Kommentar von Thomas Jentscher

Reicht das Potenzial für zwei Footballclubs?

Bei der TSG Schnaitheim erlebt American Football eine Art Wiedergeburt, beim Heidenheimer Sportbund wird ein neues Team aufgebaut - für beide Vereine eine riesige Herausforderung.

Reicht das Potenzial für zwei Footballclubs?

American Football ist ein attraktiver, anspruchsvoller und sehr komplexer Mannschaftssport und dank der regelmäßigen Fernsehübertragungen aus der amerikanischen Profiliga NFL steigt die Popularität in Deutschland weiter an. Wie ganz grundsätzlich im Sportgeschehen ist es auch im Football zu begrüßen, wenn sich neue Klubs bilden - oder eben alte Vereine weiterbestehen.

Viele Spieler benötigt

Allerdings ist es nicht so einfach, ein Football-Team aus dem Boden zu stampfen. Von der umfangreichen Ausrüstung der Spieler und dem Feld mit seinen Linien und hohen Toren abgesehen, stellt sich vor allem die Personalfrage. Während man in anderen Disziplinen mit 10 bis 15 einigermaßen sportlichen Aktiven einfach mal loslegen kann, reicht diese Zahl im Football bei weitem nicht. In der NFL gibt es für jede Spielsituation eine spezielle Formation, so haben die Klubs bis zu 53 Akteure unter Vertrag, von denen 45 im Spieltagskader stehen. Dazu kommt ein im Vergleich zu anderen Sportarten sehr großer Trainerstab.

Hierzulande geht es - vor allem in den unteren Ligen - natürlich bescheidener zu, aber mindestens 30 Spieler und drei, vier Trainer sollten es schon sein. Und diese müssen gut ausgebildet sein, im körperlich harten Footballsport wäre es zu gefährlich, die Mannschaften mit untrainierten Akteuren "aufzufüllen".

Bereicherung oder Konkurrenz?

So hält sich in der Umgebung auch die Zahl der Vereine in Grenzen und selbst die Footballer der TSG Schnaitheim konnten trotz einem Vierteljahrhundert Geschichte und einigen Erfolgen in den vergangenen Jahren keine Mannschaft mehr melden, standen sogar kurz vor der Auflösung. Dies hing natürlich mit einigen Abwanderern zusammen, doch damit muss eben auch immer gerechnet werden.

Nun geht es erfreulicherweise weiter und zudem hat der HSB eine Footballabteilung gegründet. Man fragt sich, wo plötzlich die Spieler für zwei wettkampftaugliche Mannschaften her kommen sollen? Aber vielleicht bereichern sich die Klubs ja auch im gegenseitigen Konkurrenzkampf. Zu wünschen wäre es ihnen, die Herausforderung ist aber eine sehr große.