Zwei Objekte bei Razzia gegen Neonazis durchsucht
Bei Razzien gegen den rechtsextremistischen Verein «Hammerskins Deutschland» sowie seine regionalen Ableger und die Teilorganisation «Crew 38» sind am Dienstag auch zwei Objekte in Baden-Württemberg durchsucht worden. Sie befinden sich im Regierungsbezirk Karlsruhe und Stuttgart, wie ein Sprecher des Innenministeriums sagte. Die Maßnahme habe sich gegen ein Mitglied des regionalen Chapters «Württemberg» und ein anderes Mitglied des Chapters «Westwall» der «Hammerskins Deutschland» gerichtet. Festnahmen gab es demzufolge nicht.
Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) hatte die Organisationen zuvor verboten. Baden-Württembergs Innenminister Thomas Strobl (CDU) bezeichnete das Verbot als harten Schlag gegen die bundesweit organisierte rechtsextremistische Szene. «Der Staat geht entschlossen gerade auch gegen jene Rechtsextremisten vor, die sich und ihre Aktivitäten im Verborgenen wähnen», sagte er.
Den Angaben zufolge zogen die Sicherheitsbehörden im Südwesten auch Vereinsvermögen ein. Das vom Bundesinnenministerium gegen die Vereinigung ausgesprochene Vereinsverbot sei vollzogen und der Verein einschließlich seiner Teilorganisationen aufgelöst.
Insgesamt waren in Deutschland am frühen Morgen Wohnungen von 28 mutmaßlichen Mitgliedern des Vereins in zehn Bundesländern durchsucht worden. Neben Baden-Württemberg waren Einsatzkräfte in Bayern, Berlin, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Thüringen und dem Saarland unterwegs.