Fußball im Landkreis Heidenheim

Warum die Kreisliga A3 die Fußballliga der Überraschungen ist

Die Fußballer der Sportfreunde Fleinheim stehen nach sieben Spieltagen an der Spitze der Kreisliga A3. Die Frage ist: Wie lange noch? Bereits fünf Mannschaften hatten die Tabellenführung inne und auch die beiden Aufsteiger sorgen für Überraschungen. Wie die Trainer der beiden Vertreter aus Giengen den Start ihrer Teams und die Lage der Liga einschätzen.

Warum die Kreisliga A3 die Fußballliga der Überraschungen ist

Wer steht denn gerade oben? In der Fußball-Kreisliga A 3 variiert die Antwort in dieser Spielzeit quasi im Wochentakt. Nach dem siebten Spieltag freuen sich wieder die Spfr Fleinheim über den Platz an der Spitze. Zuvor waren bereits der SV Mergelstetten, der TSV Gussenstadt, der TKSV Giengen und der SV Söhnstetten am oberen Ende der Tabelle.

Zum Vergleich: In der Vorsaison gab es insgesamt vier verschiedene Tabellenführer. Der TSV Gussenstadt war zum Saisonauftakt Erster, die Spfr Fleinheim am zweiten und dritten Spieltag an der Spitze und lediglich die später zweitplatzierte SG Königsbronn/Oberkochen hielt sich nach vier Wochenenden ganz oben. An den restlichen 23 Spieltagen und am Saisonende hatte der TV Steinheim die Tabellenführung inne.

TSG Giengen und ASV Heidenheim bringen Favoriten ins Stolpern

Der offene Wettbewerb um die Spitze der Liga ist ein Spiegelbild der aktuellen Situation. Wer nach 90 Minuten als Sieger vom Rasen geht, darüber lässt sich in den meisten Fällen vorab nur spekulieren. Den Beweis lieferte das vergangene Wochenende: Aufsteiger TSG Giengen rang die favorisierte SG Niederstotzingen/Rammingen auf deren Platz mit 4:3 nieder. Das gleiche Kunststück mit dem identischen Ergebnis schaffte der ASV Heidenheim beim TSV Gussenstadt. Aufsteiger schlägt Mitfavoriten – das ist in der A-Klasse in diesen Tagen kein Aufreger. „Es kommt in unserer Liga sehr viel auf die Tagesform an“, sagt Ümit Meral, der seit Saisonbeginn beim TKSV Giengen an der Seitenlinie steht. Die Giengener hatten sich in der Vorsaison erst am letzten Spieltag vor dem Abstieg in die Kreisliga B gerettet. In dieser Spielzeit sind sie nach sieben Spieltagen fester Bestandteil der Spitzengruppe.

Ümit Meral hat mit dem TKSV Giengen einen starken Saisonstart hingelegt. Markus Brandhuber

Meral, der von Absteiger AC Milan Heidenheim nach Giengen kam, sieht den guten Start seiner Mannschaft aber nicht dem Zufall geschuldet. „Wir haben uns gut mit Akteuren mit Bezirksligaerfahrung verstärkt, wir haben in der Vorbereitung hart gearbeitet und die Stimmung passt einfach“, zählt der 38-Jährige auf. Das zeigte der aktuell Tabellenzweite auch beim 3:2-Auswärtserfolg bei der SG Königsbronn/Oberkochen. Gegen die hoch gehandelten SGler erspielte sich der TKSV eine 2:0-Führung, die die Gastgeber aber bis zum Pausenpfiff egalisierten. Ein Extralob gab es von Meral aber für die Phase nach dem erneuten Führungstreffer von Emre Isik. „Wir haben es in der ersten Spielhälfte nicht clever genug gemacht“, sagte er. „Nach dem 3:2 haben wir in der Defensive besser agiert und den verdienten Sieg eingefahren.“

TSG-Trainer Roland Weiss: „Wir bezahlen häufig noch Lehrgeld“

Ein ähnliches Fazit zog der zweite Giengener Vertreter in der A-Klasse. Der Erfolg in Rammingen war bereits der dritte Saisonsieg der TSG. „Der Sieg war nicht zu erwarten, aber wir haben uns die wichtigen drei Punkte erarbeitet“, sagt TSG-Trainer Roland Weiss. Der Spielverlauf spiegelt auch den Saisonstart der Giengener wider. Zweimal führten die Gäste bei der SG (2:0 und 3:2), mussten aber jeweils den Ausgleich hinnehmen. Erst der Treffer von Doppeltorschütze Neo Fähnle zum 4:3 (72.) blieb ohne Antwort. „Unsere Saison ist bisher ein Auf und Ab“, blickt Weiss zurück. Beim Zwölften der Tabelle stehen den drei Siegen vier Niederlagen gegenüber. Die wechselhafte Ausbeute, die sich zu beachtlichen neun Punkten aufsummiert hat, weiß der TSG-Trainer einzuordnen. „Wir haben eine sehr junge Mannschaft und bezahlen häufig noch Lehrgeld“, so Weiß, „aber wir haben gezeigt, dass wir in der Liga angekommen sind.“

Deutlich größere Startschwierigkeiten hatte Bezirksliga-Absteiger AC Milan Heidenheim, der mit zwei Punkten am Tabellenende steht. Der SC Hermaringen, der einige Abgänge zu verzeichnen hatte, liegt als Elfter im gesicherten Mittelfeld.

In der ausgeglichenen Kreisliga A 3 könnte sich aber auch das schnell ändern. „Wir haben nicht einmal ein Viertel der Saison hinter uns, da kann noch viel passierten“, betont Ümit Meral. Und so ist der aktuelle Tabellenstand lediglich die häufig zitierte Momentaufnahme.

Kalimou führt die Torjägerliste an

Bei den torreichen Begegnungen in der Kreisliga A 3 haben sich einige Angreifer besonders treffsicher gezeigt. Bereits im zweistelligen Bereich befindet sich Türkspor-Stürmer Moubarak Kalimou, der zehnmal traf. Auf dem geteilten zweiten Platz folgen mit je sieben Toren Neo Fähnle (TSG Giengen) und Michael Illenberger (Spfr Fleinheim).