das Votum in der Gesamtgemeinde übertroffen wurde. Von den 114 Stimmberechtigten traten 63 (55,3 Prozent) den Gang an die Wahlurne an, 38 von ihnen machten ihr Kreuz auf dem Stimmzettel bei „Ja“.

Eine „Ja“-Mehrheit von 53,6 Prozent gab es in Eglingen. 98 der 184 Teilnehmenden entschieden sich gegen das Bauvorhaben. Im Hinblick auf 492 Wahlberechtigte lag die Beteiligung hier am niedrigsten in der ganzen Gemeinde: 37,4 Prozent.

Mit 53,5 Prozent bzw. 84 der gültigen Stimmen lag das Ergebnis in Ballmertshofen nur knapp dahinter. 157 der 358 Stimmberechtigten (43,9 Prozent) beteiligten sich am Bürgerentscheid.

Entscheidung in Dischingen und bei der Briefwahl

Die Entscheidung fiel letztlich im Wahlbezirk Dischingen und bei der Briefwahl. 1433 waren in der Muttergemeinde wahlberechtigt, 610 stimmten ab (42,6 Prozent), fünf Stimmen waren ungültig. Im Ergebnis gab es 374 „Ja“-Stimmen, was 61,8 Prozent entspricht. In der Briefwahl war es noch deutlicher: Bei 581 Wählern gab es 388 Stimmen (66,8 Prozent) gegen den Rathausneubau.

Wie geht es nun nach der mehrheitlichen Ablehnung des geplanten Rathausneubaus durch die Bürger und Bürgerinnen voraussichtlich weiter? Da auch die Bürgerinitiative „Für Dischingen“, die mit ihrem Bürgerbegehren die Abstimmung initiiert hatte, im Vorfeld die dringende Notwendigkeit einer neuen baulichen Lösung für die Gemeindeverwaltung erkannt hat, wird es wohl über kurz oder lang zu einer Neuplanung des Projekts kommen.

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