25-Jährige in Stuttgart vor Gericht

Amokpläne mit Bomben, Schusswaffen, Schwarzpulver, Harpunen, Macheten und Messer

Mit Bomben, Harpunen und Macheten soll eine Frau mutmaßlich zwei Anschläge auf öffentliche Gebäude geplant haben. Ein Motiv: Rache am Staat. Nun wird ihre Aussage erwartet.

Im Stuttgarter Prozess um den mutmaßlich geplanten Anschlag einer 25-Jährigen auf ein Rathaus und ein Amtsgericht will sich die angeklagte Frau am Freitag (9 Uhr) vor dem Landgericht äußern. Sie soll zu Hause Bomben, Schusswaffen, Schwarzpulver, Harpunen, Macheten und Messer gehortet haben, um in Fellbach und Waiblingen Mitarbeiter und möglichst viele Unbeteiligte umzubringen. Danach wollte sie laut Anklage die Gebäude in Brand setzen und sich das Leben nehmen. «Ihr Ziel war es, sich an der Gesellschaft und an staatlichen Institutionen zu rächen, von denen sie sich tyrannisiert und gedemütigt fühlte», sagte der Staatsanwalt zum Prozessbeginn im April.

In Notizbüchern und Abschiedsbriefen soll die Frau den geplanten Anschlag als «Doomsday» oder «Tag X» bezeichnet haben. Neben der Rache am Staat soll auch ein Mitarbeiter des Fellbacher Rathauses zu ihren Motiven zählen. Der Mann habe Annäherungsversuche der Frau zuvor abgelehnt.

Der mutmaßliche Anschlagsplan war bei einer Wohnungsdurchsuchung im vergangenen Jahr aufgeflogen. Deren Auslöser waren Streitigkeiten der Frau mit Nachbarn. Deshalb sollte die Frau von ihrer Sozialunterkunft in eine andere Unterkunft in Fellbach im Rems-Murr-Kreis verlegt werden. Beim Umzug durch ein Dienstleistungsunternehmen seien verdächtige Unterlagen und Gegenstände gefunden worden.

Am Freitag könnte auch das psychiatrische Gutachten erstattet werden. Plädoyers und Urteil wären dann am 5. Juni (9 Uhr) möglich.