Vor der Halle Pyro-Show, innen freudige Erwartung auf das Derby zwischen Schnaitheim und der Handballspielgemeinschaft Oberkochen/Königsbronn: Vor knapp 400 Zuschauern merkte man beiden Teams schon beim Aufwärmen die Anspannung an.
Das Spiel startete ausgeglichen und rasant. Während sich bei den Gästen zunächst die Torschützen auf mehrere Spieler verteilte, waren es die erwartet gefährlichen Rückraumakteure Johannes Mühlberger und Aaron Benz, die ihre Mannschaft bis zum 5:5 nach knapp acht Minuten im Spiel hielten. Die Abwehrreihen agierten zunächst offensiv, um die Rückraumspieler in ihrem Radius einzuschränken. HSG-Trainer Tim Hoga bestätigte nach dem Spiel das Vorhaben. „Wir wollten mit der offensiven Deckung Mühlberger und Benz früh attackieren“, so Hoga, dem dann eine Aktion zudem früh in die Karten spielte. Schnaitheims Defensivspezialist und Kreisläufer Matthias Montag musste nach acht Minuten nach einem Foul an HSG-Wirbelwind Jakob Hug zurecht mit einer Roten Karte vom Feld. Für TSG-Trainer Daniel Köpf und sein Team war das eine erhebliche Schwächung.
Die favorisierten Gäste zogen auf 13:7 nach knapp 19 Minuten davon und profitierten von der löchrig gewordenen Abwehr der Schnaitheimer. Bis zum 20:14 zur Pause konnte die HSG den Vorsprung halten.
Schnaitheim kämpfte im zweiten Abschnitt wacker und hatte auch gute Szenen. Vor allem Linkshänder Leonard Henning wusste mit seinen Toren zu gefallen. Beim 23:27 durch Schnaitheims Johannes Mühlberger waren noch 15 Minuten zu spielen und es keimte nochmal Hoffnung beim TSG-Anhang auf. Man hatte aber das Gefühl, dass die Gäste immer eine Schippe drauflegen können, wenn es enger wird. HSG-Kapitän Eckardt, Hafner und Hug machten denn auch die Hoffnung der Hausherren auf eine Wende wieder zunichte. Am Ende war es ein deutlicher und verdienter 35:26-Erfolg für den Tabellenzweiten.
Für Schnaitheims Trainer Daniel Köpf war klar, warum der Derbygegner eine Nummer zu groß an diesem Abend war: „Die HSG war heute deutlich abgezockter und abgeklärter als wir, aber fast zehn Tore Unterschied habe ich über 60 Minuten nicht gesehen. Es war aber ein verdienter Sieg für die bessere Mannschaft.“ Mit dem Saisonverlauf ist der Schnaitheimer Trainer dennoch zufrieden. „Das Ziel ist weiter, mit dem Abstieg nichts zu tun haben. Wir sind weiter im grünen Bereich und werden weiter so gut trainieren wie bisher“, so Köpf.
HSG-Trainer Tim Hoga war mit der Leistung seiner Mannschaft zufrieden und schaut positiv auf die nächsten schweren Aufgaben: „Unser Erfolg ist relativ schnell erklärt. Wir haben heute eine super Abwehr gestellt. Wir sind bei 80 Prozent im Vergleich zur letzten Saison.“
Derby: Mannschaften, Tore und mehr
TSG Schnaitheim: Schmeißer und Mruk im Tor; Montag, Benz (4 Tore/davon ein Siebenmeter), Aeugle (2), Mühlberger (11/2), Früholz, Henning (7), Braumann, Pommerenke, Krafft, Hermann (2), Wagner, Kohler, L.Krafft.
HSG Oberkochen/Königsbronn: Stanke und Schweikert im Tor; Lumpp (1), Trittenbach (2), Eckardt (7/5), Hug (2), Hafner (5), Oltersdorf (3), Balle (1), Engel (2), Dragicevic (5), Grohsler (3), Schneider (3), Jäschke (1)
Zeitstrafen: TSG Schnaitheim: 2 (Hermann); Rote Karte: Montag (TSG) – HSG Oberkochen/Königsbronn: 5 (Hafner, Balle, Engel, Dragicevic, Grohsler)
Strafwürfe: TSG Schnaitheim: 4 (3 verwandelt) – HSG Oberkochen/Königsbronn: 5 (alle verwandelt)
Zuschauer: 400; Schiedsrichter: Helmut Maier und Marius Baur von der SG Brenztal