Ein Festival, das innerhalb weniger Minuten von Metal auf Blasmusik umspringt, muss man erstmal finden. Oder ein Festival, das internationale Bands aufs Dorf bringt. In Dunstelkingen gibt es beides. „Es ist die Kombi aus günstigem und gutem Metal und einer großen Party, die uns so besonders macht“, so schwärmt Mitorganisator Andreas Künzel vom Heavydays-Festival am Freitag, 30. Mai. Mit mehr als 50 freiwilligen Helfern und einem gestandenen und international bekannten Line-up geht das Festival in diesem Jahr in die achte Runde.
Headliner „Siamese“ aus Dänemark
Metal-Fans dürfen aufatmen: Denn bevor es zum Ausklang des Abends Blasmusik der „Blechos“ gibt, möchten Rock- und Metalbands stundenlang die „Brauerei-Arena“ – das umfunktionierte Gelände der Brauerei Hald – zum Beben bringen. Den Start macht ab 18.15 Uhr die Augsburger Metal-Band „Death in Fiction“. Davor dürfen sich die ersten Besucher bereits an Freibier erfreuen. „Wir bieten auch Bierpong auf dem Gelände an“, sagt Künzel. „Das hat man bei großen Konzerten in Stuttgart zum Beispiel nicht.“
Die Headliner des Festivals kommen aber später – und haben eine weite Anreise hinter sich: „Siamese“ tritt ab 23.25 Uhr auf. Die dänische Metal-Band hat sich in der Szene einen Namen gemacht und kann beeindruckende 220.000 monatliche Hörer auf der Streaming-Plattform Spotify vorweisen. Zuvor tritt als Co-Headliner die italienische Metalcore-Band „Prospective“ auf und macht auf ihrer Tour durch deutsche Großstädte wie Berlin, München oder Mainz auch einen Stopp in Dunstelkingen.
Weiterhin eine Outdoor-Bühne
Wie in den vergangenen Jahren wird es auch bei der achten Auflage des Dorf-Festivals zwei Bühnen auf dem Brauerei-Gelände geben – eine Innen- und eine Außenbühne. „Seit drei Jahren haben wir auch eine Outdoor-Stage. Das hat natürlich den Vorteil, dass nahtlos Musik gespielt werden kann“, so Künzel. So wechseln sich die Bands immer zwischen den beiden Bühnen ab.
Doch wie gehen die Dunstelkinger mit dem Lärm um, der durch die Outdoor-Bühne noch mehr ins Dorf schallt? Künzel gibt sich entspannt: „Da gab es noch nie Stress. Geschickt ist natürlich auch, dass das Gelände etwas außerhalb liegt.“ Laut dem Mitveranstalter sind die vielen freiwilligen Helfer noch bis tief in die Nacht und am nächsten Morgen damit beschäftigt, auch den entstandenen Müll zu beseitigen. „Die meisten Leute aus dem Ort freuen sich eher, dass mal etwas passiert in Dunstelkingen.“
Dutzende freiwillige Helfer
Eine weitere Besonderheit am Heavydays-Festival: der Einsatz der Ehrenamtlichen. Während der Vorstand in diesem Jahr auf sieben Personen angewachsen ist, arbeiten während des Festivals ungefähr 50 Menschen ehrenamtlich an der Kasse, beim Ausschank, in der Küche und am Einlass. „Es ist Jahr für Jahr unglaublich. Die Leute haben echt Lust auf das Festival und melden sich alle freiwillig. Ohne diese Unterstützung würde es kein Festival geben“, sagt Künzel.
Am letzten Maiwochenende erwarten die jungen Organisatoren wieder Besucher aus nah und fern. Neben einer großen Gruppe von „Stammgästen“, die das Festival jährlich besuchen, gibt es viele Besucher, die nicht nur aus der Region kommen, sondern auch von ganz weit weg: „Wir haben Besucher aus Nürnberg, Würzburg und Stuttgart“, so Künzel. „Aber auch die Bands bringen immer ihre Fans mit. Also können wir uns dieses Jahr auch wieder auf Besucher aus dem Ausland freuen.“
Diese Bands treten auf
Nach Öffnung um 17.30 Uhr spielt ab 18.15 Uhr mit „Death in Fiction“ die erste Band auf der Indoor-Stage. Anschließend gibt um 18.50 der Göppinger Noah Sonnen den ersten Auftritt auf der Outdoor-Stage. Dann wird es laut und schnell: Die Frankfurter Deathcore-Band „Sun Eater“ treten ab 19.25 Uhr auf (Indoor). Es folgen: „CKFTB“ (Outdoor) um 20.05 Uhr, „Mission in Black“ (Indoor) um 20.45 Uhr, „Xarise“ (Outdoor) ab 21.25 Uhr und „Motorjesus“ (Indoor) ab 22 Uhr, ehe die beiden Headliner „Prospective“ und „Siamese“ spielen. Die Prager Band „No Face No Case“ spielt den letzten Auftritt unter freiem Himmel, ehe mit den „Blechos“ ab 1 Uhr die Afterparty eingeläutet wird.