Handball-Verbandsliga

Niederlage gegen Remshalden: Was beim TV Steinheim schlecht läuft

Der Negativlauf hält an! Im Heimspiel gegen den SV Remshalden musste sich der TV Steinheim mit 25:27 geschlagen geben. Wie es zur dritten Niederlage in Folge kommen konnte und was aktuell besonders auffällt.

Niederlage gegen Remshalden: Was beim TV Steinheim schlecht läuft

Bereits im Vorfeld war klar, dass die Verbandsliga-Handballer des TV Steinheim auch in dieser Begegnung wieder einmal viele Ausfälle zu kompensieren hatten. Mit Tobias Mewitz, Aaron Benz und Nick Weinandt fehlt weiterhin ein Großteil der Steinheimer Angriffspower. Erschwerend hinzu kam, dass mit Daniel Hungerbühler auch noch ein Stabilisator der Abwehr verletzungsbedingt nicht eingesetzt werden konnte.

Das Team vom Albuch erwischte trotzdem einen guten Start. Mit Tempo und spielerischen Lösungen legten Dennis Kaumann und Lars Braun zum 2:0 vor. Die neue 5:1-Abwehrformation der Gastgeber agierte in der Anfangsphase konzentriert und aggressiv. Man ließ nur wenig zu. Die Würfe, die durchkamen, wurden geblockt oder von Steffen Stängle im Steinheimer Tor pariert. Dennoch schafften es die Gäste, nach lang vorgetragenen Angriffen auszugleichen. Diese anfangs sehr behäbige und tempoverschleppende Spielweise der Remshaldener zeigte ihre Wirkung. Nun war auch beim TVS der Schwung der ersten Minuten dahin. Es stand gerade einmal 4:4 nach zehn Minuten.

Und es kam noch schlimmer. Steinheim hatte nun komplett den Faden verloren. Trotz doppelter Überzahl gelang es den Angreifern nicht, den Ball im gegnerischen Gehäuse unterzubringen. Max Rau, ansonsten ein sicherer Schütze vom Punkt, vergab per Strafwurf die Chance auf die erneute Führung. Man merkte den Gastgebern die Verunsicherung an. Nach einem Doppelschlag des Gegners (5:7) zog TV-Coach Sebastian Kieser das erste Mal die Auszeitkarte. Die Steinheimer wirkten danach wacher und zielstrebiger. Kieser hatte zwischenzeitlich auf eine sehr offensive Abwehr umgestellt. Das bedeutete zwar mehr Risiko, aber auch mehr Chancen auf einfache Ballgewinne, um den Gegner aus dem Konzept zu bringen.

Der Plan ging zunächst auf. Steinheim erhöhte das Tempo und brachte vor allem Lars Eisele auf der Rechtsaußenposition immer wieder in gute Abschlusspositionen. In der Abwehr konnte sich der TVS auf seinen Torhüter Steffen Stängle verlassen. Mit über zehn Paraden während der gesamten Partie hielt er seinen Mitspielern über weite Strecken den Rücken frei. So konnte der Gastgeber mit einer knappen 14:13-Führung in die Halbzeit gehen.

200 Zuschauer in der Georg-Fink-Halle in Gerstetten

In der zweiten Spielhälfte hofften die knapp 200 Zuschauer in der Gerstetter Georg-Fink-Halle, wo der TVS seine Heimspiele austrägt, auf eine Leistungssteigerung beider Teams. Spielerisch war die Begegnung in den ersten dreißig Minuten kein Leckerbissen für die anwesenden Handballfans. Doch es kam anders. Keine Tore, sondern auf beiden Seiten Zeitstrafen und ein vergebener Siebenmeter der Gäste waren die ersten Aktionen nach Wiederanpfiff. Es dauerte bis zur 36. Minute, ehe der SV Remshalden mit dem ersten Treffer in Halbzeit zwei den 14:14-Ausgleich erzielen konnte.

Im weiteren Verlauf blieb die Partie bis zur 40. Minute erst einmal ausgeglichen. Steinheim legte vor, die Gäste glichen prompt wieder aus (18:18). Spielerisch war die Partie weiterhin zähe Kost für das Publikum. Dem Team vom Albuch merkte man immer deutlicher an, dass die Ausfälle und Rückschläge der letzten Wochen und Monate sehr viel Kraft gekostet hatten, sowohl körperlich als auch mental. Die Fehlerquote im Steinheimer Spiel nahm wie schon zuletzt deutlich zu. Das Selbstverständnis und die Durchschlagskraft nahmen dagegen deutlich ab.

Steinheim hatte Glück, dass der Gegner diese Schwächephase nicht besser nutzen konnte. So stand es bei der zweiten Steinheimer Auszeit (46. Minute) „nur“ 18:21. Ein weiteres großes Manko war, dass der TVS aus den sich bietenden Möglichkeiten (mehrfach doppelte Überzahlsituation) keinen Nutzen ziehen konnte und seine spielerischen Qualitäten zu selten auf die Platte brachte. Maximilian Rau und zweimal Dennis Kaumann hielten durch Einzelaktionen den Gastgeber weiterhin im Spiel (in der 51. Minute stand es 21:23). Die Gäste witterten ihre Chance, hier und heute etwas Zählbares mitzunehmen. Sie agierten in den Schlussminuten deutlich cleverer. Sie versuchten, das Tempo hoch und den Gegner am Laufen zu halten. Steinheim hatte am Ende dann nicht genügend Kraft, um dagegenzuhalten und noch einmal die Wende zu schaffen. Kevin Eisele markierte mit dem 25:27 den letzten Treffer der Partie.

TV Steinheim: Steffen Stängle im Tor; Lars Eisele (8), Alexander Herbrik, Tobias Fitzke (6), Dennis Kaumann (3), Lars Braun (2), Luca Kolb, Benedikt Schmid, Tim Baur, Maximilian Rau (6), Nick Weireter und Nils Huber

Schiedsrichter: Armin Frasch (1. Heubacher Handballverein) und Andreas Röhler (SG Weissach im Tal)

Zeitstrafen: 4 gegen Steinheim, 9 gegen SV Remshalden