Gemeinderatsdebatte

Warum es Ärger um die Schließung der Dischinger Hallen in den Ferien gibt

Zwei statt vier Wochen: Der Dischinger Gemeinderat stimmte kürzlich über die Schließung der Hallen in den Sommerferien ab. Einigen Gemeinderatsmitgliedern stieß dies sauer auf – aus ungeahnten Gründen:

Zoff statt Verständnis: In der jüngsten Sitzung des Dischinger Gemeinderats teilte Hauptamtsleiterin Theresa Schneidermeier den Gemeinderäten mit, dass die Hallen in Dischingen, Dunstelkingen und Eglingen künftig nur noch in den ersten zwei vollen Wochen der Sommerferien geschlossen werden sollen – statt wie bisher vier Wochen. Die Gemeinde wolle den Vereinen damit entgegenkommen, erntete dafür vom Gemeinderat jedoch deutlichen Gegenwind.

Inkenntnissetzung der Vereine als Hauptstreitpunkt

„Im Vergleich zu anderen Gemeinden sind die Regelungen sehr human“, sagt Bürgermeister Dirk Schabel mit Blick auf die Hallenordnung der Nachbarstädte und -gemeinden. In Giengen sind die Hallen in den ersten vier Wochen der Sommerferien gesperrt, in Nattheim fünf und in Heidenheim sogar die vollen sechs Wochen. Zudem kommen dort teilweise Schließungen in den Oster-, Weihnachts- oder Faschingsferien hinzu.

In Absprache mit der beauftragten Reinigungsfirma könne die Schließung laut Schneidermeier auf die ersten beiden vollen Wochen reduziert werden. Zudem bleiben die Hallen weiterhin in den Pfingstferien für Wartungsarbeiten geschlossen. Den Dischinger Gemeinderäten ist vor allem das Vereinswesen wichtig; zudem seien laut Gemeinderat Emmeram Burger nicht alle Vereine befragt worden. „Wir haben mit Vorständen der Vereine geredet, mit denen wir ohnehin schon wegen anderer Dinge in Absprache waren“, so Schneidermeier. „Andere Vereine haben wir jetzt im Nachhinein in Kenntnis gesetzt. Diese waren einverstanden.“ Burger reagierte enttäuscht: Die Absprache sei nicht zufriedenstellend.

Knappe Abstimmung im Gemeinderat

Ein weiterer Streitpunkt war der Vorschlag von Silvio Mundinger, weshalb die Schließungen in allen Hallen gleichzeitig und nicht zeitversetzt stattfinden. „So wäre es auch leichter für die Planung von Übungsabenden“, sind sich auch Richard Faußner und Karl-Heinz Pappe sicher. Auch dass in diesem Zeitraum die Seniorengymnastik nicht stattfinden kann, empörte Pappe. Bürgermeister Schabel entgegnete darauf, dass es sich um Ernstfälle handeln würde, wenn Senioren zwei Wochen nicht auf gelegentlichen Abendsport verzichten könnten. „Wir wollten damit den Vereinen entgegenkommen und keine Grundsatzdiskussion über die generelle Schließung auslösen“, so der Bürgermeister. „Die Schließung ist notwendig und von der Länge mehr als fair.“

Dementsprechend aufgeladen verlief auch die anschließende Abstimmung darüber, ob die Reduzierung der Hallenschließung in die Hallenordnung der Gemeinde aufgenommen werden soll. Mit elf Stimmen dafür, acht Stimmen dagegen und zwei Enthaltungen wurde die Änderung schließlich beschlossen – obwohl sie eigentlich nicht im Mittelpunkt der Streitpunkte stand und dennoch beinahe verhindert worden wäre.