Er ist schon viermal für einen Oscar nominiert gewesen, doch erhalten hat er die Trophäe erst jetzt: Hollywood-Star Tom Cruise hat bei der Governors Awards-Gala in Los Angeles einen Ehren-Oscar bekommen. Gemeinsam mit der Schauspielerin und Choreografin Debbie Allen (75) und dem Szenenbildner Wynn Thomas wurde der 63-Jährige mit dem diesjährigen Sonderpreis der Filmakademie ausgezeichnet. Country-Sängerin und Schauspielerin Dolly Parton (79) erhielt für ihr soziales Engagement den Jean-Hersholt-Preis.
In einer emotionalen Dankesrede sagte Cruise, dass er schon als kleines Kind alles dafür getan habe, eine Eintrittskarte fürs Kino zu bekommen. Filmemachen sei nicht nur sein Beruf - «das bin ich», sagte der Schauspieler. Kino habe ihn um die ganze Welt geführt und ihm beigebracht, Unterschiede zu schätzen und zu respektieren. Im Kino würden Menschen gemeinsam lachen, fühlen, hoffen und träumen - «das ist die Kraft dieser Kunst».
Cruise ist durch Blockbuster wie «Mission: Impossible» oder «Top Gun» berühmt geworden. Der Schauspieler führt häufig auch gefährliche Stunts selbst aus. Cruise war für seine Rollen in den Filmen «Geboren am 4. Juli», «Jerry Maguire – Spiel des Lebens» und «Magnolia» jeweils für einen Oscar nominiert, zudem als Produzent von «Top Gun: Maverick», gewann die Trophäe im Wettbewerb aber nie.
Zahlreiche Prominente wohnten der Zeremonie bei, darunter Jennifer Lopez, Ariana Grande, Sydney Sweeney, Jennifer Lawrence, Emma Stone, Leonardo DiCaprio, Hugh Jackman und Colin Farrell. Unter den Gästen waren auch der Oscar-prämierte Regisseur Edward Berger («Im Westen nichts Neues», «Konklave») und der Düsseldorfer Komponist und Oscar-Preisträger Volker Bertelmann.
Debbie Allen, einst bekannt geworden als Tanzlehrerin Lydia Grant in «Fame - Der Weg zum Ruhm», wirkte als Choreografin an zahlreichen Filmen mit. Der langjährige Szenenbildner Wynn Thomas arbeitete hinter den Kulissen an Filmen wie «Do the Right Thing», «Malcolm X» oder «A Beautiful Mind».
Soziales Engagement
Country-Ikone Dolly Parton, die kürzlich wegen gesundheitlicher Probleme geplante Konzerte absagte, war nicht nach Hollywood gereist. Die «Jolene»-Sängerin, die zweimal mit ihren Songs für einen Oscar nominiert war, bedankte sich aber in einer Videobotschaft für die Auszeichnung. Sie sei in einer Familie mit zwölf Kindern aufgewachsen und habe früh gelernt, Sachen zu teilen.
Die Grammy-Preisträgerin engagiert sich mit ihrer Dollywood-Stiftung vor allem für die Ausbildung von Kindern und Jugendlichen. Der nach dem dänisch-amerikanischen Schauspieler und Philanthropen Jean Hersholt (1886 - 1956) benannte Sonderpreis wird nur in unregelmäßigen Abständen verliehen.
Die Governors Awards-Gala fand zum 16. Mal statt. Für diese Trophäen gibt es keinen Wettbewerb, sondern der Vorstand der Academy of Motion Picture Arts and Sciences sucht Menschen aus, die einen besonderen Beitrag für Film und Gesellschaft geleistet haben.
Im vorigen Jahr waren unter anderem der Musik-Mogul Quincy Jones (1933-2024), die legendäre Casterin Juliet Taylor und die langjährigen Bond-Produzenten Barbara Broccoli und Michael G. Wilson mit Ehrenpreisen bedacht worden.