Spannung, großer Kampf und viel Leidenschaft: Das Landesliga-Duell zwischen dem TV Steinheim und der TSG Schnaitheim hatte nicht nur für Gäste-Trainer Daniel Köpf alles, was ein gutes Derby braucht. 25:25 hieß es am Ende. Für sein Team nach dem Verlauf der zweiten Spielhälfte eher ein verlorener Punkt. Aber der Reihe nach:
Die Voraussetzungen vor dem Spiel konnten nicht unterschiedlicher sein. Die Gastgeber aus Steinheim wollten den Negativtrend der letzten Wochen (drei Niederlagen in Folge) unbedingt stoppen, hatten aber weiterhin mit großen Verletzungssorgen zu kämpfen. Die Gäste aus Schnaitheim dagegen wollten ihre erste Niederlage vor Wochenfrist gegen Altenstadt gleich wieder vergessen machen und mit einem Sieg im Nachbarschaftsduell in die Erfolgsspur zurückkehren.
Enger Start, dann übernimmt der TV Steinheim
Die erste Viertelstunde verlief sehr ausgeglichen. Beide Mannschaften agierten verhalten und mit wenig Tempo im Spiel nach vorne (6:6 / 14. Minute). Die TSG Schnaitheim tat sich im Angriff sichtlich schwer gegen eine gut gestaffelte und kompakte Steinheimer Abwehr. Nach einem vergebenen Strafwurf durch Schnaitheims Johannes Mühlberger startete der TV Steinheim einen Fünf-Tore-Lauf und setzte sich innerhalb weniger Minuten auf 11:6 ab. Die Gäste hatten in dieser Phase offensiv nicht viel entgegenzusetzen. Fanden sie einmal eine Lücke, scheiterten sie spätestens am aufmerksam agierenden TV-Schlussmann Yannik Brosi, der vor etwas über einem Jahr von der TSG Schnaitheim an den Albuch gewechselt war. Das Team um Trainer Klaus Nissle zeigte weiterhin eine konzentrierte Leistung und verteidigte so den Vorsprung bis in die Pause. Beim Stand von 15:11 wurden die Seiten gewechselt.
Die zweite Halbzeit begann, wie die erste endete. Steinheim blieb am Drücker und baute die Führung kontinuierlich aus (17:12). Schnaitheim fehlte weiterhin der Zugriff. Nach drei weiteren Gegentreffern und acht gespielten Minuten in der zweiten Hälfte zog Gästecoach Daniel Köpf die Reißleine und nahm beim Stand von 20:12 die erste Auszeit für die TSG Schnaitheim. Die Unterbrechung kam aus Sicht der Gäste zur rechten Zeit. Der Trainer schien die richtigen Worte gefunden zu haben. Sein Team antwortete mit vier Toren in Folge, ehe Tim Baur mit einem für Steinheim verwandelten Strafwurf den Schnaitheimer Zwischenspurt unterbrechen konnte (21:16). Die Gäste blieben jedoch dran und erhöhten weiter den Druck. Beim Gastgeber dagegen schwanden zusehends die Kräfte, und so kam die TSG Tor um Tor näher.
Schnaitheimer Aufholjagd bringt spannende Schlussphase
Knapp zehn Minuten vor dem Ende schaffte Schnaitheim schließlich den von ihren Anhängern viel umjubelten Ausgleich zum 22:22. Spätestens jetzt war es das erwartet heiß umkämpfte Derby. Spielerisch ging auf beiden Seiten nicht mehr viel zusammen. Der Gastgeber stemmte sich mit aller Macht gegen eine weitere drohende Niederlage. Steinheims erfolgreichste Torschützen Alexander Herbrik und Antreiber Luca Kolb brachten den TVS wieder mit zwei Treffern in Front (24:22), ehe Schnaitheims Leonard Henning mit einem Doppelpack prompt ausgleichen konnte (57. Minute).
Die Schlussminute hatte es dann noch einmal in sich: Zuerst traf Aaron Benz zur viel umjubelten 25:24-Führung für die Gäste, ehe er wenige Sekunden später zur tragischen Figur wurde, indem er einen Strafwurf für Steinheim verursachte. Diese Chance ließ sich Tim Baur nicht nehmen und verwandelte nervenstark von der Sieben-Meter-Linie zum 25:25-Endstand.
Unentschieden für beide Trainer in Ordnung
Nach dem Spielverlauf in der zweiten Hälfte und der Aufholjagd sei es für die TSG gefühlt aber eher ein Punktverlust, so Gästecoach Daniel Köpf. Während der ersten knapp vierzig Minuten habe seine Mannschaft ihr schnelles Angriffsspiel nicht wie gewohnt aufziehen können, da der Gegner das Tempo immer wieder verschleppt habe.
Klaus Nissle auf Steinheimer Seite haderte nach dem Abpfiff ein wenig mit der Tatsache, dass sein Team es versäumt habe, die sich bietenden Torchancen noch besser zu nutzen, um mit einem größeren Polster in die Schlussphase gehen zu können. Denn dass die Kräfte beim TVS am Ende schwinden würden, davon war beinahe auszugehen. Er lobte aber den starken Kampf seiner Mannschaft.
Namen und Zahlen
TV Steinheim: Jannik Brosi und Felix Bader im Tor; Alexander Herbirk (5), Tobias Mewitz, Marc Zeger, Jannik Pharion (2), Luca Kolb (9), Mark Laible (2), Tim Baur (5/3), Leon Pharion, Fabian Hungerbühler (1), Andreas Kieser und Lukas Gaiser (1)
TSG Schnaitheim: Oliver Aeugle (5), Johannes Mühlberger (2/1), Lukas Frühholz (5), Matthias Montag, Leonard Henning (5), Christopher Braumann (1), Robin Schmeißer, Philipp Kraft, Aaron Benz (5/2), Janik Herrmann, Theo Kracke, Jonas Kohler (1), Lukas Krafft, Elias Benz (1) und Sebastian Mruk.