Tippspiel zur Fußball-Bezirksliga

So tippt Fußballtourist Claus „Bredi“ Breitenberger den aktuellen Spieltag

Im Fußballkosmos ist er bekannt wie ein bunter Hund! Claus „Bredi“ Breitenberger kommt in einer Saison auf so viele Partien wie kein Spieler oder Trainer. Warum sich der 58-Jährige dabei oft auf die Bahn verlässt, welches Phänomen er ausgemacht hat und wie er sich als Tipper macht:

Er ist wieder unterwegs: Auch die Sportredaktion der Heidenheimer Zeitung erreichen Benachrichtigen à la „Habt ihr schon gehört, dass Claus Breitenberger auf den Sportplatz XY kommt?“ Der 58-Jährige besucht in einer Saison 130 bis 140 Pflichtspiele, inklusive Testspielen sind es 160. Breitenberger, der seine Touren von Schwäbisch Gmünd aus startet, hat dabei nie in einem Verein gekickt – lediglich hobbymäßig, zum Beispiel auf dem Schulhof, wie er sagt.

Der Spruch „Ich war als Spieler zwar ehrgeizig, aber erfolglos“, gehört genauso zu ihm wie die Tatsache, dass er sich alle möglichen Spiele querbeet anschaut, von der Ober- bis zur Kreisliga – und das auch nicht räumlich begrenzt. Wobei seine Heimatvereine der TSV Großdeinbach und der TSB Schwäbisch Gmünd sind. Doch generell ist Breitenberger im Bereich Ostwürttemberg, Neckar/Fils oder dem Stuttgarter Raum auf fußballerischer Mission. Nur der Ulmer Raum (Donau/Iller) steht etwas abseits. Dieser sei nicht sein Revier, wie er es ausdrückt.

Der Bezirk Ostwürttemberg imponiert Breitenberger am meisten, da hier die Verbindung zwischen Zuschauern und Vereinen/Spielern eine besondere sei. „Es ist ein Phänomen. Aber hier ist die Begeisterung sehr groß“, sagt der Finanzbeamte.

Den Begriff „Kultfan“ wird er womöglich durchgehen lassen. Eine Bezeichnung geht aber gar nicht: Groundhopper. Diesen Fußballfans geht es darum, Spiele in möglichst vielen verschiedenen Stadien zu besuchen – und das gerne in einer kurzen Zeit. Doch darum geht es Breitenberger, der im Fußballkosmos einfach nur „Bredi“ genannt wird, nicht. Der 58-Jährige sieht sich eher als Fußballtourist, der Beziehungen pflegt und alte Freunde und Bekannte wiedersehen möchte. Und sich dafür entsprechend die Zeit nimmt.

Auch bei Schnee mit dem Fahrrad unterwegs: Claus Breitenberger (Mitte), hier beim 1. Göppinger SV. Foto: privat

Zum FV Sontheim und der TSG Nattheim, zwei der Kreisvereine in der Bezirksliga, hat Breitenberger gute Beziehungen. Früher sei er auch öfter in Schnaitheim oder Steinheim gewesen. Natürlich kennt er Steinheims Trainer Nico Schuska oder Nattheims Coach Maximilian Laible noch aus ihrer Zeit als Spieler.

Seit über 40 Jahren im Einsatz

Von seinen Spielbesuchen gibt es kurze Zusammenfassungen auf seiner Facebook-Seite und auf dem Portal „amateurfussball-forum.de“. Breitenberger möchte dadurch Werbung für den Amateurfußball machen, wie er sagt. Seit über 40 Jahren ist er so schon unterwegs. Er sah Spiele des damaligen HSB in der Landesliga oder Partien des SV Großkuchen und der TSG Giengen in deren Glanzzeit.

Vor einem Wochenende braucht er auch einen Matchplan. So schaut er besonders, ob es Nachrichten über die Bahn gibt. Denn Breitenberger besitzt kein Auto, dafür aber ein 49-Euro-Ticket der Bahn. Sind Streiks angesagt oder nicht? Im Zug nimmt er dann gerne sein Fahrrad mit oder wird am jeweiligen Bahnhof von Bekannten abgeholt. Und man könnte es fast erahnen: Breitenberger ist nicht nur Fußball-, sondern auch Eisenbahnfan. So fährt er gerne mit Museumsbahnen.

Zu Spielen sei er aber auch schon bei Schiedsrichtern und manchmal auch in Mannschaftsbussen mitgefahren. „Es gibt auch Vereine, die mich anschreiben, ob ich mir ein Spiel von ihnen anschaue. Und manche machen sich auch Gedanken, wie ich dann wieder zurückkomme“, erzählt Claus Breitenberger. „Ein Fußballtourist ohne Auto“ also? Breitenberger muss bei dieser Frage lachen – und antwortet: „Ja, das ist doch eine schöne Schlagzeile.“

Die Bezirksliga Ostwürttemberg sei von den Teams her attraktiv, sagt Breitenberger. Im Vergleich zu den anderen Bezirksligen sei sie vom Niveau her nicht so stark wie Neckar/Fils oder Rems/Murr. „Im Mittelfeld“, schätzt Breitenberger. „Die Aufsteiger in die Landesliga tun sich ja generell schwer, der Sprung ist wohl doch zu groß.“

So tippt Claus Breitenberger den 17. Spieltag in der Bezirksliga

Und wie tippt er die Partien des 17. Spieltags in der Bezirksliga? Da Breitenberger für den Amateurfußball unterwegs ist, tippt er ausnahmsweise alle acht Partien (Sonntag, jeweils 15 Uhr):

SG Heldenfingen/Heuchlingen – FC Durlangen (Tipp: 1:0)
„Das wird eine enge Geschichte. Durlangen hat in Unterkochen einen Punkt geholt. Für Heldenfingen wird es nicht einfach.“

Schnaitheim – Sontheim (1:2)
„Schnaitheim ist im Aufwind, seit Erdal (Kalin) dabei ist. Sontheim hat aber eine spielstarke und junge Mannschaft. Ich habe sie in Bettringen gesehen, das ist ein toller Verein.“

Schwabsberg – Nattheim (1:3)
„Nattheim habe ich in Lorch und im Pokal in Lauchheim gesehen. Es ist auch eine tolle Truppe.“

Steinheim – Lauchheim (0:1)
„Ich denke, dass Steinheim es schwer haben wird, die Klasse zu halten.“

Bettringen – Mögglingen (3:1)
„Der Landesliga-Absteiger ist Favorit gegen ein Mögglinger Team, das nicht gut ins neue Jahr gestartet ist.“

Unterkochen – Stödtlen (3:2)
„Ein Duell zweier spielstarker Teams, doch Unterkochen wird den Heimvorteil nutzen.“

Neuler – Hofherrnweiler II (2:1)
„Auch das wird eng, aber in Neuler hängen die Trauben hoch.“

Lorch – Dorfmerkingen II (1:1)
„Zwei Teams, die ich gleich stark einschätze. Daher tippe ich auf ein Unentschieden.“

So tippte Matthias Willer den 16. Spieltag

Den 16. Spieltag tippte Matthias Willer, Leichtathletik-Trainer und Organisator vieler Läufe. Der 66-Jährige sagte den Sontheimer Sieg gegen Lorch voraus, bei den vier anderen Tipps schaffte er nicht die Norm.

Jetzt neu: Die HZ auf WhatsApp - hier klicken und aktuelle News aufs Handy bekommen.

undefinedundefined