A wie Animation
Die erprobten Frontleute der Festivalbands beherrschen ein breites Instrumentarium der Animation. Vom klassischen „Seid ihr gut drauf?“ über Mitklatschen oder das Abrufen bestimmter Tanzfiguren (siehe P wie Pit) reicht das Repertoire. „Soulfly“-Sänger Max Cavalera ließ das Publikum niederknien, damit es zu einem „Jump the fuck up“ vereint aufspringen konnte.
B wie Blasmusik
Weil der Musikverein Dischingen am Samstagmorgen verhindert war, fiel sein Auftritt beim Weißwurstfrühstück auf dem Campingplatz dieses Jahr aus. Einspringen konnte jedoch der Fanfarenzug des Faschingsvereins.
C wie Crowdsurfing
Crowdsurfing lässt sich mit „Surfen über der Menge“ übersetzen. Menschen lassen sich hochheben und mit Hilfe bevorzugt starker Arme in Richtung Bühne tragen, wo sie von den Security-Leuten aufgefangen werden. Tolles Mittel fürs Gemeinschaftsgefühl. Sind nicht genügend Träger da, kann das Surfen unsanft auf dem Boden enden.
E wie Essen
Wer glaubt, dass Festivalessen nur aus Pommes und Dosenravioli bestehen muss, der irrt. Beim „RaH“ ist beispielsweise ein Stand mit Schmalzbroten seit Jahren etabliert. Überhaupt bemühen sich die Veranstalter um Vielfalt, örtliche Vereine haben die Möglichkeit, ihre Kassen aufzubessern.
F wie Fotograben
Im sogenannten „Graben“ ist nicht nur die Security postiert, hier tummeln sich zu Beginn jedes Konzerts die Fotografen auf der Suche nach dem spannendsten Actionbild von Bands und Publikum. In der Regel nach drei Liedern müssen sie das Feld aber räumen. Eine Auswahl dieser Bilder ist auf hz.de zu sehen.
H wie Hochzeit
Hier könnte auch Headbanging stehen, aus Sicht der Veranstalter gehört dieses Jahr aber auch eine Hochzeit zu den Höhepunkten. Geheiratet hat ein Paar, das seit Jahren zum Festival kommt und sich dort auch kennengelernt hat. Nach der Trauung im Schloss Ballmertshofen gibt es zum Feiern aufs Festival. Es gibt wahrscheinlich schlechtere Hochzeitskapellen als „Eisbrecher“.
K wie Kutten
Als Kutten werden vorzugsweise Jeans-Westen bezeichnet, die mit Aufnähern der eigenen Lieblingsbands bestückt sind. Gut gepflegte Kutten haben einen regelrecht biografischen Charakter. Bei eher orthodoxen Metal-Festivals ist die Kutten-Dichte aber höher als beim „RaH“.
L wie Lounge
2024 wurde am Härtsfeldsee erstmals eine Lounge mit gemütlichen Sitzmöbeln angeboten, die das Manko des Geländes, kaum Sitzmöglichkeiten zu haben, etwas ausgleicht. Das kam damals so gut an, dass die Lounge dieses Jahr deutlich vergrößert wurde.

M wie Merch
Merch (sprich: Mörtsch) ist die Kurzform von Merchandising, in diesem Fall geht es um Waren, die im Kontext mit Musik und Festival stehen. Im Eingangsbereich des Festivals fanden sich zahlreiche Stände für T-Shirts, Schmuck, Aufnäher oder - ganz wichtig - Sonnenbrillen. Alle vertretenen Bands hatten eigene Stände mit ihren Shirts.
P wie Pit
Pit bedeutet auf Deutsch „Grube“. Grundsätzlich ist damit der Nahbereich vor der Bühne gemeint. Bei den Tanzfiguren im Pit gibt es Variationen: Im Moshpit herrscht wildes Durcheinander, im Circlepit bildet sich ein Kreis rennender Menschen. Seltener: die Wall of Death. Dabei teilt sich das Publikum in zwei Hälften, auf Kommando rennen sie wie in einer altertümlichen Schlacht aufeinander zu. Kann man mal machen.
R wie Regeln
Das Gebaren im Pit wirkt brutal, gegenseitiges Achtgeben gehört aber zu den Grundregeln: Stürzt einer, wird ihm unbedingt aufgeholfen, im Zweifel wird sofort ein schützender Ring um die gestrauchelte Person gebildet.
V wie Verwandtschaft
Bei „Soulfly“ spielen Vater Max (Gesang, Gitarre) und Sohn Zyon Cavalera (Schlagzeug) gemeinsam in der Band. In seiner früheren Band „Sepultura“ hatte Max seinen Bruder Iggor hinter sich an den Drums. Bei „The Raven Age“, die am frühen Freitagabend auftraten, spielt George Harris Gitarre – der Sohn des „Iron Maiden“-Bassisten Steve Harris.