Das Kabarett-Jahr in Dischingen ist noch gar nicht zu Ende, da steht bereits der Plan für die nächste Saison fest: Das Programm 2026 der Reihe „Kultur in der Arche“ – die heuer übrigens ihr 25-jähriges Bestehen feiert – ist da. Und, Überraschung! Neben Kabarett und Comedy sind in Dischingen dieses Mal zusätzlich zwei Lesungen geboten. Warum? „Einfach, um mal etwas Neues auszuprobieren“, antwortet Steffi Zengerle, die das Kulturprogramm der Arche verantwortet. Das Hauptaugenmerk soll jedoch weiterhin auf Kabarett liegen.
Einfach, um mal etwas Neues auszuprobieren.
Steffi Zengerle über die Motivation, Lesungen ins Arche-Kulturprogramm aufzunehmen
Die erste Lesung des nächsten Kulturjahres bestreiten die Band „Miteinand“ zusammen mit Marita Kasischke. Am 4. März gibt es dabei zwischen Lieblingsliedern aus dem Austropop charmante Geschichten, feine Infos und echte Herzenswärme zu hören. „Vü G’fühl“ heißt das Programm. Gelesen wird zudem am 16. Juli von Michael J. Scheidle aus dem Krimi „Tomatidin“. „In Deutschland wird so viel gemordet, da wollte ich meinen Beitrag dazu leisten“, kommentiert der Autor sein Werk, welches in Dischingen mit humorvollen Anekdoten angereichert wird.
Das „reguläre“ Kabarettprogramm beginnt am 18. Januar mit der „Jahrespresseschau“ von Arnulf Rating. Dieser zerpflückt darin das Zeitgeschehen und serviert erlesene Köstlichkeiten aus dem Kuriositätenkabinett des Mediendschungels. Weiter geht es mit Matthias Jung und dem „Abenteuer Pubertät“ am 8. Februar. Bei dieser Mischung aus Sachverstand und Humor gibt Jung wissenschaftliche Einblicke in die Verhaltensweisen und Gehirne der Teenies.
Zwischen Krisenmodus und Rechtsphilosophie
Er ist Gedankenleser, Magier, Seher, Scharlatan: Lars Ruth nimmt das Publikum am 22. März mit „Die Reise des Sehers“ auf einen Pfad zwischen echten und gefühlten Wahrheiten – zwischen Realität und Illusion. „Der beste Tag der Welt“ lautet das Versprechen von Nektarios Vlachopoulos, wenn er am 26. April in Dischingen haltmacht. Und mit seinem Programm „Sie dürfen sich wieder setzen“ sucht René Sydow am 17. Mai Antworten auf die großen Fragen unserer Zeit. Zwischen Irrsinn und Krisenmodus erforscht Sydow, was man da eigentlich noch tun kann: sich widersetzen oder eben einfach wieder setzen?
Dass deutsches Recht oft genug große Komik ist, weiß nicht nur Werner Koczwara. Also: einfach drüber lachen. Am 7. Juni begibt sich Koczwara mit seinem Programm „Einer flog übers Ordnungsamt“ in die Tiefen der Rechtsphilosophie. Wohin uns die digitale Revolution führt, untersucht Fatih Çevikkollu in „KI – Kritische Intelligenz“ am 27. September. Er verspricht mehr als einen Kabarettabend: Ein Denkabenteuer, ein Plädoyer für gesunden Menschenverstand und ein Weckruf für mehr Eigenverantwortung sollen geboten werden.
Viele „Fast-Premieren“ in der Dischinger Arche
„Highway to Health“ heißt Inka Meyers Mission, mit der sie sich auf eine hochkomische Odyssee durch das deutsche Gesundheitssystem begibt. Am 25. Oktober macht sie damit halt in Dischingen. „Schwarzen Humor mit Herz und Hirn“ will Simon Pearce am 22. November 2026 bieten – „Funny Bones“ heißt das neue Programm des Kabarettisten. Und den Abschluss macht Jess Jochimsen am 6. Dezember 2026 inmitten von Politdepression und Jahresendstress. „Vier Kerzen für ein Halleluja“ liefert brandneue Lieder, notwendige Wutausbrüche und schlimme Urlaubsbilder.
Sämtliche Auftritte des kommenden Jahres finden in der Arche statt, Hallenveranstaltungen sind nicht geplant. Ebenfalls interessant: Die meisten Künstlerinnen und Künstler kommen mit gänzlich neuen Programmen nach Dischingen. „Viele Fast-Premieren“ nennt Steffi Zengerle das.
Wir bekommen fast täglich ein bis zwei Nachrichten von Künstlern.
Steffi Zengerle über die vielen Anfragen an die Arche
Während das Programm für 2026 noch gar nicht angelaufen ist, steckt Zengerle gemeinsam mit dem Kulturteam der Arche bereits mitten in den Planungen für 2027. „Wir buchen die Künstler immer schon ein Jahr im Voraus“, erklärt sie. Dass die Arche inzwischen ein spürbares Renommee als Kabarett-Hochburg innehat, merkt Zengerle unter anderem an der Zahl der Anfragen, die sie erreichen. „Wir bekommen fast täglich ein bis zwei Nachrichten von Künstlern.“ Am Ende können im Schnitt allerdings nur etwa zehn Auftritte im Jahr angeboten werden.
Vorverkauf ab 17. November
Der Kartenvorverkauf für einzelne Veranstaltungen bei „Kultur in der Arche“ beginnt am Montag, 17. November. Tickets gibt es am Arche-Karten-Telefon unter 07327.9222111, unter reservix.de sowie im Ticketshop der Heidenheimer Zeitung. Das Abomodell „7 aus 10“ wird ebenfalls wieder angeboten.