Nach zwei Jahren Pacht

Deshalb hat die Brauereigaststätte in Dunstelkingen geschlossen

Die Lichter sind aus in der Gaststätte der Brauerei Hald aus Dunstelkingen. Inhaber Christoph Hald erklärt, weshalb die Zusammenarbeit mit dem bisherigen Pächter endete und ob das Restaurant noch einmal öffnen wird.

Vor knapp zwei Jahren, im Juni 2023, kamen erfreuliche Nachrichten von der Brauerei Hald aus Dunstelkingen. Norbert Barsi, langjähriger Koch in der Brauereigaststätte, erfüllte sich seinen Traum und übernahm von Brauerei-Chef Christoph Hald die Leitung für das Restaurant. Nun herrscht seit Anfang Juli Stille um die Gastronomie. Kein Brutzeln in der Küche, kein Klirren der Gläser, kein Geruch von Schnitzel oder Sauerbraten. Die Gaststätte hat geschlossen. In einer Mitteilung für Gäste wird kurz für das langjährige Vertrauen gedankt. Ansonsten bleibt es still in der Dunstelkinger Brunnenstraße. Christoph Hald erklärt nun die Beweggründe für die Schließung und gibt Einblicke in die Zukunft der Brauerei-Gastro.

Mit einer kurzen Erklärung vertröstet die Brauerei Hald die Besucher. Rudi Penk

Gründe für die Schließung

Der Brauereibetrieb befindet sich aktuell in der Hochphase. Die Mitarbeiter und Geschäftsführer der Familienbrauerei spulen etliche Überstunden ab, um das Tagesgeschäft der Brauerei zu sichern. So ist laut Christoph Hald derzeit keine Sekunde Zeit, um den Fortbestand der eigenen Gaststätte zu überdenken. „Wenn die Saison ausklingt und wir die Zeit finden, werden wir einen Plan für das Restaurant erstellen“, so der Brauerei-Besitzer. Dies könne noch bis in den Herbst dieses Jahres andauern. Eine eventuelle Suche nach einem Pächter noch länger.

Die Gaststätte ist in gewisser Art ein Mittelpunkt von Dunstelkingen.

Christoph Hald, Inhaber der Härtsfelder Familienbrauerei Hald

Eins ist für Hald jedoch klar: Die Gaststätte soll in Zukunft wieder öffnen, auch wenn der genaue Zeitpunkt für die Wiedereröffnung noch in den Sternen steht. „Die Gaststätte gehört zu unserer Brauerei“, sagt Hald: „Zudem ist sie in gewisser Art ein Mittelpunkt von Dunstelkingen.“ Zu den genauen Gründen des Ausscheidens des bisherigen Pächters Norbert Barsi konnte Hald wenig Angaben machen. „Der Pächter hat sich überschätzt“, so der Unternehmer: „Er musste kalkulatorisch die Segel streichen, bevor etwas schiefgeht.“

Der große Traum ist geplatzt

31 Jahre lang betrieb das Ehepaar Karl und Lisa Wiedemann, geborene Hald, die Brauereigaststätte. Im Jahr 1996 gingen sie in den Ruhestand. Danach war das Restaurant verpachtet, ehe Christoph Hald selbst 2005 die Leitung übernahm. Im Juni 2023 übernahm dann Norbert Barsi die Gastronomie. Davor hatte Barsi schon sechs Jahre lang als Koch im Betrieb gearbeitet und sich nach seinen eigenen Worten den Traum von einem eigenen Lokal erfüllt.

Laut Angaben aus dem Jahr 2023 hat die Familie Barsi viel Geld investieren müssen. Nach Corona sei es ein großes Wagnis gewesen, sich in der Gastronomie etablieren zu wollen: großer Mitarbeitermangel, stark angestiegene Gaspreise und weniger Kundschaft sind die langfristigen Folgen der Pandemie, die vor allem Betriebe auf dem Land eiskalt erwischen. „Da das Gastronomiesterben in alle Richtungen voranschreitet, schauen wir in der Zukunft, dass sich da eine Lösung findet“, so Hald.

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